Thomas Morus Zitate
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Ein Mann kann seinen Kopf verlieren ohne dabei an seiner Seele Schaden zu leiden.
Wo findet sich mehr Gezänk als unter den Bettlern?
Denn der Geschmack der Menschen ist so verschieden, und manche sind so eigensinnig, so undankbar und so unsinnig in ihrem Urteil, daß offenbar die Leute viel glücklicher sind, die in Freude und Frohsinn ihr eigenes Ich befriedigen…
Wer heiratet, ist in einem ähnlichen Falle wie ein Mensch, der in einen Sack greifen soll, in dem sich hundert Schlangen und ein Aal befinden, um diesen Aal herauszusuchen. Es ist hundert zu eins zu wetten, er greift fehl.
Auch wenn uns unsere Jugend Liebe und Blumen gab, das Alter läßt uns Freunde und Wein haben.
Ein auskömmliches Leben ist mir vollauf genug. Der Ausspruch Nichts zuviel soll mir der liebste sein.
Und gewiß ist es ganz natürlich, daß einem jeden seine eigenen Einfälle zusagen. So findet der Rabe ebenso wie der Affe am eigenen Jungen seinen Gefallen.
Friedenszeiten – wenn man Pausen, in welchen der Krieg kaum mehr als Atem schöpft, so nennen darf…
Sie ermüden mich mit ihrer Weinerlichkeit, ihren Seufzern und Jammersuppliken, obgleich diese Trauermusik mir nie einen Heller hat entreißen können, denn immer passiert mir entweder das eine oder das andere: kann ich geben, so will ich nicht, und will ich, so kann ich nicht.
Kleinmut und Ängstlichkeit hindern einen Menschen oft, das Gute zu tun, zu dem er fähig wäre, wenn er im Vertrauen auf Gottes Hilfe Mut fassen würde.
Wo es noch Privatbesitz gibt, wo alle Menschen alle Werte am Maßstab des Geldes messen, da wird es kaum jemals möglich sein, eine gerechte und glückliche Politik zu treiben.
Auf der Kirche Fels steht mein Athen.
Die Hoffahrt mißt ihr Glück nicht am eigenen Vorteil, sondern am fremden Unglück.
Wo alle an alles das Geld als Maßstab anlegen, wird kaum jemals eine gerechte und glückliche Politik möglich sein.
Ein Staatswesen gerät nur infolge von Verfehlungen in Verfall, die aus irregeleiteten Anschauungen entspringen.
Ein Gewerbe ist allen Männern und Frauen gemeinsam: der Ackerbau; den versteht jeder. Darin werden alle von Kindheit an unterwiesen.
O, wollten halb so eifrig nur dem Himmel wir uns weih’n, Als schöner Weiber Dienste – traun, wir könnten Engel sein!
Viele Menschen erkaufen sich die Hölle mit so großer und schwerer Arbeit, daß sie sich mit der Hälfte derselben hätten den Himmel erkaufen können.
Alle Orte haben die gleiche Entfernung zum Paradies.
Nie hätte ich daran gedacht, einer Sache zuzustimmen, die gegen mein Gewissen gewesen wäre.
Ruft den Ackerbau wieder ins Leben, erneuert die Wollspinnerei; das gäbe ein recht ehrsames Geschäft, in dem sich mit Nutzen jeder Schwarm von Tagesdieben betätigen könnte, die bisher die Not zu Dieben gemacht hat.
Setzt Schranken gegen die Aufkäufe der reichen Besitzer und gegen die Freiheit gleichsam ihres Monopols!
Es gibt keine Sorge auf der Erde, die der Himmel nicht heilen könnte.
Was wär die Ros in ihrer stolzen Pracht, Hätte die Sonn ihr Duften nicht entfacht? Ähnlich wie Blumen nur im Licht gedeihen, Erblüht die Maid im Strahl der Lieb allein.
Musik, bei deinen Zauberklängen erscheint uns Sprache arm und kalt.
Manchem gefällt nur das Alte, den meisten nur das eigene Wesen.
Jugend ohne Glaube ist wie ein Tag ohne Sonne.
Herr, schenke mir Sinn für Humor, gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen, damit ich ein wenig Glück kenne im Leben und anderen davon mitteile.
Es kommt niemals ein Pilger nach Hause, ohne ein Vorurteil weniger und eine neue Idee mehr zu haben.
Sorgt, dass nicht so viele vom Müßiggang leben!
Nichts wird gut und vollkommen sein, bevor die Menschen gut und vollkommen sind.
Wer sinnt wohl eifriger auf Umsturz als der, dem seine gegenwärtigen Lebensumstände so gar nicht gefallen können?
Das Gesetz Mosis, ein Gesetz des Schreckens und der Rache, für Sklaven und tiefgesunkene Menschen berechnet.
Schelmisches Erröten ist nur ein schillerndes Entweichen des Gedankens.
Die letzte Rose des Sommers.
So, als müßtest du sterben, gib aus das Erworbene, so, als lebtest du noch lang, geh sparsam mit ihm um. Weise ist, wer beide Möglichkeiten bedenkend, Sparsamkeit und Verschwendung übet im richtigen Maß.
Ich frage dein Herz nicht, ob es schuldig ist. Ich weiß nur, ich liebe dich, was du auch bist.
Gott hat uns nicht nur das Recht auf das fremde, sondern sogar auf das eigene Leben genommen.
Es ist ausgeschlossen, dass alle Verhältnisse gut sind, solange nicht alle Menschen gut sind, worauf wir ja wohl noch eine hübsche Reihe von Jahren werden warten müssen.
Erlittene Übeltaten meißeln wir in Marmor. Empfangene Wohltaten schreiben wir in Sand.
Gerade den besten Gesetzen der Vorfahren geben wir leichten Herzens den Abschied.
Vertrauen wir fest auf Gott, dann können wir sicher sein, daß wir nicht enttäuscht werden.
Pflicht heißt die Handlung, die mehr Gutes in der Welt hervorzubringen vermag als jeder andere Entschluss.
Ein Schurke, ja fast ein Hochverräter würde sein, wer unheilvolle Beschlüsse in arglistiger Weise noch guthieße.
Je vollkommener jemand ist, desto milder und nachsichtiger geht er mit den anderen um.
Des Menschen Wünsche sind sein Himmelreich.
Wenn Ehre profitabel wäre, jeder wäre ehrenhaft.
Warum sollten wir denn Bedenken haben, jene alte Methode der Bestrafung von Verbrechen für nützlich zu halten, die schon im Altertum die Römer verwandt haben? Sie pflegten nämlich die Schwerverbrecher zur Arbeit in Steinbrüchen und Erzgruben zu verurteilen.
Die Frauen sind ihren Männern, die Kinder den Eltern und so überhaupt die Jüngeren den Älteren untertan.
Wir können aus dem Lebenskuchen uns nicht nur die Rosinen suchen.