Voltaire Zitate
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Atheismus kann als das Laster der weniger intelligenten Menschen gelten, der Aberglaube aber als das Laster der Toren.
Kurz, je weniger Aberglaube, desto weniger Fanatismus, und je weniger Fanatismus, desto weniger Unheil.
Der Tod ist gar nichts; nur der Gedanke an ihn ist traurig.
Die gesamte Vernunft der Männer ist nicht ein Gefühl der Frauen Wert.
Wer seine Wünsche zähmt, ist immer reich genug.
Ich habe bisher nur ein einziges kurzes Gebet zum Herrn gesprochen: „Oh Herr, bitte mache alle meine Feinde recht lächerlich.“ Und Gott erhörte mich.
Scharlatanen, die Dummköpfen ihre Drogen teuer verkaufen, glaube ich nichts.
Wenn die Pedanten sich prügeln, triumphieren die Philosophen.
Wer von weither kommt, kann leicht lügen.
Das Vergnügen ist etwas Göttliches, und ich bin der Meinung, daß jedermann, der guten Tokaier trinkt, der eine schöne Frau küßt, mit einem Wort, der angenehme Empfindungen hat, ein wohltätiges höchstes Wesen anerkennen muß.
Nichts aber ist so verdrießlich, als ruhmlos gehängt zu werden.
Der Mensch war im allgemeinen immer, was er ist. Das bedeutet nicht, daß er immer schöne Städte besaß, 24-Pfund-Kanonen, komische Opern und Nonnenklöster. Aber immer wohnte ihm der Trieb inne, sein Innenleben zu lieben, seine Gefährtin, Kinder und seiner Hände Werk.
Kann man dem Charakter nach anders werden? Ja, wenn man körperlich ein anderer wird.
Wie ich die beschränkten Barbaren verachte, die verurteilen, was sie nicht verstehen, und die Bösartigen, die sich zu den Schwachköpfen gesellen, um zu verbieten, was sie aufklärt.
Es gibt kein Land auf Erden, in dem nicht die Liebe Verliebte zu Dichtern macht.
Im allgemeinen besteht die Kunst des Regierens darin, so viel Geld wie möglich einer Gruppe von Bürgern zu nehmen, um es einer anderen zu geben.
Alles um euch, alles in euch ist ein Rätsel, dessen Lösung zu erraten dem Menschen nicht gegeben ist.
Die Mädchen lernen leichter fühlen als die Männer denken.
Ich glaube nicht einmal Augenzeugen, wenn sie mir Dinge sagen, die dem gesunden Menschenverstande widersprechen.
Es liegt auf der Hand, dass ein Land nicht gewinnen kann, ohne dass ein anderes verliert, und dass es nicht siegen kann, ohne andere Menschen unglücklich zu machen. So ist es also um den Menschen bestellt, dass er seinen Nachbarn Schlechtes wünschen muss, wenn er für das eigene Land Großes wünscht.
Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.
Es ist klar, dass jeder, der einen Menschen, seinen Bruder, wegen dessen abweichender Meinung verfolgt, eine erbärmliche Kreatur ist.
Die Natur ist unbestreitbar sehr lobenswert und sehr ehrwürdig, aber sie hat schandbare Kinder.
Ihr Europäer scheint nur Milch statt Blut in den Adern zu haben.
Ein toter Löwe ist nicht so viel wert wie eine lebendige Mücke.
Hundert Mal wollte ich mich umbringen, aber ich hing noch immer am Leben. Diese lachhafte Schwäche ist vielleicht eine unserer unheilvollsten Neigungen, denn gibt es etwas Einfältigeres, als unaufhörlich eine Bürde tragen zu wollen, die man immer wieder zu Boden werfen möchte?
Am Ende kehrt Papiergeld zu seinem inneren Wert zurück – Null.
Sie irrten in der Stadt umher wie in einem weiten Labyrinth, in dem man sich nicht zurechtfinden kann.
Jedes Gesetz soll klar, einheitlich und genau sein; es auslegen heißt fast immer, es verderben.
Dreihundert Jahre meines Nachruhmes für eine gute Verdauung!
Laßt uns arbeiten, ohne zu grübeln. Das ist das einzige Mittel, das Leben erträglicher zu machen.
Nicht die Ungleichheit ist das wirkliche Übel, sondern die Abhängigkeiten.
Wenn der Zuhörer nichts versteht und der Vortragende nichts mehr versteht, das nennt man Metaphysik.
Wenn man fünf oder sechs Miseren vereinigt, so ergeben sie zusammengenommen einen ganz erträglichen Zustand.
Die Arroganz der Kleinen ist es, immer von sich, die der Großen, nie von sich zu reden.
Die Sucht, geistreich zu erscheinen, ist ein sicheres Zeichen für den Mangel jeglichen Geistes und kann auch die glänzendste Gesellschaft verderben.
Die Metaphysik ist das Feld der Zweifel und der Roman der Seele.
Die Natur kann nicht Recht von Unrecht unterscheiden.
Ein dummer Priester erregt Verachtung, ein schlechter Priester flößt Abscheu ein, ein guter, sanfter und frommer Priester, der frei von Aberglauben, barmherzig und duldsam ist, muß geehrt und geachtet werden.