Vytautas Karalius Zitate
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Jeder ist eine Uhr, aber nicht jeder ein Wecker.
Million: Rausch der Nullen.
Der Lügende umgeht die Wahrheit. Folglich sieht er sie.
Demagogen fangen ihre Opfer wie Chamäleons – mit der Zunge.
Eine Meinung über den Fuchs haben nur die überlebenden Hühner.
Meisterschaft: ein Poem – nur aus ersparten Worten.
Wir lassen die Wahrheit nicht an uns heran – und prahlen damit, dass wir sie suchen.
Große Verbrecher hinterlassen keine Fingerabdrücke, sondern Massengräber.
Wäre die Hoffnung doch nur wie eine Sanduhr! Umkippen – und wieder hoffnungsvoll.
Das Leben lehrt, das Lachen korrigiert.
Phrasendrescher – wieso? Die sind doch schon längst leer.
Das Individuum ist weder die Mehrheit noch die Minderheit, aber auch nicht der Durchschnitt.
Auch das Kreuz wirft Schatten.
Die meisten Gedanken sind aus dem ungelebten Leben.
Im Land der großen Hoffnungen verliert man auch die kleinen.
Enttäuscht von jenem Berg, der eine Maus gebar, suchen wir nun eine Maus, die einen Berg gebären könnte.
Solch eine flammende Rede, dass das Zahngold schmilzt.
Der Mensch ist ein Gastarbeiter. Nicht in einem Land – auf der ganzen Erde.
Das Gewissen braucht keinen Lautsprecher, sondern ein Hörgerät.
Wozu lügen, wenn man in Prozenten sprechen kann?
Wie wenige Menschen gibt es, die gleichzeitig mit ihren Prinzipien sterben?
Selbstzensur: Stacheldraht von innen.
Der Aphorismus ist ein Gummiknochen. Er sättigt nicht, doch kräftigt er die Kiefer.
Wahrheit ist gesünder als Erfolg. Von der Wahrheit schwindelt einem nicht der Kopf.
Das Genie ist ein zweifacher Ringer: mit seiner Zeit und mit sich selbst.
Die Größe des Menschen besteht in der Reinheit seiner kleinen Ideen.
Ich – die kleinste, frechste Minderheit.
Das Böse und das Gute sind siamesische Zwillinge.