Theodor Fontane Zitate
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Selbst in Mutsachen mutig anders empfinden, als die lederne Tapferkeitsschablone vorschreibt!
Nichts spricht deutlicher als Zimmereinrichtungen und selbst die nichtssagenden und modisch-indifferenten machen keine Ausnahme. Sie weisen dann eben auf nichtssagende und modisch-indifferente Leute hin.
Schande jedem, der zwei Fäuste hat, mit Hand ans Werk zu legen, und sie pomadig in die Hosentasche steckt.
Auflehnungen, die mehr sind als ein Putsch, mehr als ein frech vom Zaun gebrochenes Spiel, tragen die Gewähr des Sieges in sich, wenn nicht heute, so morgen.
Was wir Liebe nennen ist alles Mögliche, nur meist nicht Liebe.
Sechzehn Wochen Einsamkeit und Schnitzel ist nicht auszuhalten.
In solchen Häusern, wo man viel Geld und viel Temperament hat und sich liebt und hasst und gelegentlich sich scheiden lassen will, ist es immer am nettesten.
Je älter ich werde, desto tiefer empfinde ich, alles ist Glück und Gnade, das Kleine so gut wie das Große.
Unsere Prinzipien dauern gerade so lange, bis sie mit unseren Leidenschaften oder Eitelkeiten in Konflikt kommen, und ziehen dann jedesmal den Kürzeren.
Ich muß leben, aber ewig wird es ja wohl nicht mehr dauern.
Ein guter Aphorismus ist die Weisheit eines ganzen Buches in einem einzigen Satz.
Erhalte dich Gott Deinen Kindern und Deine Kinder Dir.
Sowie man Berlin betritt, ist es mit Schick und Eleganz vorbei.
Wie die Eltern sind, wie sie durch ihr bloßes Dasein auf uns wirken – das entscheidet.
Schopenhauer hat ganz recht: „Das Beste, was wir haben, ist Mitleid.“