Seneca Zitate
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Es leitet uns das Schicksal, und die erste Stunde hat schon über die Zeit verfügt, die einem jeden zugemessen ist.
SenecaEine Stiefmutter muß jedermann, wenn sie auch eine gute ist, teuer bezahlen.
SenecaGroßes fällt in sich selbst zusammen: Diese Beschränkung des Wachstums hat der göttliche Wille dem Erfolg aufgelegt.
SenecaDahin fließen die Tage, und unwiderruflich läuft das Leben ab. Fluunt dies et inreparabilis vita decurrit.
SenecaAuf die Absicht aller Dinge, nicht auf den Erfolg blickt der Weise.
SenecaDie Liebe hat selbst Götter schon besiegt.
SenecaZu den Ursachen unserer schlimmsten Zustände gehört, daß wir nach Beispielen leben.
SenecaFremde Fehler haben wir vor Augen, unsere liegen uns im Nacken.
SenecaZwischen dem Guten und der Gottheit besteht eine Freundschaft, deren Band von der Tugend geknüpft ist.
SenecaWenn ein Seemann nicht weiß, welches Ufer er ansteuern muß, dann ist kein Wind der richtige.
SenecaDie Philosophie lehrt handeln, nicht schwatzen.
SenecaDu willst nicht zornsüchtig sein? Gut, dann sei nicht neugierig.
SenecaWir wollen reden, wie wir empfinden, und empfinden, wie wir reden. Rede und Leben sollen zusammenstimmen.
SenecaBeweise für die Beschaffenheit des Charakters kann man auch aus Kleinigkeiten entnehmen.
SenecaAuch wenn du mit deiner Wohltat übel angekommen bist, freue dich über sie. Der andere wird sich immer ärgern, wenn du deine Wohltat selbst in einem solchen Falle nicht bereust.
SenecaWas wäre denn ausgenommen von der Gefahr einer Veränderung? Die Erde nicht, der Himmel nicht, nicht dieser ganze Weltenbau, obwohl er unter göttlicher Leitung steht. Nicht immer wird er diese wohlgeregelte Gestaltung behalten, sondern der Tag wird kommen, der diesem seinem Umschwung ein Ende macht.
SenecaEs kommt mehr darauf an, wie du kommst, als wohin du kommst, und daher sollen wir unser Herz an keinen Ort hängen.
SenecaEine der Ursachen unseres Ungemachs ist die, dass wir uns in unserer Lebensweise nach dem Beispiel anderer richten und uns nicht durch die Vernunft leiten lassen, sondern der Gewohnheit als Führerin folgen.
SenecaDie also, denen sie wohl will, die sie liebt, härtet die Gottheit ab, prüft sie, übt sie.
SenecaIch weiß, daß niemand glücklich oder auch nur erträglich leben kann, ohne Studium der Weisheit.
SenecaDer Weg hinauf ist schwerer als hinab.
SenecaWenn etwas kleiner ist als das Größte, so ist es darum noch lange nicht unbedeutend.
SenecaEs ist doch ein gewaltiger Unterschied, ob dein Leben der Muße oder der Trägheit gehört.
SenecaManche haben zu leben früher aufgehört als angefangen.
SenecaUm das Menschengeschlecht macht sich verdienter, wer es belacht, als wer darüber Tränen vergießt.
SenecaDann erst hat die Größe eines Menschen Bestand und Grund, wenn alle von ihm überzeugt sind, er sei nicht sowohl über ihnen, als für sie.
SenecaMuße ohne Bücher ist der Tod und des lebenden Menschen Grab.
SenecaWer ohne die andere Partei gehört zu haben etwas beschließt, handelt nicht billig, selbst wenn er Billiges beschlossen hat.
SenecaGesetze überzeugen nicht, nur weil sie strafen.
SenecaAlles kommt weniger schlimm, wenn man mit allem rechnet.
SenecaMan schaffe sich daher so viele Bücher an, als genug ist, aber keine des bloßen Prunks wegen.
SenecaWenn du auch nicht alles lesen kannst, was du besitzt, laß es dir genug sein, wenn du wenigstens wirklich besitzt, was du gelesen hast.
SenecaWährend irgendwo jemand Wäsche aufhängt, während am Himmel ein paar Wolken ziehen, während die Erde sich dreht und das Gras wächst, während Du diese Zeilen liest, denke ich an Dich.
SenecaWenn einer die Toten bemitleidet, so muß er auch die noch nicht Geborenen bemitleiden.
SenecaDeine Unrast weist auf ein krankes Gemüt. Hauptmerkmal eines geordneten Geistes ist nach meiner Ansicht Beharrungsvermögen und die Fähigkeit zum Umgang mit sich selbst.
SenecaDer Ruhende soll handeln und der Handelnde ruhen. Geh‘ mit der Natur zu Rate: Sie wird dir sagen, sie habe sowohl den Tag als auch die Nacht geschaffen.
SenecaAuf rauen Wegen zu den Sternen.
SenecaKein Kämpfer kann großen Mut zum Kampf mitbringen, der noch niemals schwarz und blau geschlagen worden ist. Der aber, der, so oft er fiel, trotziger wieder aufstand, der steigt mit großer Hoffnung in den Ring.
SenecaEs steht mit der Sache der Menschheit nicht so gut, daß das Bessere der Mehrzahl gefiele, ein großer Haufe ist Beweis des Schlechtesten.
SenecaWisset, dass der Freund seiner selbst auch der Freund anderer ist.
SenecaJählings neigt sich der Genuss zum Schmerz, wenn er nicht Maß gehalten hat.
SenecaWie schrecklich ist der Tod für einen Menschen, welcher, ohnerachtet ihn jedermann ganz wohl gekannt hat, ohne sich selbst zu kennen, stirbt!
SenecaNichts sei in dem menschlichen Leben so traurig, oder versöhne uns so schnell mit dem Gedanken unsers eigenen Todes, als der Anblick und die Betrachtung, wie ein Freund nach dem andern um uns her zu Boden fällt.
SenecaAllgegenwärtig ist der Tod. Der Götter Sorge war’s, daß jeder uns das Leben, niemand uns den Tod rauben könne.
SenecaAn unseren Gedanken leiden wir mehr als an den Tatsachen.
SenecaDer nutzt den Reichtum am besten, der denselben am wenigsten bedarf.
SenecaAlle Grausamkeit entspringt der Schwäche.
SenecaAlle Menschen tragen im Innern die Empfindung der Könige: sie wünschen, daß sie alles gegen die andern vermöchten, die andern aber nichts gegen sie.
SenecaAlles Leid des Menschen kommt vom Menschen.
SenecaWie du über dich selbst denkst, ist viel wichtiger als das, was andere über dich denken.
Seneca