Susette Gontard Zitate
Und wir sollten nicht vertrauen? Wir!, die wir täglich Beweise der herrlichen, auch uns belebenden Natur haben, die uns nur Liebe zeigt, wir sollten Kampf und Uneinigkeit in unserer Brust hegen, wenn alles uns zur Ruhe und Schönheit ruft?
Da habe ich Dir viel Worte machen müssen, und hätte Dir doch gerne soeviel gesagt. Das Rechte kann ich aber nicht ausdrücken, es bleibt tief in meinem Herzen begraben.
Die Leidenschaft der höchsten Liebe findet wohl auf Erden ihre Befriedigung nie.
Dann, ja dann müßte alles aus dem Gleichgewichte kommen und die Welt in ein Chaos sich verwandeln, wenn nicht der nämliche Geist der Harmonie und Liebe sie erhielte, der auch uns erhält.
Noch muß ich dir sagen, daß mein Vertrauen zu dir ohne Grenzen ist.
Verbunden sind wir stark und unwandelbar, im Schönen wie im Guten, über alle Gedanken hinaus im Glauben und im Hoffen.
Stille Ergebenheit! Vertrauen auf das Herz, auf den Sieg des Wahren und Besten, dem wir uns hingeben. Und wir könnten untergehen?
Fühlte ich nicht mehr, wäre die Liebe aus mir verschwunden, und was wäre mir das Leben ohne Liebe, ich würde in Nacht und Tod hinabsinken.
Die Liebe ist ein Fest – es muß nicht nur vorbereitet, sondern auch gefeiert werden.
Ich weine wohl oft bittre, bittre Tränen, aber eben diese Tränen sind es, die mich erhalten.
Denn Liebe ist Überfluß, Überströmen, Überfülle, die verklärend von ihrem Reichtum abgibt, – seelisch ebenso wie leiblich „abgibt“ und „überströmt“.
Doch noch leuchtet uns die Hoffnung für unsere geliebte Liebe, lass uns sie pflegen und erhalten, solange wir nur können. Eine Stunde, voll Seligkeit des Wiedersehens und Hoffnung in der Brust, sind genug, ihr Leben auf Monate zu erhalten.
Sei wieder ruhig, sei heiter, und bringe mir das einzig selige Gefühl, daß du zufrieden bist. Und gib auch mir meine Ruhe wieder, dann gewiß, dann gewiß werde ich glücklich sein.
Unsere Liebe ist zu heilig, als dass ich dich täuschen könnte, ich bin dir Rechenschaft schuldig von jeder Empfindung in mir, du weißt, dass ich leicht trübsinnig bin, vielleicht kommt es noch besser, und wir wollen dem Schicksal danken für jede Blume, die wir miteinander finden.
Schlafe sanft, und lass mein Bild dich umschweben.
… aber Du kennst mich ja und Du hast tausend Beweise, wie mein Herz Dir hingegeben ist; und Du weißt, daß wenn man gegen die Liebe fehlt, man sich selbst am meisten verwundet.
Könnte man nicht auch sagen, die geheime Verkettung der Dinge bilde für uns etwas, das wir Zufall nennen, was doch aber notwendig ist?
So lieben wie ich dich, wird dich nichts mehr, so lieben wie du mich, wirst du nichts mehr.