Saadi Zitate – Seite 2

Saadi Zitate

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Unmäßiger Zorn bringt Entfremdung und unzeitige Güte nimmt die Achtung; sei nicht so strenge, daß man deiner überdrüssig werde, und nicht so sanft, daß man gegen dich anmaßend werde.

Saadi

Ich bin das Stäubchen Nichts im Hauche deines Seins; Dasein und Nichtsein ist in meiner Kleinheit eins.

Saadi

Wer Geld zeigt, dem wird jedermann gefällig sich erzeigen, Ein Goldstück auf die Waage wirf, und bald wird sie sich neigen.

Saadi

Trifft Tadel dich, ist er begründet, trag‘ ihn; Ist er es nicht, in alle Winde schlag ihn.

Saadi

Der König fragte den Heiligen: Denkst du auch an mich? Der Heilige antwortete: Ja, dann, wenn ich Gott vergesse.

Saadi

Oft nennt die Welt im eitlen Trug den Weisen dumm, den Narren klug.

Saadi

Wer einem Eigensinnigen einen Rat gibt, bedarf selber eines Ratgebers.

Saadi

Der Verständige ist wie des Gewürzhändlers Tafel, stillschweigend seine Trefflichkeiten vor Augen stellend; der Unverständige ist wie eine Kriegstrommel, laut tönend, im Innern leer, mit eitlem Getöse.

Saadi

Soll man das schöne Himmelslicht anklagen, weil die Fledermäuse der Sonne Strahlen nicht ertragen können? Eher mögen tausend Fledermausaugen geblendet werden, als daß die Sonne sich deshalb verfinstere.

Saadi

Wenn du weißt, dass du etwas auf jeden Fall erfahren wirst, so beeile dich nicht, danach zu fragen, denn dieses schadet deinem Ansehen.

Saadi

Gewinn bringt das Gebet zum Glück und Heile; Ein Panzer ist es für des Unglücks Pfeile.

Saadi

Genug ist’s wenn dir zu Herzen geht, daß keinen Jasmin mäht, wer Dornen sät.

Saadi

Wer den Feind in seiner Gewalt hat und ihn nicht tötet, ist sein eigener Feind.

Saadi

Durch Nachgiebigkeit wird der Feind nicht zum Freunde bekehrt, sondern seine Begierde wird nur vermehrt.

Saadi

Vom Abend bis zum Morgen saß er am Bett des Kranken und weinte. Am nächsten Morgen starb er, der Kranke aber lebte weiter.

Saadi

Ehe man diejenigen tötet, die man in seiner Gewalt hat, ist Überlegung besser, weil ja immer die freie Wahl bleibt, und man töten oder loslassen kann; wenn man aber ohne Überlegung tötet, so ist es möglich, daß dadurch ein Vorteil verloren geht, den nachher wieder einzuholen unmöglich ist.

Saadi

Falschheit zu meiden wird immer als Weisheit betrachtet, weil es dem Lügner an Achtung der Menschen gebricht.

Saadi

Lieber ein dankbarer Hund als ein undankbarer Mensch

Saadi

Des Herzens Adel macht den Mann, und Reichtum ändert nichts daran.

Saadi

Wer gern verschenkt, von dem ist Reichtum fern, und wer den Reichtum hat, verschenkt nicht gern.

Saadi

Es rechnet nie der kluge Mann Als Schande sich die Armut an.

Saadi

Zwei Dinge sind allezeit des Unverstandes Zeichen: Zur Unzeit sprechen und zur Unzeit schweigen.

Saadi

Ein Wissender, der keinen frommen Sinn hegt, ist ein Blinder, der eine Fackel trägt: „er führt und ist selbst nicht geführt.“

Saadi

Die Liebe des Nächsten, die Ehrfurcht vor der Gottheit bilden das Wesen einer edlen Seele. Wem diese hohen Tugenden fehlen, dem wäre das Nichts besser, als ein eitles Dasein.

Saadi

Ein Weiser soll die Dummheit eines gemeinen Menschen nicht mit Nachsicht vorbeigehn lassen, denn es bringt auf beiden Seiten Schaden: das Ansehn jenes wird verringert und die Torheit dieses wird verstärkt.

