Rudolf Augstein Zitate
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Springer war ein großartiger Unternehmer, aber ein Journalist in unserem Sinne ist er nicht gewesen.
Ich möchte im Schlaf sterben.
Eher wird ein Schwarzer in Washington Präsident als ein Nicht-Schwarzer Chef in München.
Politik ist auch ein schmutziges, mehr aber noch ein schlauchendes Geschäft.
Ein außergewöhnlicher Mensch und Politiker.
Auf Deutschland gucke ich ohne Sorge.
Wahrheit ist eine Waffe, auf die man trainiert sein muss.
Die Zeit, da Männer noch wußten, wo es langgeht, und da sie noch Geschichte machten, sie ist für uns auf immer vorbei.
Welche Achtung kann ein Staat von seinen Bürgern fordern, wenn seine höchsten Diener die Gerichte missachten dürfen.
Was immer Stalin innerhalb der sowjetischen Grenzen getan hat – Hitler gegenüber war er letzten Endes dennoch ein bedeutender Führer.
Wir müssen den Lesern gute Geschichten liefern. Lesbar und informativ müssen sie sein, und vergnüglich dürfen sie auch sein.
Was mich an unserem politischen Betrieb in der Bundesrepublik am meisten niederdrückt, ist die Verarmung der Sprache.
Ich bin gar kein so ganz richtiger Zyniker. Mancher ist nur zynisch, um Distanz zu halten und um nicht unter die Räder zu kommen.
Unkorrupt bis ins Mark.
Tony Blairs Sieg und die Höhe seines Sieges sollte alle Europäer erfreuen. Ein Abdriften Großbritanniens von der EU ist gestoppt worden.
Ich glaube, Franz Josef Strauß hat sein Leben gut gelebt und er hat sich dabei um Deutschland verdient gemacht.
Hätte man früher zu Bismarck gesagt, er sei ein guter Redner, wäre er wütend geworden. Das wäre dem viel zu platt gewesen. Er hätte gesagt, ich bin kein guter Redner, ich stottere. Ich bin ein Staatsmann, kein guter Redner.
Gegner sind manchmal gefährlicher als Feinde.
Was immer über Willy Brandt geschrieben wird, ich kann nur sagen: … und mir war er mehr.
Elie Wiesel nicht zuzuhören wäre Arroganz oder Dummheit.
Helmut Kohl ist jetzt, man scheut den Superlativ, der angesehenste noch amtierende Staatsmann der uns bekannten Welt.
Wenn nicht alle umdenken, wird der Planet menschenleer seine Bahn ziehen, nicht in tausend Jahren, sondern bald.
Adolf Hitler war der letzte große Einzelverbrecher der Welt.
Wer ernsthaft meint, ich hätte den SPIEGEL 46 Jahre lang autoritär leiten können, versteht nichts von unserem Gewerbe.
Ich will wiedervereinigt oder neu vereinigt werden, wenn auch nicht um jeden Preis.
Man kann politische Gegner nicht wegschreiben.
Es gibt nur wenige Augenblicke im Leben, wo man ganz glücklich ist.
Rudolf Heß war der Kaspar Hauser unserer Zeit.
Ein Journalist darf es sich nicht bequem machen und erst recht nicht denjenigen, über die er schreibt.
Eigentum ist kein Fetisch, sondern legitimierte und vererbbare Räuberei.
Schon Stalin hat, wenn er zwischen Rußland und der Weltrevolution zu wählen hatte, durchweg Rußland gewählt.
Ich hatte nie Schwierigkeiten, gegen etwas zu sein. Ich hatte mehr Schwierigkeiten, für etwas zu sein.
Unter allen Panikmachern der Bundesrepublik steht er ganz vorn und ganz obenan.
Wer ihn je gut gekannt hat, wird mit Vergnügen seiner gedenken.
Nach dieser Grundgesetzänderung wäre die Presse nicht mehr frei.
Die Zahl derer, die durch zu viele Informationen nicht mehr informiert sind, wächst.
Fidel Castro ist ein Paraderevolutionär.
Sie ist noch nicht weg, die Mauer. Eines aber kann man sagen: So lange wie die Chinesische Mauer wird sie nicht mehr stehen.
Das vereinte Deutschland ist in seiner Substanz kein christlich geprägtes Land, es ist weder katholisch noch protestantisch. Christlich ist allein die Kirchensteuer.
Wer die parlamentarische Demokratie will, muss auch den Regierungswechsel wollen.
Wer nichts zu sagen hat, soll keine Kommentare schreiben.
Unser Machterhalts- und Ewigkeitskanzler Helmut Kohl. Er ist der Inbegriff der Unbeweglichkeit, der mit dem tragfähigsten Hosenboden.
Sein hervorstechendster Zug war Bitterkeit, eingehüllt jeweils in die Mäntel des Sarkasmus, der Ironie, des ätzenden und des poltrigen Zorns.
Ein wunderbares Spektakel, das mich in seinen Ausmaßen doch überrascht.
Theodor Waigel ist ein braver Schluffen.
Naturgemäß kann eine Reportage nur subjektiv sein. Nur der Reporter hat gesehen und gehört, was er beschreibt.
Der Mensch ist nicht zur Abrüstung geschaffen.
Oskar Lafontaine ist ein Windhund.
Wer die Revolution will, muss sie auch organisieren. Dass es genügen könnte, Unruhe zu organisieren, ist ein den Anarchisten lieber Wahn.
Alle wahren Europa-Freunde müßten seine starke Stellung begrüßen. Europa wird anders, aber es wird.