Walter Ludin Zitate
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Visuelles Zeitalter Aus den Augen, aus dem Mund.
Wer auf der Höhe der Zeit ist, hüte sich vor Höhenrausch.
Du kannst nicht immer 17 sein, einmal wirst du 70 sein. Als ich feststellte, viel näher bei 70 als bei 17 zu sein, fühlte ich mich zum ersten Mal uralt.
Tiere kennen keine Konfession.
Wir müssen der Sache auf den Grund gehen, damit wir nicht zugrunde gehen.
Hätten doch Menschen mit verstopften Ohren auch verstopfte Münder.
Wenn uns alle vergessen haben, erinnern wir uns an jene, die wir vergaßen.
Die Tatsachen beschränken sich nicht auf Tagsachen.
Wer Freude am Essen hat, muß nicht unbedingt Liebhaber von Kochbüchern werden.
Wäre ich ein Anderer, wenn ich anderswo geboren wäre?
„Irgendwann“ heißt meistens „niemals“.
Es gibt bisweilen keinen schwierigeren Satz als: „Das war ich.“
Überall Feindbilder. Und wo bleiben die Freundbilder?
Die beste Versicherung gegen das Absteigen: zuunterst sein.
Was essen die Katzen im Katzenhimmel, wenn die Mäuse im Mäusehimmel sind?
Für Nicht-Romantiker bedeutet Herzschmerz bloß Muskelschmerz.
Engelskreis: Jagen wir die Teufel davon und öffnen wir den Kreis für die Engel.
Sie hatte ihm nie einen Rosengarten versprochen. Aber warum legte sie ihm so viele Dornen in den Weg?
Es gibt Morgen- und Abendmenschen; und solche, die weder am Morgen noch am Abend sich menschlich verhalten.
Wie hoch muß Unsinn sein, um als „höherer“ anerkannt zu werden?
Arroganz und Ignoranz sind unzertrennliche Zwillinge.
Schöne Aussicht: weg vom Fenster sein.
Wer die Rechnung schreibt, will auf seine Rechnung kommen.
Nebengedanken sind oft interessanter als Hauptgedanken.
Je weniger Happyends das Leben uns bereitet, umso mehr brauchen wir davon im Kino.
Wenn Nacktheit etwas Anstössiges ist: Warum schafft Gott den Menschen nackt?
Anormale Leute gehören zur Normalität.
Die einen machen Karriere, die andern ziehen den Karren aus dem Dreck.
Mag das Unglück noch so fern sein, es macht dem Glück nicht von selbst Platz.
Frage am Ende einer Beziehung Warum konnte das Gefühl so gefühllos sein und uns verlassen?
Moral: Er wurde verdorben, sagen die einen; Er ist nicht mehr verklemmt, die andern.
Wählen kann auch abwählen heißen.
Masochismus Wenn Last zur Lust wird.
Er versprach ihr, auf ihn sei wirklich Verlaß. Dann hat er sie tatsächlich verlassen.
Kreditgeschäfte Die Raten sind gefräßiger als die Ratten.
Feinde sind treuer als Freunde.
Los eines Schriftstellers: Er schreibt immer nur für die Katz und kommt dabei auf den Hund.
Die Zukunft hat schon begonnen. Aber die Vergangenheit ist noch nicht vorbei.
Wer uns für dumm verkaufen will, soll es bitte nicht dümmer tun, als wir selber sind.
Von Bilderbuchlandschaften leben vor allem die Fotografen.
Keine Steuern! Dafür mehr Straßen! Und mehr Kampfflugzeuge! Aktion für eine konsequente Schweiz.
Für den Tod ist alles Lebendige Wildwuchs.
Auf das Traumboot der Liebe lauern viele Piraten.
Bevor jemand über Nacht weltberühmt wird, muß er nächtelang arbeiten.
Liebe geht durch den Magen – und verdirbt einem oft den Appetit.
Von wo führt uns der Fortschritt fort?
Lebenslauf Er war nie ein Fall für die Skandalpresse, auch kein Sozialfall. Schließlich wurde er zum Todesfall.
Lieber nicht drauskommen als reingeraten.
Der innere Lärm ist viel stärker als die äußere Stille.
Für manche sind Zärtlichkeiten schlimmer als Tätlichkeiten.