William Shakespeare Zitate
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Welch ein Auge! Mir scheint es wie ein Aufruf zur Verführung.
Wie muntre Jünglinge mit neuem Mut sich freuen, Wenn auf die Fersen nun der Fuß des holden Maien Dem lahmen Winter tritt: die Lust steht Euch bevor, Wann Euch in meinem Haus ein frischer Mädchenflor Von jeder Seit umgibt.
Ich habe ein wunderbares Pferd, es hat die Leichtigkeit des Windes und des Feuers Hitze, aber wenn sein Reiter es besteigt, ist seine Sanftmut nichts als die Ruhe vor dem Ausbruch des Sturmes.
Neue Schuld wird durchs Verzeihen genährt.
Ich bin nicht angetan wie eine Bettlerin, drum steht mir Bitten nicht an.
Wer auf schlüpfrig glatten Boden Will stehen, hat keinen Skrupel, das gemeinste Als Stütze zu ergreifen.
Die ganze Welt ist eine Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spieler.
Die Götter sind gerecht: aus unsern Lüsten erschaffen sie das Werkzeug, uns zu geißeln.
Worte zahlen keine Schulden.
Unsere Zweifel sind Verräter und häufig die Ursache für den Verlust von Dingen, die wir gewinnen könnten, scheuten wir nicht den Versuch.
Das Verlorene loben, macht die Erinnerung liebenswert.
Gibt’s irgendeine Ursache in der Natur, die diese harten Herzen hervorbringt?
Trauern zeugt von vieler Liebe, doch zuviel trauern, zeugt von wenig Witz.
Das Mißtrauen spukt im schuldigen Gewissen.
Ich behielte lieber das, was ich hab‘, als daß ich, mehr begehrend, mich um die Möglichkeiten von allem bringe.
Jedweder Augenblick gebiert ein neues Leid.
Es ist ein Geist des Guten in dem Übel, zög ihn der Mensch nur achtsam da heraus.
So strömet Freud und Leid, wie Zeiten wandeln.
Viel Streich, obwohl von kleiner Axt, Haun um und fällen selbst die härtste Eich.
O Gott, ich könnte in eine Nussschale eingesperrt sein und mich für einen König von unermesslichem Gebiete halten, wenn nur meine bösen Träume nicht wären.
Wenn die Krankheit verzweifelt ist, kann ein verzweifeltes Mittel nur helfen oder keins.
Dem schlecht’sten Ding an Art und Gehalt, leiht Liebe dennoch Ansehen und Gestalt.
Nach Recht mit Unrecht gehn, – es darf nicht sein.
Jedes Ding hat seine Zeit.
Nein, Kinder, schmeichelt nicht dem argen Schicksal, gönnt ihm nicht euren Kummer; heißt willkommen, was uns als Strafe naht, so strafet ihr’s, indem ihr’s leicht ertragt.
Mehr Missetaten stecken in mir, die nur meines Winkes harren, als ich Gedanken habe, sie auszusinnen, Einbildungskraft, ihnen Gestalt zu geben, oder Zeit, sie auszuführen.
Ein Zollbreit mehr Aufschub ist eine Südsee weit von der Entdeckung.
Ach, daß der Liebesgott, so mild im Scheine, So grausam in der Prob‘ erfunden wird!
Die Zeit trägt einen Ranzen auf dem Rücken, worin sie Brocken wirft für das Vergessen, dies große Scheusal von Undankbarkeit.
Bereitschaft ist alles.
Glücklich sind, die erfahren, was man an ihnen aussetzt, und sich danach bessern können.
Ein Erzdieb ist der Mond, denn er schnappt weg sein blasses Licht der Sonne.
Die Götter sind gerecht; sie binden uns die böse Lust zur Rute, die uns geißelt.
Jedes Ding wird mit mehr Genuß erjagt als genossen.
Man sagt, jeder Liebhaber schwöre mehr zu vollbringen, als ihm möglich ist.
Die Zeit ist aus den Fugen.
Verlassen sei, was selber sich verläßt.
Der grause Scherge Tod Verhaftet schleunig.
… unsre teure Amme, das Vaterland.
Für eine Frau ist keine Grenzsperre.
Die sichtbaren Gefahren bereiten uns viel weniger Schrecken als die eingebildeten.
Redet leise, wenn Ihr von Liebe redet.
Gute Gründe müssen den besseren weichen.
Ein Tor schließt nur aus äußeren Gehaben, getrost auf eines Menschen innere Gaben.
Wen Reue nicht entwaffnen kann, Der frommt nicht Erd‘ noch Himmel.
Denn das eigentliche Wesen des Ehrgeizes ist nur der Schatten eines Traumes.
Mein andres Selbst! Du meine Ratsversammlung, Orakel und Prophet!
Was ist ein Name? Was uns Rose heißt, wie es auch hieße, würde lieblich duften.
Gram um Dinge, die nicht abzuwenden, höhlt, statt zu heilen, unsern Busen aus.
Ich ziehe es vor, Gast bei einem Armen zu sein, der mich an der Tür erwartet, als bei einem Reichen, der seine Dienerin schickt, um mir die Tür zu öffnen.