Voltaire Zitate
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Arbeit befreit uns von drei Übeln: Langeweile, Laster und Not.
Ja, gönnen wir den Überschwang der jungen Welt ihr tolles Treiben; wir leben zwei Sekunden lang, mag eine denn der Weisheit bleiben.
Wir verbessern, wir mildern, wir verbergen was uns die Natur mitgab; wir schaffen nichts Neues.
Ein Leser geht mit Büchern um wie ein Bürger mit Menschen. Man lebt ja nicht mit allen Zeitgenossen.
Welche Unverschämtheit von diesen Genfer Priestern zu sagen, ich habe in Genf ein Asyl gesucht, während ich doch nur der Stadt die Ehre erwiesen habe, sie für frei zu halten und wert, von Philosophen bewohnt zu werden.
Durch den Gebrauch unserer zwei Augen wird unser Leben nicht besser.
Der Reichtum macht die Frau arrogant, die Schönheit argwöhnisch und die Häßlichkeit gehässig.
Man soll das, was man am wenigsten versteht, in der Sprache zitieren, die man am wenigsten beherrscht.
Um die Geschichte seines Landes zu beschreiben, muß man außer Landes sein.
Wer nicht den Verstand seines Alters hat, hat das ganze Unglück seines Alters.
Mein Leben ist ein Kampf.
Je öfter eine Dummheit wiederholt wird, desto mehr bekommt sie den Anschein der Klugheit.
Dauernde, immer wechselnde Lust gibt es nicht auf dieser Welt, da müßt ihr anderswo suchen.
Unbefriedigte Liebe wächst, wenn Liebende einander fern sein müssen, und keine Philosophie hilft dagegen.
Man spricht immer schlecht, wenn man nichts zu sagen hat.
Es ist ausgemacht, daß Gott die Weiber nur geschaffen hat, um die Männer zu zähmen.
Die Kunst der Medizin besteht darin, den Kranken solange bei Stimmung zu halten, bis die Natur die Krankheit geheilt hat.
Die Freiheit besteht darin, nur von den Gesetzen abzuhängen.
Tatsächlich ist die Geschichte nur ein Gemälde von Verbrechen. Die Masse der Unschuldigen und Friedliebenden bleibt fast stets im Hintergrund dieser Riesenbühne.
Wenn einmal eine Nation zu denken beginnt, ist es unmöglich, sie daran zu hindern.
Gott erschuf dich, damit du ihn liebst, nicht damit du ihn verstehst.
Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige.
Alle Künste sind gut, ausgenommen die langweilige Kunst.
Der Fortschritt von Fluß zu Ozean ist weniger schnell als der von Mensch zu Irrtum.
Das Leben ist ein Schiffbruch; rette sich wer kann!
Ein langer Streit beweist, daß beide Seiten Unrecht haben.
Allein die Lektüre entwickelt unseren Geist, das Gespräch verwirrt und das Spiel verengt ihn.
Nach einem solchen Brief kann ich nur sehr Unrecht gehabt haben.
Wieviel nüchterne Poeten haben schon die Flasche besungen.
Wir wollen uns dessen aber nicht rühmen, daß wir die Ältesten sind, sondern darauf bedacht sein, stets die Gerechtesten zu sein.
Freiheit und Gott sind mein Gebet.
Wer nur weise ist, führt ein trauriges Leben.
Anerkennung bewirkt, daß das Hervorragende an den anderen auch zu uns gehört.
Lieber sich der Gefahr aussetzen, einen Schuldigen freizusprechen, als einen Unschuldigen verurteilen.
Eine weitere Ursache unserer Armut sind unsere neuen Bedürfnisse.
Luxus ist zwar überflüssig und zugleich doch so notwendig.
Erst das Alter verhärtet gewöhnlich das Herz der Minister.
In der ersten Hälfte unseres Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben, in der zweiten Hälfte opfern wir unser Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen. Und während dieser Zeit gehen Gesundheit und Leben von dannen.
Wenn ich diese Weltkugel oder besser dies Kügelchen in den Blick nehme, dann dünkt mich, Gott hat es einem bösartigen Wesen überlassen.
Alle Menschen lieben ihren Vorteil, nur verstehen nicht alle dasselbe darunter.
Anscheinend haben Europäer anstatt Blut laue Milch in den Adern.
Nichts Besseres könnte den Menschen geschehen, als von Philosophen beherrscht zu werden.
Nicht Geld bereichert ein Land, sondern der Geist, der der Arbeit gebietet.
Die Menschen sind doch dazu da, einander auszuhelfen.
Je älter der Mißbrauch, desto heiliger.
Nichts zeigt besser den Charakter eines Mannes als die Art und Weise, wie er sich den Frauen gegenüber verhält.
Wie kann man den Genuss von Greifenfleisch verbieten, wenn es diese Tiere gar nicht gibt?
Was man Gerechtigkeit nennt, ist also ebenso willkürlich wie die Mode. Es gibt bei den Menschen Zeiten des Schreckens und des Wahnsinns wie Zeiten der Pest, und diese Seuche hat sich über die ganze Erde verbreitet.
Es gibt Wahrheiten, die gelten weder für alle Menschen noch für alle Zeiten.
Alle Menschen sind klug – die einen vorher, die anderen nachher.