Thomas von Kempen Zitate
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Ich höre oft, es sei viel besser, sich raten zu lassen, als andern Rat zu geben.
Wäre ein Herz recht gerichtet, so wäre jedes Geschöpf für dich ein Spiegel des Lebens.
Herr, du weißt, was besser (für mich) ist: Mache es so oder so, wie du willst. Gib mir was du willst, wieviel du willst und wann du willst. Stelle mich, wohin du willst und tu mit mir in allem nach deinem Wohlgefallen.
Weil keine Kreatur die Freude zu fassen vermag, die Gottes würdig wäre, darum geht diese ganz und gar vollkommene Freude nicht in den Menschen ein, sondern der Mensch tritt in sie ein: Geh ein in die Freude deines Herrn. (Mätthäus 25.21)
Das ist höchste Weisheit: sein Herz zu göttlichen Dingen erheben und durch Gleichgültigkeit der Welt gegenüber zum Himmel streben.
Bewahre zuerst Frieden und Ordnung in dir selber, dann magst du auch Frieden und Ordnung in andern herstellen.
Tue, was an dir ist, und Gott wird deinem guten Willen zu Hilfe kommen.
Warum suchst du die Ruhe, da du zur Arbeit geboren bist?
Der wahre Herzensfriede wird gefunden, nicht indem man seinen eigenen Willen und Begierden dient, sondern indem man ihnen widerstrebt.
Ohne innere Liebe ist alles äußere Tun nichts nütze. Was aber aus Liebe geschieht, das ist groß, das bringt reiche Frucht, so gering und ungeachtet es im Auge des Menschen immer sein mag. Denn auf der Waage Gottes wiegt das, was dich zum Tun treibt, ungleich mehr als die Tat selber.
Es ist kein Geschöpf so klein und unbedeutend, daß es nicht eine Spur der Güte Gottes an sich trüge.
Groß, wahrhaftig groß ist doch nur der, der große Liebe besitzt.
Wer hat einen härteren Kampf zu bestehen, als der, der sich selbst besiegen will?
Gott vermag mehr zu wirken, als ein Mensch begreifen kann.
Nirgendwo in der Welt ist ein so großes Wunder geschehen wie in jener kleinen Hütte zu Bethlehem; hier sind eins geworden: Gott und Mensch.
Verlass alles, dann findest du alles; gib Abschied der Begierde, dann kommt dir die Ruhe entgegen.
Was hindert und belästigt dich mehr, als die unertötete Begierde deines Herzens?
Wenn du darauf achtest, wie du bei dir im Innern bist, so wirst du nicht mehr sorgen, was die Leute über dich reden.
Klein ist doch alles und von kurzer Dauer, was zeitlich ist und deshalb mit der Zeit vorübergeht.
Ich habe beschlossen: Ich werde mich dem Bösen mutig widersetzen. Aber schon die kleinste Versuchung treibt mich in die Enge. Was anfangs unbedeutend erscheint, wird schnell zur heimtückischen Falle.
Wer mit sich selbst im Frieden lebt, denkt von niemandem Arges.
Wie weise und glücklich ist der, welcher so lebt, wie er am Ende wünschen wird, gelebt zu haben.
Was aber aus Liebe geschieht, das ist groß, das bringt reiche Frucht, so gering und ungeachtet es im Auge des Menschen immer sein mag.
Wahrheit muß man suchen, nicht Beredsamkeit!
Wir würden viel Frieden haben, wenn wir uns nicht soviel mit dem, was andere reden und tun, beschäftigen würden, was uns doch gar nichts angeht.
Wenn wir vor dem letzten großen Gericht stehen, wird man uns nicht fragen, was wir gelesen, sondern was wir getan haben.
Daß uns Dinge begegnen, die uns lästig und durchaus zuwider sind, das ist für uns sehr gut. Denn sie treiben den Menschen, der aus seinem Innern geflohen ist, wieder in sein Herz zurück.
Je mehr der Mensch in sich einig und rein ist, desto mehr und tiefere Wahrheiten erkennt er ohne Mühe, weil von oben her sein Geist erleuchtet wird.
In deiner Zelle erlangst du wieder, was du draußen häufig verlierst.
In allem habe ich Ruhe gesucht und habe sie nirgends gefunden, außer in einer Ecke mit einem Buch.
Der vollkommenste Sieg ist sich selbst überwinden.
Denke immer an das Ende, zumal auch, da die verlorene Zeit nicht zurückkehrt.
Der Mensch sollte sich also verhalten, als wenn er täglich in’s Grab gehen würde.
Zwei Flügel erheben den Menschen über das Irdische: Einfalt und Lauterkeit; Einfalt in der Absicht, Lauterkeit in der Liebe. Die Einfalt sucht Gott, die Lauterkeit findet ihn.
Wenn man alles gelesen und durchforscht hat, so lautet der Schluß, daß man durch Drangsal in das Reich Gottes eingehen muß.
Zeit ist nur ein Bach, in dem ich angeln gehe.
Wir wollen immer, daß andere gegen uns vollkommen seien, und wir wollen doch selbst unsere eigenen Mängel nicht bessern.
Es ist leichter, ganz zu schweigen, als sich im Reden mäßigen.
Was der Zeit unterworfen ist, das gebrauche; was ewig ist, danach strebe.
Wer etwas Eigenes haben will, verliert das Gemeinsame.
Kein Ding auf Erden schadet dir mehr als du dir selbst mit deiner Liebe zu dir.
Liebe ist eine wunderbare Sache, das höchste Gut, das jede Last leicht erscheinen läßt. Liebe ist wachsam, und selbst im Schlaf wacht sie noch. Auch wenn sie ermüdet, erschöpft sie sich nicht, und wenn man sie bedrängt, läßt sie sich nicht bezwingen.
Ein friedvoller Mensch wendet alles zum Guten.
Wenn du innerlich gut und lauter wärest, dann würdest du alles viel leichter sehen und wohl verstehen.
Der Mensch schlägt vor, aber Gott ordnet an.
Wer bei Jesus wohlgeduldet ist, der ist der Reichste unter den Reichen.
Verachte Keinen, schade Keinem; habe Mitleid mit den Bedrängten, komme den Bedürftigen zu Hilfe und erhebe dich niemals.
Niemand ist weiser als wer seine Seele immerdar in Händen trägt. Es hat der Mensch keinen kostbareren Schatz als seine Seele. Er muß also wachen und beständig auf der Hut sein, weil dem Heil der Seele nichts gleich kommt.
Ein reiner, einfältiger und fester Geist läßt sich nicht durch viele Geschäfte zerstreuen, weil er alles zur Ehre Gottes tut und in sich ruhig von allem Eigennutze frei zu sein sich bemüht.
Wenn Jesus im Innern nicht spricht, so ist alle andere Tröstung vergeblich. Wenn Jesus aber auch nur ein einziges Wort spricht, ist großer Trost zu verspüren.