Walter Ludin Zitate
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Die meisten Zeitgenossen haben keine Zeit.
Glück im Unglück ist erfreulicher als Glück an sich.
Leitungsmacht macht leiden.
April ist, wenn die fallenden Blütenblätter sich mit Schneegestöber vermischen.
Wenn alle Stricke reißen, muß jemand die Fäden in der Hand behalten.
Todesstrafe Als ob mancher mit dem Leben nicht schon genug bestraft wäre.
Eine Lösung, die nicht neue Probleme schafft, wäre ein großer Fortschritt.
Nur die Verbildeten kommen ohne Bilder aus.
Ausser Stille war nichts zu hören.
Die Zeit rast. Und wir treiben sie durch unsere Eile an.
Absolute Sicherheit kennt nur ein Wort: todsicher.
Wer nicht ist, muß etwas haben.
Kirchenreformer sind in den Augen ihrer Kinder bemitleidenswerte Geschöpfe, die mitten im Sommer auf den Osterhasen warten.
Lügen sind nicht besser, wenn sie fromm sind.
Paarbeziehung: Du fragst, wo ich war – Du kontrollierst mich. Du fragst nicht, wo ich war – Du interessierst dich nicht für mich.
Warten bewirkt, daß die Zeit nicht zu rasch vergeht.
Mächtige mit Angst machen Angst.
Glatzköpfige sparen Zeit. Sie müssen nicht lange beim Frisör sitzen.
Albträume helfen uns, die Schrecken der albtraumhaften Wirklichkeit auszuhalten.
Wahrnehmung – gibt es eine Falschnehmung?
Kleine Wünsche haben heißt nicht, wunschlos glücklich zu sein.
Liebe ist eine Krankheit; leider nicht immer eine ansteckende.
Die Zukunft kommt in diesem Augenblick.
Was nützen die schönsten Perspektiven, wenn sie bloß ins Endliche weisen?
Bildungslücken sind oft Luftlöcher, durch die unsere Bescheidenheit atmen kann.
Gehirnzellen In vino veritas: Warum werden dann durch Alkohol Gehirnzellen vernichtet?
Viele überleben eine gesunde Lebensweise nicht.
Und die Moral vom Kapital?
Auf dem Schnee von gestern können wir auch morgen noch skifahren.
Wie kann eine Katzenfreundin hundemüde sein?
Damen auf der Weide tönt galanter als Kühe.
Übersetzungsversuch Anyway: Mer wey ned grüble.
Rache: Sie sei eine Niete, sagte die Hose – und platzte aus allen Nähten.
Wir sind fasziniert von Piratengeschichten. Solange wir nicht unter den Überfallenen sind.
Nicht mehr gefragt sein: vom Zwang zu antworten befreit.
Fremdenfreundlichkeit steht nicht im schweizerischen, Leibfreundlichkeit nicht im katholischen Wörterbuch.
Für die ältere Generation gibt es nur im Jenseits eine fernere Zukunft.
Wenn es nicht Menschen gäbe, die der Zeit voraus gehen, würde die Welt stehen bleiben.
Nicht alle Leute sind Menschen.
Nicht gebraucht werden ist fürchterlich, aufgebraucht werden schrecklich.
Lieblose Herzen haben Platz, um mit Liebe gefüllt zu werden.
Auch wer in Sitzungen sitzt, muss für vieles gerade stehen.
Wie fühlt sich wohl eine Mücke, aus der ein Elefant gemacht wurde?
Genießen wir, was höllisch gut ist und hoffen wir, trotzdem in den Himmel zu kommen.
Nobody is perfect. Aber wir alle müssen es sein.
Wie viele Wir gibt es in meinem Leben?
Nicht alle dornenvollen Probleme finden eine rosige Antwort.
Wann brauchen Zugvögel aus dem Süden bei uns ein Visum?
Wer gesund stirbt, hat mehr vom Sterben.
Ein schöpferischer Mensch, der zuviel schafft, ist erschöpft.