Saadi

Man kann kein kleinstes Wort im Scherze sagen, dem Weisen wird es eine Lehre tragen. Von Weisheit hundert Hauptstück, einem Toren Gepredigt, sind ein Scherz, in seinen Ohren.

Saadi

Laß dir das Unglück anderer zur Warnung dienen, damit dein Unglück nicht anderen zur Warnung dienen muß.

Saadi

Ein Einsichtsvoller hatte den Kopf in die Kleiderfalten der Betrachtung gesteckt und war in das Meer der Beschauung versenkt.

Saadi

Wer nicht den Druck gefühlt von mächtigen Armen, erglüht nicht gegen Schwache von Erbarmen.

Saadi

Was immer in Hast erstellt, ist vergebene Müh.

Saadi

Gelehrte, Heil’ge, Scheiche und Novizen, Und die vom Predigtstuhl die Stimm‘ erheben: Wenn sie sich in die Welt herabgelassen, Sie bleiben bald wie Fliegen an dem Honig kleben.

Saadi

Obwohl jeder das Schicksal hat, einmal zu sterben, lege deinen Kopf nicht in den Rachen des Löwen.

Saadi

Wenn ich täte, was ich spreche, stürb ich als Heiliger.

Saadi

Schmach und Entehrung sind Früchte, die Falschheit stets träget.

Saadi

Mit der Schwäche des Feindes habe kein Erbarmen, denn wenn er mächtig wird, hat er auch mit dir kein Erbarmen.

Saadi

Erst Scharfsinn, Klugheit und Verstand bedarfs, und dann Besitz; Besitz und Macht des Toren sind des eignen Krieges Waffen.

Saadi

Decke die verborgenen Fehler der Leute nicht auf, denn du raubst ihnen die Ehre und dir das Vertrauen.

Saadi

Wie viel du auch studierst, du kannst nicht wissen, ohne zu handeln. Ein mit Büchern beladener Esel ist weder ein Gelehrter noch ein weiser Mann.

Saadi

Es ißt und spricht der Einsichtsvolle dann nur, wenn er sieht, daß durch Fasten oder Schweigen ihm und andern Leid geschieht.

Saadi

Das Gestern schwand, wer kennt das Morgen? Das Jetzt zu nützen, laßt uns sorgen!

Saadi

Der hat mit Größe sich nicht geputzt, wer große Namen nur beschmutzt.

Saadi

Gottes Strafen entgehen kannst du durch reuige Bess’rung; Aber der Menschen Schmach tilget auch Besserung nicht. Dulde den Vorwurf still und danke Gott für die Wohltat, Daß du dich besser fühlst, als dich ein Sterblicher wähnt.

Saadi

Ein Wort, das man nicht offen darf vortragen, Soll man auch im geheimen keinem sagen; Viel besser ist es sein Geheimnis ganz zu verschweigen,! Als, um Bewahrung bittend, Fremden es zu zeigen.

Saadi

Ein Dieb kam in das Haus eines frommen Mannes; so sehr er auch suchte, es fand nichts und wurde betrübt. Der fromme Mann, der es merkte, warf den Mantel, auf dem er lag, dem Dieb in den Weg, damit er nicht mit leeren Händen gehen mußte.

Saadi

Es ist leichter, dem Magen Speise, als dem Speisehändler Geld schuldig zu bleiben.

Saadi

Nur wer der Welt sich ferne hält, entrinnt der Welt in dieser Welt.

Saadi

Erwarte keine Treue von den Nachtigallen, die jeden Augenblick eine andere Rose besingen.

Saadi

Handle an mir, wie es deiner würdig ist, nicht wie es meiner würdig ist.

Saadi

O ihr reichen Herren, besäßet ihr Billigkeit und wir Genügsamkeit, die Gewohnheit des Bettelns würde aus der Welt verschwinden.

Saadi

Scharfe Schwerter, kluge Worte sprengen jede Eisenpforte.

Saadi


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