Wolfgang Mocker Zitate
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„Denken Sie an die Leute im Osten!“ pflegten unsere Bundesminister zu sagen. Das kostet nichts.
Luxus ist, was sich nur wenige leisten können: z.B. auf jeden Luxus zu verzichten.
Was lange währt, wird gut. Selten besser.
Hektische Leute können sich nicht still verhalten. Es würde ihnen die Ruhe rauben.
Für Devisen bekommt man alles. Für unser Geld alles andere.
Die oberen Zehntausend: eine erdrückende Minderheit.
Sauberer Wahlkampf vereinbahrt! Es wird nur noch mit Dreck geworfen, der sich gewaschen hat.
Beim Geld hört die Unfreundlichkeit auf! Wer keins hat, wird besonders schnell aufs Kreuz gelegt.
Literatur: die Kunst, die Wahrheit zu erfinden.
Auch wer gegen den Strom schwimmt, muß sich dem Flußlauf fügen.
Die Deutschen sind auf dem typisch deutschen Weg in die Normalität: Erst haben sie von nichts gewußt, dann wollten sie es nicht mehr wissen, und jetzt wissen sie wieder alles besser.
Jetzt gibt es für die richtige Gesinnung wenigstens richtiges Geld.
Vorstellung vom Tod: Alles ist wie immer. Bloß ich nicht.
Ab und zu würde auch ich mich ganz gern einmal von der Wirklichkeit entfernen. Wenn ich bloß wüßte, wohin.
Am schwierigsten ist es, die Wahrheit jenen zu sagen, die sie kennen.
Die Bürokratie trachtet der Wirklichkeit nach dem Leben.
Egoismus: Keimform des Gemeinschaftssinns.
Die meisten Blockflöten sind Blockflöten geblieben, obwohl sie jetzt in der Regierungspartei sind.
Die Expo wird verhökert. Lediglich auf Birgit Breuel wird man wohl sitzen bleiben.
Wenn auf das Bewußtsein zuviel Gewicht gelegt wird, spaltet es sich.
Nur der Glaube ist über jeden Zweifel erhaben.
Stefan Raab hat erklärt, daß andere in seinem Zustand schon zur Obduktion gerollt würden. Stefan, Junge, eine Obduktion macht man, um die genaue Todesursache zu ermitteln. Kapri? Dazu muß der Tote vorher wenigstens ganz kurz gelebt haben!
Noch immer wird versucht, Straftäter unerbittlich in die Gesellschaft zu integrieren. Obwohl allgemein bekannt ist, daß eben diese Gesellschaft die Kriminalität hervorbringt. Kein Wunder, daß sich die Verbrecher mit Händen und Füßen dagegen wehren.
Vom Schlaf der Gerechten können viele nur noch träumen.
Erfolg in der Liebe? Das wäre wie Seelenheil in der Karriere.
Merke: Aus allem läßt sich das Beste machen, sogar aus dem noch gar nicht Vorhandenen.
Auf der Suche nach der Wahrheit bieten uns viele Lügen ihre Hilfe an.
Vollkommene soziale Gerechtigkeit herrscht erst, wenn wirklich alle total unzufrieden sind.
Ostdeutsche lesen immer weniger Zeitung. Den Westdeutschen hingegen scheint die Qualität der Presse nichts auszumachen.
Das Ozonloch ist schon dreimal so groß wie die USA. Wächst da etwa klammheimlich eine neue Supermacht heran?
Mit der Macht des Wortes ist es nicht weit her – schon ein Druckfehler kann sie brechen.
Übrigens kann sogar das Mittelmaß beträchtliches Ausmaß annehmen.
„Dagobert“ ist Kult. Aber im Gegensatz zu Zlatko, Feldbusch und Co. hat er dafür auch etwas getan.
Die einen machen immer dieselben Fehler, die anderen immer größere.
Kommunismus hat es schon immer gegeben. Bloß noch nie für alle.
Geistige Armut ist keine Schande. Hauptsache, man hat Geld.
Trotz sinkender Einschaltquoten gehen Talkshows erst mal weiter. Es ist zwar schon alles gesagt – aber noch lange nicht von allen.
Jeder glaubt, hinter seinen eigenen Grenzen beginne das Neuland.
Alles läßt sich gerecht verteilen, bloß die Arbeit nicht.
Die Wahrheit ist häufig allgemeinkonkret.
Nicht mal vor dem Naturgesetz sind alle Menschen gleich.
Junge Literatur: Man verspürt nicht die geringste Absicht und ist verstimmt.
Schönfärberei: Wahrheitsliebe auf den ersten Blick.
Halbe Arbeit muß ganz gemacht werden.
Die Macht der Medien: Immer häufiger werden Politikerzitate brutal aus ihrer Zusammenhangslosigkeit gerissen.
Peinliche Ordnung gibt es erfahrungsgemäß nur auf Schreibtischen, auf denen nichts gewälzt wird.
Erst schwieg er aus falscher Bescheidenheit, später aus falschem Stolz.
Noch ist in Wirklichkeit manches anders, als es in Wahrheit sein müßte.
Notruf: 08 15
Sicherlich haben wir mitunter verschiedene Meinungen. Aber das muß doch nicht immer gleich zu Meinungsstreit führen.