Ulrich Erckenbrecht Zitate
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Liebe deinen Nächsten nächtens.
Ein portugiesischer Dichter wurde gefragt, wie unterschiedlich er zwei portugiesische Politiker beurteile. Nun, erwiderte der Dichter, der eine Politiker ist ein Repräsentant der Scheiße und der andere Politiker ist ein Repräsentant der Kacke.
Alles, was krank macht, kriegt man gratis; nur das Wiedergesundwerden kostet Geld.
Die List der Vernunft rechnet auch mit der Arglist der Unvernunft.
Alle ewigen Wahrheiten welken dahin wie die Herbstzeitlosen.
Wenn die gleichen Fairneßregeln, die im Sport gelten, auch in der Politik Gültigkeit besäßen, gäbe es auf der Welt bedeutend weniger Probleme.
(Relation) Je schneewittiger der Zwerg, desto kyffhäusriger der Berg.
Es gibt drei Arten von Kritikern: Großkritiker, Gernegroßkritiker und Kurzundkleinkritiker.
Die Buchmesse ist der Kontakthof der kulturellen Tempelprostitution.
Die stupende Stupidität seiner Gegner wurde nur noch übertroffen durch die stupende Stupidität seiner Adepten.
Die Welt ist denen wurst, die dicke Scheiben davon abschneiden.
Ein Kind fragt: Kann man eine so große Zeitung bekommen, dass man darin ein Kamel einwickeln kann? Antwort: Jeden Tag bekommt man eine große Zeitung, mit der Millionen Kamele eingewickelt werden.
Sekundärliteratur: Gezirp philologischer Grillen.
Wenn man will, kann man alles verreißen; wenn man soll, kann man alles bejubeln – mehr braucht ein Rezensent nicht zu wissen.
Politische Waren, falsch ausgelegt in dreifachem Sinn: trügerisch an der Ladentheke der Regierung prunkend, werden sie den Konsumenten vorgestreckt, die dann dafür teuer bezahlen müssen und obendrein mit lügnerischen Interpretationen versorgt werden.
Erst war er ein Flegel, dann wurde er zum Phrasendreschflegel.
Am eifrigsten rufen die nach Selbstverwirklichung, die gar kein Selbst zu verwirklichen haben.
Rechnung tragen ist der Oberbegriff des Beamten. Dafür kriegt er Bedienungsgeld.
Die große Mehrheit der guten Gedanken tritt zuerst in unwissenschaftlicher Form auf. Wenn sich die trockenen Knäckebrotgelehrten dazu aufraffen, sie ernstzunehmen, sind sie meist schon zu Gemeinplätzen breitgetreten worden.
Gefroren die Wörter. Und wenn sie auftauen, trompeten sie. Münchhausens Postillon ist der Ahnherr der schlechten Propaganda.
Nun aber bleiben diese zwei: Geld und Gewalt – alles übrige gehört zur Dekoration.
Jeder Ismus erlangt, wenn überhaupt, nur in seiner übelsten und vulgärsten Variante Wirksamkeit.
Die Bereitschaft, Fehler zuzugeben, verhält sich umgekehrt proportional zum Aufstieg innerhalb der Universitätshierarchie.
Es gibt kein richtiges Leben im falschen, weil die Idee vom richtigen Leben von Anfang an falsch war.
Wo die Mordlust Gas gibt und alles hinhaut, funktioniert das Funktionieren.
Verkannte Genies sind das bevorzugte Studienobjekt der nachfolgenden Philistergenerationen.
Man soll nicht auf die Ratschläge anderer Leute hören, schon gar nicht auf diesen.
Neue Unübersichtlichkeiten entstehen, wenn alte Durchblicker die Orientierung verlieren.
Die Bezeichnung „Gott“ umschreibt das, was der Mensch nicht kann. Je mehr der Mensch kann, desto hohler wird die Bezeichnung.
Ein Tier, das in Deutschland nicht vorkommt, ist die Katze unterm Sofa, wenn man sie ruft.
Wer Flachköpfen überlegen ist, kann dem Vorwurf der Überheblichkeit nicht entkommen.
Der Ruf eines Menschen setzt sich aus dem zusammen, was andere Leute über ihn tratschen. Deshalb sollte man sich schämen, einen guten Ruf zu haben.
Haß macht häßlich, Liebe macht lieb, Achtung macht achtenswert, und Hingabe hinreißend.
Wer schreibt, der bleibt unverstanden.
Wenn die Philosophie zu sehr in die Tiefe geht, wird sie oben nicht mehr gehört.
„Il faut cultiver notre jardin.“ Den berühmten Schlußsatz aus dem „Candide“ versteht man erst dann richtig, wenn man erfährt, daß Voltaire diesen Roman in Schwetzingen begonnen hat.
Die Kunst des wissenschaftlichen Diskussionsbeitrags besteht darin, zu einer hanebüchenen Hypothese ein intelligentes Gesicht zu machen.
Die Geilheit ist das Vorrecht der Jugend; wenn man in das Alter kommt, wo man nicht einmal mehr von der Heilsarmee geküßt wird, gerät man in Versuchung, das ganze Häschengerammel ein bißchen hektisch zu finden.
Die Auferstehung des Fleisches gibt es nur so lange, wie wir Glieder des Lebens sind.
Wird die Eugenik staatlich betrieben, gestattet sie vor allem den bürokratischen Institutionen, sich fortzupflanzen.
Das 20. Jahrhundert kann auf einen einzigen Nenner gebracht werden: das Chaos der Ismen.
Der Anfang ist zufällig, das Ende notwendig.
Wir suchen überall Menschen, und wir finden immer nur Armleuchter.
Der Witz ist das Drögchen der Kopfmenschen.
Wer nichts erwartet, wird nie enttäuscht.
(Meute) Leute von heute: morgen die Beute.
Die meisten Journalisten sind Phraseure, und die wenigen, die es nicht sind, sind Friseure.
Papiertiger sind ungeduldig.
Städter sind besser angezogene Dörfler.
Wer den Amtsschimmel als heilige Kuh anbetet, ist asinös.