Robert Schumann Zitate
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Die Einsamkeit ist der vertraute Umgang mit sich selbst.
Töne sind höhere Worte.
Fängst du an zu komponieren, so mache alles im Kopf! Erst wenn du ein Stück ganz fertig hast, probiere es am Instrumente!
Die erste Konzeption ist immer die natürlichste und beste. Der Verstand irrt, das Gefühl nicht.
Ohne Enthusiasmus wird nichts Rechtes in der Kunst zu Wege gebracht.
Der Jugend sieht man manchmal gern ein Zuviel nach; aber das Beschneiden der Flügel macht Philister, man muß den unsicheren Flug zu lenken verstehen.
Nur wo die Fertigkeit höheren Zwecken dient, hat sie Wert.
Vor allem laß mich hören, daß du schöne Musik gemacht; hinterher soll mir auch dein Programm angenehm sein.
Der Frühling rezensiert den Winter, ihm folgt der Sommer auf der Spur. Wo jener endet, da beginnt er: Das heißt Kritik in der Natur.
Füreinander – Miteinander – Nebeneinander können nicht alleine.
Musik ist die höhere Potenz der Poesie.
Um zu komponieren, braucht man sich nur an eine Melodie zu erinnern, die noch niemandem eingefallen ist.
Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens – des Künstlers Beruf.
Eben sehe ich, daß Ehe ein sehr musikalisches Wort ist und zugleich eine Quinte.
Lerne frühzeitig die Grundgesetze der Harmonie.
Das ist der Fluch des Talents, daß es, obgleich sicherer und anhaltender arbeitend, als das Genie, kein Ziel erreicht, während das Genie längst auf der Spitze des Ideals schwebend und sich lachend oben umsieht!
Musik redet die allgemeinste Sprache, durch welche die Seele frei, unbestimmt angeregt wird; aber sie fühlt sich in ihrer Heimat.
Erhebt euch nicht über die Regeln, die ihr noch nicht gründlich verarbeitet habt.
Dur ist das handelnde männliche Prinzip, Moll das leidende weibliche. Einfachere Empfindungen haben einfachere Tonarten; zusammengesetzte bewegen sich lieber in fremden, welche das Ohr seltener hört.
Erfolg bedingt lebenslanges Lernen.
Zwischen Wissen und Schaffen liegt eine ungeheure Kluft, über die sich oft erst nach harten Kämpfen eine vermittelnde Brücke aufbaut.
Die Musik reizt die Nachtigallen zum Liebesruf, die Möpse zum Kläffen.
Die Gesetze der Moral sind auch die der Kunst.
Dissonanzen geben der Musik den schönsten Reiz, wie Schmerzen im Leben.
Das Talent arbeitet, das Genie schafft.
Niemand kann mehr, als er weiß. Niemand weiß mehr, als er kann.
Vielleicht versteht nur der Genius den Genius ganz.
Die Kränze, die das Publikum flicht, zerrupft es selber wieder, sie in einer anderen Weise einem anderen darzubringen.
Spiele, wenn du älter wirst, nichts Modisches. Die Zeit ist kostbar. Man müßte hundert Menschenleben haben, wenn man nur alles Gute, was da ist, kennen lernen wollte.
In jedem Kinde liegt eine wunderbare Tiefe; trübe und verflache man nur diese nicht.
Es ist des Lernens kein Ende.
Chopins Werke sind unter Blumen eingesenkte Kanonen.
Nur erst, wenn dir die Form ganz klar ist, wird dir der Geist klar werden.
In der Musik will die Masse Massen.
Das Wort „spielen“ ist sehr schön, da das Spielen eines Instrumentes eins mit ihm sein muß. Wer nicht mit dem Instrument spielt, spielt es nicht.
Ich mag den Künstler nicht, dessen Leben nicht mit seinen Werken in Einklang steht.
Eine tadelnde Stimme hat die Stärke des Klanges von mehr als zehn lobenden.
Es kann einem nichts schlimmeres passieren, als von einem Halunken gelobt zu werden.
„Melodie“ ist das Feldgeschrei der Dilettanten, und gewiß, eine Musik ohne Melodie ist gar keine.
Hält uns daher ein Componist vor seiner Musik ein Programm entgegen, so sag‘ ich: „vor allem lass mich hören, dass du schöne Musik gemacht, hinterher soll mir auch dein Programm angenehm sein“.
Wer viel Angst hat, seine Originalität zu bewahren, ist allerdings im Begriff, sie zu verlieren.
Spiele fleißig Fugen guter Meister. Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ sei dein täglich Brod.
Nur dem nützt das Lob, der den Tadel zu schätzen versteht.
Schleppen und eilen sind gleich große Fehler.
Wenn alle die erste Geige spielen wollen, kommt kein Orchester zusammen.
Wie unendlich groß ist das Reich der Formen; was gibt es da noch auszubeuten und zu tun auf Jahrhunderte lang.
Höre fleißig auf alle Volkslieder; sie sind eine Fundgrube der schönsten Melodieen und öffnen dir den Blick in den Charakter der verschiedenen Nationen.
Ein rechter Meister zieht keine Schüler, sondern eben wiederum Meister.
Was schön klingt, spottet aller Grammatik, was schön ist, aller Ästetik.
Kritiker und Rezensent sind zweierlei: jener steht dem Künstler, dieser dem Handwerker näher.