Sophokles Zitate
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Wisst ihr, dass Klagelieder vor dem Tod niemals ein Ende fänden, wenn sie nützten?
Wer große Pläne hat, nehme sich Zeit.
Die Wahrheit ist immer das stärkste Argument.
Auch der Kühne flieht, sobald er nahe sieht das Totenreich.
Der Übel größtes ist die Zügellosigkeit.
Ein Wort befreit uns von den Schmerzen des Lebens. Und dieses Wort ist: Liebe.
Nichtswürdig, wer die Freunde, die Verwandten dem Vaterlande vorzieht.
Verschwören sollte nicht ein Sterblicher, denn spät’res Wissen straft den Vorsatz Lügen.
Mit Klageruf beschreit kein weiser Arzt ein Übel, das den Schnitt verlangt.
Denn kein so schmählich Uebel, wie des Silbers Werth, erwuchs den Menschensöhnen.
Aller Güter höchstes sei Besonnenheit.
Allzu tiefes Schweigen macht mich so bedenklich wie zu lauter Schrei.
Nie, auch nicht wenn er starb, lieb ich den Feind.
Die Dummheit ist meist der Bosheit Schwester.
Ich wurde nicht geboren um zu hassen, sondern um zu lieben.
Gerades Scheitern steht höher als ein krummer Sieg.
Du siehst am winterlich geschwollenen Strom den Baum, der nachgibt, seine Zweige retten, was widersteht, reißt’s mit den Wurzeln fort.
Welcher Schmerz kann tiefer uns verwunden als ein schlechter Freund?
Wer nicht das gleiche erfahren hat wie ich, soll mir keinen Rat geben.
Niemand liebt ja den Boten unwillkomm’ner Mär‘.
Doch hinfort und alle Zukunft wie vor alters dauert das Gesetz: Keines Menschen Leben erfüllt sich frei von Unheil.
Auch angeborener Verstand bleibt nicht in bösen Tagen, vielmehr läßt er uns im Stich.
Harte Worte, wenn sie auch nur allzu berechtigt sind, beißen doch.
Ein Wort, das hilft, ist nie ein schlimmes.
Denn Unverstand ist’s, über seine Kraft zu tun.
Von Weisheit kündet ein berühmtes Wort: Wem Gott verführt das Herz zum Unheil, der meint das Gute und gerät in Schuld, nur eine Spanne treib er’s frei von Unheil.
Die harte Frucht vom harten Vater zeigt sich klar am Kind.
Wohl ist’s unmöglich, auszuspähn an jedem Mann Verstand, Gemüth und Sinnesart, bevor er sich In Aemtern und Gesezen wohlvertraut bewies.
Wie Gott es fügt, so lacht und weint der Mensch.
Schau und du wirst finden – was nicht gesucht wird, das wird unentdeckt bleiben.
Unseliger! Besonnenheit gab selbst die Zeit dir nicht, nur Torheit kam zu Jahren!
Stets besteht das Wahre nur.
Nichts verschont das Alter und der Tod als nur die Götter. Das andre samt und sonders stürzt die Zeit mit Allgewalt.
Mag ich dir nun auch eine Törin scheinen – Vielleicht zeiht mich der Torheit nur ein Tor.
In seiner eigenen Seele trägt der Mensch die Saat, daraus er all sein Frohes und sein Leides zieht.
Doch keinesweg gilts, nachzugeben einem Weib! Denn besser weicht man, muß es sein, vor einem Mann, als daß es heiße, schwächer sei man als ein Weib.
Wer einen edlen Freund verstößt, der stößt sein eigenes Leben fort.
Auch darin hat es herrlich der Tyrann: Frei darf er tun und sagen, was er will.
Das angenehmste Leben führen die, die nichts denken.
Ein fester Sinn geziemt dem klugen Manne, doch ziemt ihm auch nicht minder, nachzugeben, wenn andre ihn des Besseren überzeugen.
Jeder kommt zu Fall, der sich, obwohl als Mensch geboren, stolz ein Übermensch zu sein vermißt.
Ein Tor erkennt, was er in Händen hält, als trefflich erst, wenn es verloren ist.
Der Eigensinn bekennt den Unverstand.
Der Schwache schlägt den Starken auch, hilft ihm das Recht.
Nicht die schlechtesten Männer rafft gerne der Krieg dahin, sondern immer die besten.
Hoffnung erhält den größten Teil der Menschheit.
Wem sein Wohnhaus Götter erschütterten, niemals läßt der Fluch ihn, fort von Geschlecht zu Geschlecht sich wälzend.
Was trägst du denn, was mehr als menschlich wäre?
Nur schön zu leben oder schön zu sterben geziemt den Edlen.
Das harte Wort schmerzt immer, sei’s auch ganz gerecht.