Seneca Zitate
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Wie bei einem Theaterstück kommt es beim Leben nicht darauf an, wie lange es dauert, sondern wie gut es gespielt wird.
Ertragt mit Stärke; darin überragt ihr Gott, er steht außerhalb des Leidens, ihr steht darüber.
Nur die Ruhe ist heiter, die uns die Vernunft schenkt.
Prüfe, ob du lieber dich oder etwas von dem Deinigen aufgeben willst.
Wer tapfer ist, ist ohne Furcht: wer ohne Furcht ist, ist ohne Bekümmernis: wer ohne Bekümmernis ist, ist glückselig.
Es adelt einen Menschen, ohne Rücksicht auf seine Kräfte, nur im Vertrauen auf die Natur nach den Sternen zu greifen und sich gar noch höhere Ziele zu stecken, als selbst die größten Geister zu erreichen vermögen.
Alle Übertreibung geht in der Absicht zu weit, damit man durch die Unwahrheit zur Wahrheit gelange.
Dass es unzählige Krankheiten gibt, ist nicht verwunderlich; man braucht nur die Köche zu zählen.
Nicht die ans Licht gekommenen Wahrheiten fördern Revolutionen, sondern Wahrheiten, die unterdrückt wurden.
Eigene Schmeichelei verdirbt uns mehr als fremde. Wer hat es je gewagt, gegen sich selbst ganz wahr zu sein?
Und was ist die Vernunft? Nachahmung der Natur.
Guten Morgen… Gute Nacht…, dies ist das Leben.
Unser Denkvermögen durchbricht die Bollwerke des Himmels und begnügt sich nicht, das zu wissen, was sich dem Auge darbietet.
Unser Leben darf nicht an der Zukunft hängen, es muss innerlich gesammelt sein; denn der hängt von der Zukunft ab, der mit der Gegenwart nichts anzufangen weiß.
Von der Zukunft hängt ab, wer nicht versteht, in der Gegenwart zu wirken.
Am besten aber wirst du den Charakter eines Menschen kennen lernen, wenn du beobachtest, wie er jemanden lobt und wie er sich verhält, wenn er selbst gelobt wird.
Zwischen den guten Menschen und den Göttern besteht Freundschaft.
Willst du, daß einer in der Gefahr nicht zittert, dann trainiere ihn vor der Gefahr.
Es ist viel leichter, ein ganzes Volk zu besiegen als einen einzigen Mann.
Der Armut fehlt viel, dem Geiz alles. Der Geizige ist gegen niemand gut, gegen sich selbst am schlechtesten.
Was die Wahrnehmung zeigt, das glaubt der Geist.
So kommt es, daß du weniger vom morgigen Tag abhängig bist, wenn du den heutigen in die Hand nimmst.
Nicht nur einen Tod gibt es. Der uns dahinrafft, ist nur der letzte.
Leben […] heißt Kämpfer sein.
Beim Lehren lernt man.
Wenn auch allen, die mit dir lebten, der Neid Schweigen auferlegt hat – es werden diejenigen kommen, die ohne Mißgunst und ohne Gunst urteilen.
Es gibt keinen bequemen Weg, der von der Erde zu den Sternen führt.
Am stärksten ist, wer sich selbst in der Gewalt hat.
Den guten Steuermann lernt man erst im Sturm kennen, den guten Soldaten erst in der Schlacht.
Es ist ein großer Unterschied, ob man natürlich lebt oder nachlässig.
Was entwaffnet den Zorn des Weisen? Der große Haufe der Fehlenden; er sieht ein, es sei ebenso unbillig als gefährlich, über einen Fehler zu zürnen, wenn alle ihn haben.
Nichts ist schwerer, als sich des glücklichen Lebens teilhaftig zu machen.
Die Vorstellung also ist es, welche uns quält, und jedes Übel ist nur so groß, als wir es anschlagen.
Die Zeit wird kommen, wo unsere Nachkommen sich wundern, dass wir so offenbare Dinge nicht gewusst haben.
In sein Schicksal lief schon mancher, bloß aus Schicksalsfurcht.
Glücklich zu leben wünscht jedermann; aber die Grundlagen des Glücks erkennt fast niemand.
Eine Menge von Büchern wirkt zerstreuend. Da du doch nicht alles lesen kannst, was du besitzen möchtest, so genügt es, so viel zu haben, wie du lesen kannst.
Schritt für Schritt nähern wir uns dem Tode, oder richtiger, gehen wir neben ihm her. Jeden Tag verlieren wir ein Stück von unserem Leben, und an diesem Tage selbst, an dem wir leben, hat der Tod seinen Anteil.
Ungerechte Reiche währen niemals ewig. Iniqua numquam regna perpetuo manent.
Der Tod ist die Befreiung und das Ende von allen Übeln, über ihn gehen unsere Leiden nicht hinaus, er versetzt uns in jene Ruhe zurück, in der wir lagen, ehe wir geboren wurden.
Aus dem, was ich lese, greife ich mir einen Spruch heraus.
Man kann ein Fest auch ohne Schlemmerei feiern.
Erzwungene Geistesarbeit ist wertlos; eine Arbeit, die dir nicht gemäß ist, hat keinen Wert.
Es ist ein Verschulden, eine Schuld in vollem Umfang zu verfolgen.
Man muß sich täglich Rechenschaft ablegen.
Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir.
Glaube nicht, daß jeder, der lacht, sich auch freut; wahre Freude ist eine ernste Sache.
Wenn du es aufschiebst, versäumst du das Leben.
Der Tod ist weder gut noch böse.
Es ist auch wohl aus einer Bauernhütte ein großer Mann kommen.