Roger Blacan Zitate
Um schuldig zu sein, muss man sich nur schuldig fühlen. Um sich aber schuldig zu fühlen, muss man nicht zwangsläufig auch schuldig sein.
Ob die Türe dich ein- oder aussperrt, liegt an dir.
Das 21. Jahrhundert: Die Opportunitätskosten fressen uns auf.
Von komplizierter Warte schließt man leicht auf komplizierten Grund.
Die Welt ist so unsäglich grausam und doch so wunderschön, dass es mir öfters scheint, als liege unsere Wahrnehmung nur gerade eine Handbreit unter und eine Armlänge über dem Mittelmaß. In diesem engen Korridor genieren wir uns nicht, die Welt zu sehen.
Tut man etwas, um damit etwas zu erreichen, gewinnt allzu oft das Etwas, das man erreichen wollte, die Überhand. Tut man aber etwas einfach, weil man es kann, bleibt man für immer verhaftet.
Wann immer ich einen Aphorismus lese, denke ich mir, weiter hinunter kann der Gang nicht reichen. Dann drehe ich mich um, schaue zurück und stelle fest, dass es nun auch kein Zurück mehr gibt.
Die Künstler kamen aus der Provinz in die Städte, weil man die Stadt braucht, um an ihr zu wachsen, und die Provinz, um zu gedeihen.
Manchen genügt es schon, vor einer Entscheidung zu stehen. Das Unbekannte scheint ihnen über die Grenze und gibt ihnen Kraft. Selbst wenn sie die Grenze niemals überwinden werden.
Die Jugend gibt einem die Möglichkeit und Hoffnung, alles werden zu können, was man will, und das Alter die Weisheit und Erfahrung, sich einzugestehen, was dann schlussendlich daraus geworden ist.
Das Handy wird zu einem Stück Heimat, das man mit auf Reisen nimmt und so verhindert, dass wir uns weiter von Zuhause entfernen, als wir noch ertragen können.
Wenn das Glück die Höhe ist, in die wir uns begeben, dann ist die Angst die Tiefe, in die wir blicken, und das Leid die Dunkelheit, in die wir fallen.
Egal, wie viel noch geschrieben wird, Liebe kann nicht erschaffen werden. Man kann sie besingen, von ihr träumen, bisweilen sogar, vielleicht für eine kleine Ewigkeit, lässt sie sich einfangen. Doch erschaffen können wir sie nicht.
Es gibt kein Du, nur ein Ich. Ein sich tausendfach widerspiegelndes Ich.
Es gibt eine unbarmherzige Art der Verzweiflung, die tagtäglich unbemerkt in uns schlummert und immer dann hervorbricht, wenn unsere Deckung am Boden liegt.
Erkenntnisfähigkeit bedingt noch keine Erkenntnis.
Wolken – Wohin zieht es sie, die weissen Riesen, die wie Schiffe im Meer langsam, im ruhelosen Takt in immer weitere Fernen gleiten?
Ein Aphorismus ist keine Zusammenfassung eines größeren Textes.
Das Mehr an Dingen wird zum Meer, in dem wir untergehen.
Die Ungewissheit, die sich wie ein Abgrund vor uns auftut, verängstigt uns dermaßen, dass die Meisten vor der Erkenntnis in alte Formen fliehen.
Ein Ich, das sich auf ein Ziel einstellt, gleicht einem Baum, der im Winde schwingt. Einem Ziel entgegen und dennoch so weit verzweigt verwurzelt bleibt, dass nur der Wind in seinen Blättern Lieder über die Ferne singt.
Ein Missverhältnis zwischen dem, was wir uns und dem Mehr, das wir unserer Umgebung zuschreiben.