Voltaire Zitate
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Die Menschen gebrauchen ihren Verstand nur, um ihr Unrecht zu rechtfertigen, und ihre Sprache allein, um ihre Gedanken zu verbergen.
Zwei Unglückliche […] sind wie zwei schwache Stämmchen, die sich gegenseitig stützen, um dem Sturm standhalten zu können.
Könnte man seinen Charakter ändern, man würde sich einen geben, man wäre der Herr der Natur.
Man soll seinen Garten pflegen.
Man kann von den Propheten nicht verlangen, dass sie immer irren.
Muße ist eine gute Sache, aber Langeweile ist ihr Bruder.
Die Galle macht jähzornig und krank, doch ohne Galle könnte der Mensch nicht leben.
Fast alles Große in der Welt ist durch das Genie und die Festigkeit des einzelnen Mannes bewirkt worden, der gegen die Vorurteile der Menge ankämpfte, oder ihr welche beibrachte.
Kurze Briefe, lange Freundschaft, das ist meine Devise.
Das Wort Seele gehört zu den Worten, die jedermann braucht, ohne sie zu verstehen. Wir verstehen nur die Dinge, von denen wir eine Vorstellung haben. Von der Seele, vom Geist haben wir keine Vorstellung; also verstehen wir sie nicht.
Ich werde nicht mehr von den Früchten des Toleranzbaums essen, den ich gepflanzt habe. Ich habe keine Zähne mehr.
Die Buchhändler glauben Verstand zu haben, weil sie den anderen Leuten ihre Buden verkaufen.
Wenn man von einer schönen Frau geliebt wird, kommt man auf dieser Welt immer mit heiler Haut davon.
Optimismus: die Torheit zu behaupten, daß alles gut sei, wenn es schlecht ist.
Ich kenne das Greisenalter mit all seinen Gebrechen und doch sage ich Ihnen, ich habe das Leben erst erträglich gefunden, seit ich altere in meinem stillen Heim.
Die Scheidung stammt wahrscheinlich aus derselben Zeit wie die Ehe, ich glaube trotzdem, daß die Ehe einige Wochen älter ist.
Wer viele Zeugen bei seinem Tod hat, stirbt immer mutig.
Wer mit dem Verbrechen Nachsicht übt, wird sein Komplize.
Was in Rom als Blasphemie gilt, ist in Kopenhagen Frömmigkeit.
Das Überflüssige, der Luxus: höchstnotwendige Sache.
Es braucht Millionen von Jahrhunderten, damit die Natur, die alle möglichen Formen durchprobiert, schließlich bei der einen anlangt, die lebende Wesen hervorbringt.
Die nützlichsten Bücher werden zur Hälfte von den Lesern selbst gemacht.
Unglück verschafft einem Rechte.
Vernichtet den schändlichen Aberglauben.
Will man Geschichte der Wahrheit entsprechend aufschreiben, muß man in einem freien Land leben.
Ich habe einige Ähnlichkeit mit den Windfahnen, die erst dann feststehen, wenn sie verrostet sind.
Ich liebe die Märchen der Philosophen; ich lache über die der Kinder, aber ich hasse die der Heuchler.
Der Handel hat seine Grenzen genau wie die Fruchtbarkeit des Bodens auch, sonst stiege die Wachstumsrate ins Unendliche.
Ertragen wir das Leben, das keine große Angelegenheit ist. Fürchten wir den Tod nicht, er ist noch viel weniger.
Die Menschen suchen ihr Glück, ohne zu wissen, auf welche Art sie es finden können: wie Betrunkene ihr Haus suchen, im unklaren Bewußtsein, eins zu haben.
Die Freiheit, zu sagen, was man denkt (man lese: drucken zu lassen, was man denkt), das ist der Trost des Lebens und das schönste Privileg der Menschheit.
Die Reue machte Gott zur Tugend der Sterbenden.
Tüchtigkeit, nicht Geburt, unterscheid’t die Menschen.
Wie liebe ich die Kühnheit! wie liebe ich die Leute, welche aussprechen was sie denken.
So viel Lärm um einen Pfannkuchen!
Wie soll ich meine Worte wählen, Herr, wenn nicht durch meine Gefühle.
Meine Krankheit ist unheilbar, da sie schon achtzig Jahre alt ist.
Wenn Gott nicht existierte, so müßte man ihn erfinden; aber die ganze Natur ruft uns zu, daß er ist.
Alles, was zu dumm ist, um gesprochen zu werden, wird gesungen.
Das Geheimnis der Medizin besteht darin, den Patienten abzulenken, während die Natur sich selber hilft.
Man möge nachweisen, daß das gewisse Etwas namens Materie genauso gut denken kann wie das gewisse Etwas namens Esprit.
Es gab Vernünftler, die behaupten wollten, es liege nicht in der Natur des Wesens aller Wesen, daß die Dinge anders sein könnten, als sie sind.
Lektüre stärkt die Seele und ein weiser Freund ist ein Trost für sie.
Es hat Verzweiflung oft die Schlachten schon gewonnen.
Alle vereinigten Laster aller Zeiten und Länder werden nicht dem Unheil gleichkommen, welches ein einziger Krieg verursacht.
Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.
Nichts ist gefährlicher in der Welt als Größe.
Oper ist nichts als ein Platz der öffentlichen Versammlung. Wir treffen uns hier an bestimmten Tagen und wissen eigentlich nicht, warum.
Wer absolut allein lebte, verlöre bald die Fähigkeit des Denkens und des Sprechens; er fiele sich selbst zur Last und würde schließlich zum Tier.
Gute Bücher wie gute Arzneimittel machen einiges besser.