Voltaire Zitate
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Mehr denn je sehe ich ein, dass man niemals etwas nach seiner scheinbaren Größe bemessen darf!
Die Menschen müssen die Natur schon ein bißchen verdorben haben, weil sie doch nicht als Wölfe geboren werden und sind doch Wölfe geworden: Gott hat ihnen weder Vierundzwanzigpfünder noch Bajonette gegeben, und sie schufen sich Bajonette und Kanonen, einander zu vernichten.
Das vollkommene Glück ist unbekannt. Für den Menschen ist es nicht geschaffen.
Das Denken hängt völlig vom Magen ab, aber trotzdem sind die Besitzer der besten Mägen nicht die besten Denker.
Eine dumme, einfältige Frau ist ein Segen des Himmels.
Erfahrung sind die Fehler, an die wir uns erinnern wollen.
Die Worte sind für die Gedanken, was das Gold für die Diamanten ist: nötig, um sie zu fassen. Aber sie bedürfen ihrer wenig.
Das Vergnügen ist niemals zu teuer bezahlt.
Es ist weit besser zu schweigen, als nur die Quantität schlechter Bücher zu erhöhen.
Besser man riskiert, einen Schuldigen zu retten, als einen Unschuldigen zu verurteilen.
Das Volk, das am meisten arbeitet, ist jederzeit das reichste.
Liebe tilgt jeden Eigennutz.
Der Papst stirbt, das Papsttum aber ist unsterblich.
Um zu sprechen, muss man denken, zumindest annäherungsweise.
Ich befürchte, die Stellvertreter Gottes werden die Willfährigkeit der Menschen so lange missbrauchen, bis diese zuletzt doch noch klug werden.
Wer zur Nachwelt reisen will, muß kleines Gepäck haben.
Das jüdische Volk wagt, einen unversöhnlichen Haß gegen alle Völker zur Schau zu tragen. Es empört sich gegen alle seine Meister, immer abergläubisch, immer gierig nach dem Gute anderer, immer barbarisch, kriechend im Unglück und frech im Glück.
Gewohnheit, Sitte und Brauch sind stärker als die Wahrheit. Es braucht neue Revolutionen der Geister, es braucht einen neuen Enthusiasmus, um den alten zu zerstören.
Die Frau ist ein menschliches Wesen, das sich anzieht, schwatzt und sich auszieht.
Gesellschaftlich ist kaum etwas so erfolgreich wie die Dummheit, verbunden mit guten Manieren.
Jetzt – gerade jetzt, ist nicht die rechte Zeit, sich Feinde zu schaffen.
Wollen Sie ein Autor sein, wollen Sie ein Buch schreiben, dann denken Sie daran, daß es neu und nützlich oder zumindest sehr vergnüglich sein muß!
Eigenliebe ist ein windgefüllter Schlauch, dem Stürme entweichen, wenn man auch nur mit einer Nadel hineinsticht.
Der Optimismus ist trostlos. Er ist eine grausame Philosophie unter einem tröstlichen Namen.
Es gibt etwas von Ewigkeit her, denn nichts stammt von nichts. Das ist eine sichere Wahrheit, auf die sich unser Geist verlassen kann.
Wahrheiten sind Früchte, die nur ganz reif gepflückt werden dürfen.
Der Friede ist noch mehr wert als die Wahrheit; ich habe den einen weder die andere kaum je angetroffen in dieser Welt.
Alle Würden dieser Erde wiegen einen guten Freund nicht auf.
Der erste Monat der Ehe ist der Monat des Honigs, und der zweite der Monat des Absinths.
Da war mehr Phantasie im Kopf von Archimedes als in dem von Homer.
Im übrigen sage ich, was ich denke, und schere mich keinen Deut darum, ob die anderen ebenso denken wie ich.
…jede Begierde ist ein Bedürfnis, das sich als Schmerz bemerkbar macht.
Betet Gott an, seid gerecht und wohltätig; das heißt Mensch sein.
Um hunderttausend Mann auf Totschlag auszuschicken dafür habt ihr Geld genug. Nicht aber für zehntausend Hungrige?
Ein Mensch kann nur eine bestimmte Zahl von Zähnen, Haaren und Gedanken haben; irgendwann kommt für ihn die Zeit, da er unfehlbar seine Zähne, seine Haare und seine Gedanken verliert.
Größe ist immer gefährlich.
Mit der Kunst des Lobens begann die Kunst des Erfreuens.
Die Grazien sind stehend allerliebst, sitzend noch schöner, liegend gefallen sie mir am besten.
Weiber wissen sich immer zu helfen.
Ach wäre unser Leben noch kürzer, da es doch so unglücklich ist!
Weise sein heißt, die Narren und die Bösen meiden.
Wie das größte physische Übel der Tod ist, so ist das größte moralische zweifellos der Krieg.
Die Gesellschaft braucht eine Ansicht, das Volk braucht eine Religion, gäbe es Gott nicht, müßte man ihn erfinden.
Recht zu haben ist gefährlich, wenn die Regierung unrecht hat.
Trotz allen Fortschritts des menschlichen Geistes wird immer noch sehr wenig gelesen.
Eine unterdrückte oder zurückgedrängte Leidenschaft bricht hervor, die befriedigte Liebe versteht, sich zu verbergen.
Fürsten, die Verse lieben, sind oft rettende Engel.
Der Mensch kann aus sich selbst heraus weder Gefühle noch Vorstellungen haben, er muss alles erst empfangen. Schmerz und Lust werden ihm wie sein ganzes Sein von außen zuteil.
Oh, es ist ein gar charmantes, herrliches Ding ums Reisen. Reisen muss man, oder man kommt hinter nichts.
Alles wendet sich zum besten in der besten aller möglichen Welten.