Raymond Walden Zitate
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Wissen ist …, ist Hoffnung auf Weisheit.
Intelligenz schützt nicht vor Göttern und Teufeln. Bildung hätte das Zeug dazu. Doch was ist Bildung, woher kommt sie? Wie gelangt sie in die teuflische Kausalzirkulation?
Übersinnliches untergräbt das Menschsein.
In den Methoden der Fortpflanzung verbindet die Natur das Zweckmäßige mit dem Schönen.
So gerne, mein Kind, hätte ich Dir mehr mit auf Deine Reise gegeben. Tabus schnürten meine Kehle, verkrampften mein Herz und banden mir die Hände.
Je höher der Standpunkt, desto weiter der Horizont und meistens um so deutlicher die Dunstglocke.
Geld regiere die Welt? – Also ist Demokratie das Opferlamm an den Gott Mammon, den Einzigen, den es wirklich gibt.
Dogmen offenbaren das Menschenbild ihrer Verfechter, rigoros und kompromißlos zu herrschen. Gott ist mit ihnen.
Naturliebe! Wer liebt wen, die Natur uns? Wir die Natur? Wir uns? Gegenseitig? Natürlich.
Esoterik ist der Schrott der Religion.
Gutmenschen gefährden durch ihre Verharmlosung destruktiver Kräfte die Freiheit. Arglosigkeit aber ist Ausdruck von Weltfremdheit, jenem wuchernden Tumor, der jedes schöne Freiheitsideal zu Tode quält.
Mitten in Europa, Kinderarmut im doppelten Sinne. Wenig Nachkommenschaft einerseits, Unterversorgung andererseits in einer verharzten Gesellschaft.
Das Bemühen ist noch keine Kunst.
Brot für die Welt backt man nicht in Waffenschmieden.
Menschenrechte? – Dazu braucht es Menschen! Nacktes Menschsein.
Eloquenz erleichtert vieles und schützt nicht vor Sprachlosigkeit.
Schnell ist zerredet, was voreilig gesagt.
Entgleisen Gesichtszüge, hakt es im Stellwerk.
Für wen ich schreibe? Sollte ich das wissen? Jedenfalls für mich. Kann ich ahnen, wer lesen kann und vor allem will?
Bis an mein Ende werde ich ein Angereister bleiben, keiner der Ihren.
Waffenpotentiale beweisen die Verruchtheit der Menschen, die von beliebig definierten Feindbildern abhängen.
Zu den eifrig gepflegten niederen Regungen gehört Eifersucht.
Ambivalent kommen Gedanken, verleihen Flügel und martern. Gedankenfreiheit?
Schweigende und verschwiegene Menschen geben mir Anregung, beflügeln die Phantasie; Verschweigende aber haben das Sagen.
Im unablässigen Schielen auf Traditionen entwirft modernes Leben Zerrbilder.
Der alte Gruppenzwang gibt sich einen blendenden Titel: Kompetenzteam.
Datenjagd zielt auf Menschen.
Wer liest denn noch große Werke in Zeiten vom Zwitschern des kurzen Verstandes?
Aus Ohnmacht zur Veränderung glauben wir, die Macht des Schicksals zu erkennen.
Im Erkennen liegt eine beglückende Lebensart.
Der Mensch ist das eine, seine Mythen sind sein Verderben.
Glücklich die Mehrsprachigen, die den wahren Zauber von Sprache interkulturell begründen und erleben können!
Nie wieder sollte von diesem Land Krieg ausgehen! Das könnt ihr doch nicht vergessen haben. Nein, ihr lügt so gelassen, wie ihr belogen werdet! Geht es euch gut? – Das ist die Hauptsache.
Mit Mut im Bauch, wenn’s im Kopf fehlt.
Erst implodiert die Intelligenz, dann explodiert die Zahl der Weltbevölkerung.
Leben spielt sich im Miteinander ab, das sich auch als Gegeneinander aufschaukelt. Erst ohne einander erübrigt sich jeder Gedanke – von selbst.
Gedankenfreiheit belebt nicht die gängige Demokratie, konstruiert diese doch eigene Fallstricke: sogenannte Volksverhetzung.
Liebe bezieht sich vollkommen auf subjektive Individualität, sie sucht aus, zeichnet aus und muss sich dann durch Bewährung beweisen.
Größe komponiert sich aus Kleinigkeiten.
Zwischen Liebe und Haß baut Besonnenheit begehbaren Boden, belastbare Brücken.
Intelligenz scheitert oft schon an der Diskussionskultur.
Die Sichtweite geschlossener Augen ist grenzenlos.
Zustimmung ist honigsüß. Schmackhaft wird das Mahl durch die Würze fairer Kritik.
Wendehälse gehören zu einer überaus erfolgreichen Gattung, die sich zur Plage fortpflanzt. Ein zweifelhaftes Gegenmittel wäre Halsstarrigkeit.
Staatlicher Gottesbezug vertuscht teuflische Kumpanei.
Aufklärung müßte ein ethischer Imperativ sein, stößt jedoch – anders als Missionierungen – an Verstandesgrenzen.
Irrtümer müssen erst einmal als solche erkannt werden, dann lassen sie sich bedauern und häufiger als gedacht korrigieren.
Wer Naturschönheit besingt, vergesse nicht zu hinterfragen, wer wann wen warum und wie frisst.
Selbstwert erkennt sich im kritischen Vergleich.
Die kleine gelogene Freundlichkeit ist die Grundlage unseres Miteinanders, auch wenn sie so leicht in Gemeinheit ausartet.