Tausendundeine Nacht Zitate
Die rechte Wissenschaft ist die Meditation, der rechte Gottesdienst die Erfüllung der Gebote, der rechte Glaube die Bescheidenheit, der echte Adel ist die Demut, die echte Ehre das Wissen. (61. Nacht, „Geschichte des Königs Omar“)
Höre geduldig den an, der mit dir spricht, und beeile dich nicht, ihn zu unterbrechen. Man fängt keine Unterhaltung mit Antworten an. („Der weise Heykar“)
Ein Quentchen Wein auf einen Zentner Gram verwandelt ihn aufs schnellste in Vergnügen.
Wisse, daß es kein Leid gibt, dem nicht Freude folgte, kein Unglück, das nicht irgendein Glück nach sich zöge.
Wenn du dein ganzes Leben lang einsammelst, wann willst du das Gesammelte genießen?
Was dir geschieht, ist dir von Gott beschieden; doch deines Schicksals Wurzel ist der Traum. (719. „Nacht des 15. Wachthauptmanns“)
Kläre keinen auf über das, wonach du nicht gefragt bist; antworte nicht, wenn du nicht aufgefordert bist, laß das, was dich nicht angeht, kümmere dich nur um deine Sachen, und verschwende deinen Rat nicht an die Bösen, die ihn dir doch nur mit Bösem lohnen. (149. Nacht, „Fuchs und Wolf“)
Geld in der Fremde ist Heimat. („Harun er Raschids Erlebnis mit dem jungen Mann“)
Wer Verzeihung wünscht von dem, der über ihm steht, der erlasse die Schuld dem, der unter ihm steht.
Geduld ist der Schlüssel zur Freude.
Wende dich ab von den Sorgen, überlaß alle Dinge dem Schicksal; freu dich des Guten, das heute dir lacht, und vegiß darüber alles Vergangene. (5. Nacht „Geschichte des treulosen Wesirs“)
Kenntnisse bedeuten nichts ohne Macht. („Geschichte von den drei Äpfeln“)
Wer aus seinen kleinen Leiden viel Wesens macht, den schlägt Gott mit seinen großen. (79. Nacht, „Geschichte des Königs Omar“)
Freigebigkeit wird deinen Reichtum nicht aufzehren, wenn er dir wohl will; und Geiz wird dein Gut nicht halten, wenn es dir den Rücken kehrt.
Der Schlag des Lehrers tut zuerst sehr weh, hernach aber ist er süßer als geklärter Honig. (149. Nacht, „Fuchs und Wolf“)
Die Welt ist die Wohnung dessen, der keine Wohnung hat; wer keinen Verstand hat, der läßt sich durch sie betrügen und baut auf sie im Vertrauen auf sein Gut, seine Kinder, sein Volk und seine Familie. (148. Nacht, „Wasservogel und Schildkröte“)
Das schönste Haus ist das, welches jedermann offen steht.
Bewahre dein Alter vor jedem Schandflecken; denn das Weiße nimmt am leichtesten den Schmutz an! (Geschichte „Aladdin Alm Schamats“)
Gott herrschet! Wer sich vermißt, sein Ziel allein zu erreichen, den stößt er zurück mit Macht, daß die Seele im Höllenpfuhl sei.
Mein Sohn, ich habe zuweilen Absynth und Myrrhen genossen, aber ich habe nichts Bittereres gefunden als die Armut. (Der weise Heykar)
Des Weisen Zunge wohnt in seinem Herzen, des Toren Herz in seiner Zunge. („Geschichte des Abdallah ibn Fadil“)
Wer gut von dir denkt, dessen Vorstellung von dir mach wahr. (79. Nacht, „Geschichte des Königs Omar“)
Prosa sind nur Worte, Verse aber eine Perlenschnur. (35. Nacht, „Ali Nur ed-Din“)
Mache dich müde, denn darin liegt des Lebens Süße. („Die Geschichte der Wesire Nur und Schems ed-Din“Die Geschichte der Wesire Nur und Schems ed-Din“)
Des Freundes Herz ist wie Glas – einmal zersprungen, läßt es sich nicht mehr ganz machen. (79. Nacht, „Geschichte des Königs Omar“)
Für die echte Freundschaft genügt die aufrichtige Absicht.
Der Sanftmütige wird nur im Zorn erkannt. (79. Nacht, „Geschichte des Königs Omar“)
Wer sich gegen Unrecht nicht wehrt, der ist nicht sicher vor dem Schwert. (79. Nacht, „Geschichte des Königs Omar“)
Eile ist des Teufels Sach, sie bringt uns Reue und Ungemach. (29. Nacht, „Geschichte des Schneiders“)
Wer also lange leben möchte, der nehme sein Morgenmahl frühe und sein Nachtmahl nicht späte ein.
Preis meinem Herrn, der diesem gibt und jenem versagt. Fischen muß der eine, der andre ißt den Fisch. (35. Nacht, „Ali Nur ed-Din“)
Du weißt auch, daß einer unserer Dichter sagt, das Stillschweigen sei die Zierde und Schirmwache unseres Lebens, und man müsse, wenn man spricht, nicht dem alles verheerenden Gewitterregen gleichen.
Alles irdische Glück, das nicht näher zu Gott führt, ist ein Unglück; denn ein Weniges von den Freuden der irdischen Welt führt um ein Großes von der kommenden ab, und viel von der irdischen Welt läßt dich auch das Wenige von der kommenden vergessen. (82. Nacht, „Geschichte des Königs Omar“)
Preis unserm Herrn für das, was er denkt und lenkt! Preis unserm Herrn für das, was er beschert und verwehrt! (148. Nacht, „Wasservogel und Schildkröte“)
Glaube den Frauen nicht; trau ihren Schwüren nicht! Schon Vater Adam, schau, ward verjagt wegen einer Frau. („König Schehrijar und Schehrezad“)
Vorsicht ist die halbe Geschicklichkeit. (149. Nacht, „Fuchs und Wolf“)
Des Freundes Nähe ist der Freuden Krone. („Geschichte Kamar es-Samans“)
Das Wunderbarste von all dem, was im Menschen ist, ist sein Herz; denn es ordnet sein ganzes Wesen. („Geschichte des Königs Omar“)