Thomas Häntsch Zitate
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Menschen, die ständig Dampf machen und vergessen Druck zu halten, die produzieren nur heiße Luft.
Wenn die Kirche etwas feiert, da nn feiert sie irgendein Leiden.
Wer sich an die Verrücktheit seiner eigenen Jugend erinnert, wird einiges mit nachsichtigem Lächeln quittieren, was er heute mit seinen Kindern erlebt.
Heilige Krieger schauen betend zum Himmel, während ihre Füße über Leichen stampfen.
Kriegsrecht: Auf Minimum reduziertes Menschenrecht.
Liebe ist, wenn man in ständiger Schwäche stark wird.
Einige Zeitgenossen haben den engsten Kontakt zu ihren Mitmenschen scheinbar auf der Autobahn.
Da ich meinen Kopf selbst schleppen muß, will ich auch über ihn herrschen.
Extreme Naturerscheinungen sind Wutausbrüche der Erde.
Es gibt Menschen, die sind so in Traditionen verwurzelt, daß man meint, sie wären selbst die Wurzel.
Jesus von Nazareth hatte großes Glück. Er lebte, bevor die Kirche entstand.
Nimm dir Zeit, es ist genug davon da.
Der Traditionalist ist ein Stein im Fluß der Zeit.
Der Pfarrer ist ein Agitator, der die Aufgabe hat, die Lehre der Kirche in die Herzen der Gläubigen zu tragen, ohne dabei das Gehirn zu streifen.
Der Wert der Luxuslimousine: großspurig im Stau stehen.
Ehen halten manchmal lang, aber oft nicht das, was man sich davon versprach.
Ein Aphorismus ist ein mit dem Radiergummi entschlackter Gedankengang.
Gott schuf das Licht, die Kirche löschte es wieder aus.
Religionen sind nichts weiter als verschiedene Märkte, auf denen unterschiedliche Produkte für ein und denselben Zweck angeboten werden.
Der Kirchenaustritt ist das Ende einer geistigen Beugehaft.
Die Predigt ist die Antwort auf Fragen, die niemals gestellt wurden.
Führe mich nicht – es sei denn – in Versuchung.
Der Herr im Himmel hat auf Erden herrische Diener.
Die Religion wird dem Volk als Schild verkauft, den Mächtigen ist sie das Schwert.
Wer die Menschen verstehen will, der sollte mit Ihnen sprechen und nicht zu ihnen.
Religiöse Erziehung schafft einen Berg voller Glauben, doch sie verschweigt den Abgrund dahinter.
Luftschlösser sind noch nicht einmal auf Sand gebaut.
Wein ist die Salbe für den Geist.
Wer die Religion nötig hat, muss von allen Göttern verlassen sein.
Was wäre ich weise, könnte ich alles erkennen, was ich sehe.
Viele Ideen enden im Geistesblitzableiter.
Ist es Weihrauch, was so riecht in den Kirchen oder noch der Schmauchgeruch Ihrer Geschichte.
Der „kleine Mann“ könne sowieso nichts tun, sagt jeder. Aber wenn jeder sich noch einen kleinen Mann sucht, können viele kleine Männer ganz viel bewegen.
Der Katholizismus ist eine Form der nicht artgerechten Schafhaltung.
Europa wächst und wächst. Der Furunkel wird größer und größer.
Die Hormone von Verliebten verhalten sich, als wären sie auf einem Rummelplatz, und beim Sex fahren sie Achterbahn.
Der Narr trägt eine Maske, um sein Gesicht zu verbergen, der Heuchler trägt keine Maske, hat aber kein eigenes Gesicht.
Die gute alte Zeit war bisweilen eine graue Zeit.
Der Boden der Tatsachen hat oft einen unangenehmen Belag.
Im Gottesdienst erzählt ein Hirte seinen Schafen etwas vom Pferd.
Wir werden von Geburt an älter und bemerken es erst, wenn die ersten Falten erscheinen.
Der Raureif ist die Gänsehaut der Natur.
Die Gleichmäßigkeit der Früchte in den Auslagen unserer Märkte ist nichts anderes als das Ergebnis der Plattheit der Bürokratie.
Liebe ist keine Wäsche, darum sollte man ihr keine Klammern anlegen.
Die Verdreifachung der Einfalt ergibt die Dreifaltigkeit.
Ich bin der Träger meiner Zunge – nicht ihr Hirte. Warum sollte ich sie dann hüten?
Der Fackelschein rechter Aufmärsche verbreitet Finsternis.
Es ist noch keiner über seinen Schatten gesprungen, aber so manch einer fiel über seinen Kurschatten.
Manche Zeitungen gleichen Spam-Mails in Papierform.
Angeordneter Glaube ist kein Geisteszustand, er ist die Käfighaltung des Geistes.