Raymond Walden Zitate
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Das Recht auf den eigenen Tod spricht man Dir ab, weil man mit Deinem Leben wuchern will.
Wer erkennt noch am Sonnenstand die Jahreszeit, die Stunde des Tages, die Richtung gar? Wer die Klarheit des Sternenhimmels bei Tag und Nacht?
Kann es im Angesicht dessen, was Menschen glauben und nicht wissen wollen, verwundern, dass sie so bleiben wie sie sind?
Gäbe es Gott, hätte er seine Schöpfung vor allem mit der Dummheit gekrönt.
Gott hält sich Leibeigene.
Gefangene sind wir in jeder Hinsicht: In Zeit und Raum, in unserem Körper und unserer Kultur, im Zeitgeist und sogar als Freigeist.
Auf der Suche nach Wahrheit sammeln sich Lügen als durchsichtige Wegweiser.
Echte Philosophie verkauft sich nicht an die Politik.
Ein pralles Konto kennt selten den Reichtum des Lebens.
Überbevölkerung des Planeten: Zu viele Menschen erzeugen zu viel Unmenschlichkeit.
Der schreiende Mensch ist immer ein Kind der Angst.
Diät… eine fette Idiotie.
Tiere im Zoo haben drei Gesichter: das eigene, das des Menschen und der Hoffnungslosigkeit.
Wer hoch fliegt, übersieht viel.
Wie oft dient Geschäftigkeit der Sinnentleerung!
Vieles, das geschrieben steht, liegt völlig daneben.
Folgungswahn ist uralt und keine Erfindung des Internets.
Autos blicken oft freundlicher als ihre Fahrer.
Manche Gesellschaften verstehen so viel von Sexualität, daß sie schrumpfen.
Aphorismen enthüllen weder Gebote, Verbote, noch Befehle, lediglich reizen sie zum Denken, dem eigentlichen Stoffwechsel des Menschen.
Indem ich mich mitteile, beweise ich, dass mir die anderen keineswegs gleichgültig sind. Erst im Schweigen gären Resignation und Desinteresse.
Sie nennen sie Schulen, fabulieren vom „Haus des Lernens“ und tünchen damit die ganztägigen Verwahrungsanstalten für Kinder und Jugendliche, denen in unserer Gesellschaft ein Zuhause ahhanden kam.
Hektik verschwendet Zeit; Gelassenheit genießt und besinnt sich auf das Wesentliche, sie weiß, was sie nicht zu glauben braucht.
Zur Verständigung bedarf es der Mentalität über die Sprache hinaus.
Kleingeistiges gefällt sich in großen Auftritten.
Wissen weckt Neugier, Weisheit nimmt sich zurück.
Die Kraft in der Ruhe ist in Wahrheit Freiheit, die genutzt sein möchte.
Mit Dogmen besiegelt man die Unterwerfung.
Ein günstiger Warenpreis geht gewöhnlich auf Kosten übervorteilter Arbeitskräfte, geschädigter Umwelt und ungeahnter in Kauf genommener Nebenwirkungen.
Der hoffnungsfrohe Mensch, woher nimmt er Zuversicht, wenn nicht aus sich selbst!
Innere Gelassenheit rechtfertigt zum eigenen Schutz gesunde, intelligente Gleichgültigkeit, nicht aber das Verschließen der Augen vor Realitäten.
Wahrheiten, die sich auf Tabus stützen, sind Krücken.
Religionsfreiheit ist nicht Gedankenfreiheit, denn welche Religion ist so frei? Sie wäre am Ende.
Geht es dem Esel zu wohl, entdeckt er sein politisches Talent.
Menschenwürde wägt ab, was der Menschheit und dem Individuum dient und schont beide.
Problemlösung kann oft nur Linderung sein.
Mit Waffen Frieden zu schaffen, ist so unmöglich, wie Feuer mit Schwefel und Öl zu löschen.
Dummheit ist eine Naturgewalt, eindämmbar zwar, aber auch unkalkulierbar und katastrophal vernichtend, vor allem, wenn sie in Unbedarftheit gleichberechtigte Duldung, gar Förderung erfährt.
Blindes Vertrauen unterliegt einer speziellen Kurzsichtigkeit.
Jedem Ende und Abschied klingt ein eigener Schmerz von Erlösung nach und begründet neues Hoffen. Erst die Löschung des Bewusstseins terminiert das Nichts.
So mancher einsame Nihilist bemüht die geschliffene Sprache, um nichts anderes zu beschreiben als die bekannte Apokalypse. Wozu also der Aufwand?
Im Falle des Schiffbruchs hilft kein Freischwimmer-Zeugnis. Man muß schwimmen können. Ähnliches gilt für das Denken.
Die Möglichkeit der Selbsttötung gewährt Freiheit, vorausgesetzt, man lebt einsam, wirklich einsam und unheilbar erkrankt.
Am Wahnsinn der Menschheit nicht verrückt zu werden, ist die eigentliche und einzige Lebenskunst.
Spricht der Mensch im Chor, befindet sich sein Verstand im Leerlauf.
Vernunft wird überstrapaziert, vor allem in ihrer Ermangelung.
Das erlesenste Ambiente wird mit Spießigkeit erstochen.
Macht der Beruf krank, ist er wohl keiner.
Geschmack ist keine Frage. Man bekennt sich!
Aphorismen sind Lebensspuren, kleine Gedenksteine im universalen Mosaik der Welt.