Werner Mitsch Zitate
seite 11
Als er das, was ihm immer zum Greifen nahe war, endlich in den Griff bekam, war es doch schon ziemlich abgegriffen.
Der Himmel ist überall dort, wo Harmonie ist.
Nichts ist schwieriger zu erklären als das Vorhandensein des Vakuums.
Der Wunsch ist zwar oft der Vater des Gedankens, aber recht selten die Mutter der Weisheit.
Sie reden dem Menschen so lange Individualismus ein, bis er in kein öffentliches Verkehrsmittel mehr paßt.
Nicht jeder, der Tiere mag, ist ein Tierfreund, sagte der Vegetarier.
Sage mir deine Meinung, und ich sage dir, wer für dich denkt.
Ein Autor beging Selbstmord: er nahm für den Weg zur Unsterblichkeit die Abkürzung.
Krieg ist überflüssig. Mir reicht schon der Unfriede.
Die Wortfamilie: Der Gatte, die Gattin, die Gattung, ergattern.
Sie kämpften für eine gerechte Sache. Es entstand Sachschaden.
Eine schlanke Frau wiegt fünf korpulente auf.
Er fiel um. Wie steht er jetzt da?
Die Ohren nennt man Löffel, weil man mit den Ohren Verdacht schöpft.
Je flacher das Gehirn, umso tiefer läßt es blicken.
Spielen Sie nie selbst den Arzt. Es genügt, wenn das die Mediziner tun.
Wer Zwietracht sät, der weiß nicht, was ihm blüht.
Hinter jedem Irrtum steckt ein Mensch.
Wenn ein Redner auf Nadeln sitzt, besagt dies im Grunde nur, dass ihm der Faden ausgegangen ist.
Sie erfanden das Optimale – weil ihnen das Gute nicht mehr gut genug war.
Er war so sensibel, dass er beim Betrachten von Zwiebeltürmen Blähungen bekam.
Nicht hinter jeder Maske verbirgt sich ein Gesicht.
Alles Gute kommt von oben. Solche und ähnliche Sprichwörter entstehen häufig in Gegenden ohne Hagelschlag und Wolkenbruch.
Sie fahren zum Jodeln in die Berge und haben nicht einmal genügend Zeit, ihr Echo abzuwarten.
Mir schwant etwas, sagte der Gänserich, als die Hälse seiner Kinder immer länger wurden.
Geiz ist eine Art überflüssiger Sparsamkeit.
Statt ‚Unser Vater‘ sagen die Egoisten ‚Mein Gott‘.
Es steht schlecht um die Demokratie, wenn sich jeder nur Freiheiten herausnimmt.
Wunschlos glücklich zu sein, ist die positivste Form der Hoffnungslosigkeit.
Aus dem Schneider, aus dem Sinn.
Aphorismen sind die kleinen grünen Männchen unserer Sonntagslektüre.
In der Mathematik muss man mit allem rechnen.
Der Baum muss weg, sagte der Grundbesitzer. Er versperrt mit die ganze Sicht auf den Wald.
Wer verlieren kann, hat schon viel gewonnen.
Wer drei Eier durch vier teilt, muss mit einem Bruch rechnen.
Große Herrscher hielten sich Hofzwerge. Des Kontrastes wegen.
Viele Ehen dauern ein Leben lang. Manche sogar eine Ewigkeit.
Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis Frau Krug Verdacht schöpft.
Erfahrung macht klug, weise und alt.
Alles hat seinen Preis. Lasst euch also nicht für dumm verkaufen!
Wenn die Rehe Junge haben, haben die Treiber Schonzeit.
Seit der Verein einen Schirmherrn hat, sitzen die Mitglieder nicht mehr auf dem trockenen.
Ein Tiroler hat immer eine Tagesration Tradition im Rucksack.
Solange man Pläne schmiedet, gehört man nicht zum alten Eisen.
Die Ureinwohner von Vorarlberg sind die Murmeltiere. Im Sommer vermieten sie ihre Behausungen an die Ureinwohner von Tirol, die Gemsen.
Einem Pessimisten sind Rosen ein Dorn im Auge.
Weingeist ist der Triumph des Geistes über den Körper.
Man sollte einer Frau einen Stuhl anbieten, aber man sollte eine Frau nicht sitzenlassen.
Manche Menschen kommen nur in Fahrt, wenn sie sich gehen lassen.
Wer sich frei entfalten will, muss viele Ratschläge in den Wind schlagen können.