Stefan Rogal Zitate
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Kurz bevor die Welt untergeht, fegt die deutsche Hausfrau noch vor der Tür; was sollen sonst die Nachbarn denken?
Mit zunehmendem Tempo der Kommunikation sinkt ihr Niveau.
Ein Leben lang müssen wir lernen; nur in der Schule geht es um ganz andere Dinge.
Das Leben auch des einfachsten Menschen ist spannender als jeder Krimi.
Zukunft braucht die Vergegenwärtigung der Vergangenheit.
Die Subkultur der Proleten lockt: Wir müssen ihren Reizen unablässig widerstehen.
Ein Traum kann, wenn wir nachts aus ihm erwachen, uns überwältigen, am nächsten Morgen verblassen und im Laufe des Tages vergessen sein. Ähnlich ist es mit vielen unserer Wünsche.
Als ich in der Realität angekommen war, wollte ich sofort zurück.
Nach Schulvorbild entwickeln sich jetzt auch die Universitäten zu Kindergärten.
Dem Kind scheint die Zukunft bunt, dem Erwachsenen die Gegenwart grau, dem Alten die Vergangenheit blass.
Die Sehnsucht nach Ruhe unterliegt der Angst davor.
Vieles ist nicht schön, weil es schön, sondern weil es neu ist.
Gut zu wissen, wie bösartig Gutmenschen sein können.
Bei aller Sehnsucht nach dem Außergewöhnlichen haben wir Angst davor, vom Alltäglichen auch nur einen Hauch abzuweichen.
Alles definiert sich dadurch, was es ist und was es nicht ist.
Kinder haben die angenehme Ahnung, dass das Leben noch vor ihnen, Alte das unangenehme Wissen, dass es hinter ihnen liegt.
Bildung braucht Freiheit wie Freiheit Bildung braucht.
Die Krise zeigt unsere Lebensverhältnisse wie durch eine Lupe, im Großen wie im Kleinen.
Der Mensch ersehnt die Veränderung so sehr, wie er sie fürchtet.
Neunzig Prozent von dem, was wir vorgesetzt bekommen, sind Lügen.
Der eigentliche kommunikative Akt zwischen Menschen ist die Lüge.
So frustrierend es sein kann, Sinn zu suchen, so beglückend ist es, Sinn zu schaffen.
Der Mensch ersetzt Mangel an Vernunft und Instinkt durch Religion und Sport.
Es gibt jeden Tag neue Nachrichten, aber niemals eine neue Wahrheit.
Wenn der Verstand auf das Gefühl trifft, sind Zweifel nicht weit.
Erst waren wir nicht, dann wissen wir nicht, was wir sind, dann werden wir wieder nicht sein.
Fortschritt kann auch verlangen: Zurück!
Eigentlich will ich ganz anders leben; aber das Einzige, was ich über mein neues Leben weiß, ist, dass es ganz anders sein soll.
Wo Formalitäten Inhalte verdrängen, ist nichts Gutes zu erwarten.
Gegen die Propaganda von heute hat die Halbbildung von morgen keine Chance.
Wahrheit existiert nie im Singular.
Die Wahrheit ist selten druckreif.
Wer die Welt verbessern will, sollte zuerst lernen, mit denen umzugehen, die das zu verhindern wissen.
Ein Rechtsstaat, der seine Bürger nicht schützen kann oder will, ist keiner mehr.
Verdrängen ist die erste Wutbürgerpflicht.
Selten überlebt eine Liebe den Bausparvertrag.
Die soziale Doktrin versagt tagtäglich.
Der Dumme fürchtet, der Kluge sucht sie: die Stille.
War das wirklich schon alles oder war das alles wirklich?
Glück? Nein, danke. Das würde alles durcheinander bringen.
Wir haben immer die Wahl zwischen dem Vertrauten, das uns lähmt, und dem Neuen, das uns ängstigt.
Auch was wir morgen beginnen, wird Episode bleiben.
Unser Herz sucht die Phantasie, nicht die Realität; aber die Phantasie sucht die Realität.
Manchmal fällt der Apfel weit vom Stamm, verbessert aber dadurch nicht seinen Geschmack.
Jede Gesellschaft muss mit den Dummen umgehen, die sie hervorbringt.
Zu den gefährlichsten Lebewesen gehört der dumme Gutmensch.
Den Frühling habe ich verpasst, im Sommer hatte ich keine Zeit, der Herbst brachte mir die Angst vor dem Winter, im Winter träume ich vom Frühling.
Wenn die Generation doof versucht, Kinder zu unterrichten, kann nichts Gutes entstehen.
Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, werden einige Politiker betonen, wie sehr sie dafür gesorgt hatten, dass der Brunnen sicher sei.
Eigenartig, dass die Angst vor Spinnen so weit und die vor Dummheit so wenig verbreitet ist, oder?