Voltaire Zitate
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Wir haben keine Macht über unseren Gedankenfluß, ebensowenig wie über den Kreislauf unseres Blutes.
Lieber von einem Löwen gefressen als von 1000 Ratten.
Das Glück ist nur ein Traum, und der Schmerz allein ist real; seit 80 Jahren empfinde ich das und weiß nichts anderes, als mich darein zu ergeben und mir zu sagen, dass die Mücken da sind, um von den Spinnen gefressen zu werden, wie die Menschen vom Kummer. Diese Welt ist ein Jammertal.
Mein Gott, bewahre mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden werde ich allein fertig.
Vorurteile, Freund, sind die Könige des Vulgären.
Es ziemt uns nicht, Gott menschliche Attribute beizulegen, es ziemt uns nicht, Gott nach unserm Bilde zu schaffen. Menschliche Gerechtigkeit, menschliche Güte, menschliche Weisheit, das Alles läßt sich unmöglich auf ihn übertragen.
Jeder versucht halt auf seine Weise, in der Welt vorwärts zu kommen.
Die Arbeit hält drei große Übel fern: die Langeweile, das Laster und die Not.
Nur der Genuß wird zur Schöpfung.
Die Wahrheit ist eine Frucht, die wir nur ernten können, wenn sie reif ist.
Aus einem Gespräch des Philosophen mit seinem Freund über die Grenzen des menschlichen Geistes: Diese Grenzen sind überall. […] Montaigne hatte den Wahlspruch: Was weiß ich? Dein Wahlspruch aber ist: Was weiß ich nicht?
Zufall ist das bekannte Ergebnis unbekannter Ursachen.
Seit jenem Tag, an dem der erste Schuft seinen ersten Dummkopf fand, gibt es Quacksalber.
Das Vergnügen, recht zu behalten, wäre unvollständig ohne das Vergnügen, andere ins Unrecht zu setzen.
Nichts langweilt so wie außergewöhnliche Dinge, die alltäglich geworden sind. Allein Bedürfnisse, die immer neu aufleben, können alle Tage Freude bereiten.
Das wahrste Wort der Menschensprache heißt: vielleicht.
Ist es nicht so, daß die Menschen aus Gewohnheit abergläubisch und aus Instinkt Schurken sind?
Es ist eine Wirkung der Naturordnung, daß ein Mensch ehrgeizig ist und daß er manchmal andere Menschen als Soldaten anwirbt, daß er siegt oder geschlagen wird; aber nie wird man sagen dürfen: der Mensch ist von Gott geschaffen, um im Kriege umgebracht zu werden.
Demut ist die Bescheidenheit der Seele.
Unser größter Feind ist die Langeweile.
Es ist einfacher in das Herz einer Frau zu gelangen, als zu sehen, wie es in ihr aussieht.
Geflickte Freundschaft wird selten wieder ganz.
Die Schwächen der Männer machen die Stärken der Frauen aus.
Alle Begebenheiten in dieser besten aller möglichen Welten stehen in nothwendiger Verkettung mit einander.
Ach, wenn wir schon Fabeln und Wundergeschichten nötig haben, so sollen sie wenigstens ein Symbol der Wahrheit sein!
Sie fragen, wie man zu solch einem großen Vermögen kommt? Man muss einfach Glück haben!
Das größte und das seriöseste Geschäft des Lebens ist „Glücklich zu leben“
Gewiss ist nichts wahrscheinlicher als ein Verbrechen; aber es muß wenigstens nachgewiesen sein.
Man kommt nur mit wenig Gepäck auf die Nachwelt.
Die Post ist die Trösterin des Lebens, denn sie verwandelt Abwesende in Gegenwärtige.
Sowie man Gutes tun will, kann man sicher sein, Feinde zu finden.
Welche Schicksale haben doch die schwachen Sterblichen, die wie Blätter im Wind treiben!
Die Musik, die man heutzutage macht, ist nur noch die Kunst, schwierige Tonsätze auszuführen, und was nur noch schwierig ist, kann auf Dauer nicht gefallen.
Ich bin schmiegsam wie ein Aal, lebendig wie eine Eidechse und unermüdlich wie ein Eichhörnchen.
Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion.
Lügen ist ein Laster, wenn man damit Schaden anrichtet, aber eine Tugend, wenn man damit nützt.
Zwei Unglückliche sind wie zwei schwache Bäumchen, die, sich sich gegenseitig lehnend, dem Sturme schon kräftigen Widerstand leisten.
Nur eine Religion, die alle anderen duldet und so deren Wohlwollen würdig ist, kann aus der Menschheit ein Volk von Brüdern machen.
Die Erde wimmelt von Menschen, die nicht wert sind, daß man mit ihnen spricht.
Ein guter Freund ist mehr wert als aller Ruhm der Welt.
Dieses Leben ist ein fortgesetzter Kampf, und die Philosophie ist das einzige Heilpflaster, das man auf die Wunden legen kann, die man von allen Seiten empfängt: es heilt nicht, aber es lindert; und das ist viel.
Ich habe gefunden, daß Menschen mit Geist und Witz auch immer eine feine Zunge besitzen, jene aber mit stumpfem Gaumen beides entbehren.
Die Gleichheit ist eine sehr natürliche Sache, aber dabei doch das größte Hirngespinst.
Das Leben ist ein Schiffswrack, aber wir sollten nicht vergessen, in den Rettungsbooten zu singen.
Mein Gott ist dort, und er zeigte zum Himmel, mein Gesetz ist hier drinnen, und er legte die Hand auf sein Herz.
Lesen weitet die Seele, und ein guter Freund tröstet sie.
Wenn Gott nicht in uns ist, hat er nie existiert.
Um wirklich weise und folglich auch auch wirklich glücklich zu sein, braucht man nur frei von allen Leidenschaften zu sein.
Die Erkenntnis eines Gottes ist uns nicht von der Natur eingeprägt. Sonst hätten alle Menschen die gleiche Vorstellung.
Es ist eher hinzunehmen, daß ein Schuldiger freigesprochen, als daß ein Unschuldiger verurteilt wird.