Ralf Dahrendorf Zitate
Wer jemals Handelsverträge abgeschlossen hat, weiß, dass es zwischen Ländern Handel gibt oder einen Handelsvertrag, selten beides.
In Deutschland gibt es eine schreckliche Aversion gegen personalisierte Verantwortung. Das gilt für die Politik ebenso wir für die Wirtschaft.
Das System des Generationenvertrages ist sicher schön, aber aus demographischen und ökonomischen Gründen nicht durchhaltbar.
Die Währungsunion spaltet Europa. Man baut ein politisches Gebilde politisch und nicht ökonomisch auf.
Tony Blair ist ein Populist in dem Sinne, dass er sich direkt ans Volk wendet und die herrschenden Strömungen aufnimmt. Kein Mann der Organisationen.
Schröder ist vom Typus her sozusagen ein Helmut Schmidt, in einer anderen Zeit zwar und einer anderen Generation – aber im Kern ist er das.
Ein Parlament, das bei der Kommission um seinen eigenen Haushalt betteln muss, verdient diesen Namen nicht und wird sich nie zu einem Instrument der Demokratie entwickeln.
Nicht alle Wissenschaft lässt sich jedem Bürger vermitteln, aber alle Wissenschaft sollte so formuliert werden.
Wir brauchen Bürokratien, um unsere Probleme zu lösen. Aber wenn wir sie erst haben, hindern sie uns daran, das zu tun, wofür wir sie brauchen.
Wir haben ein Europaparlament, das kein Parlament ist.
Freiheit ist das Leben als Tätigkeit, nämlich als autonomes, selbstbestimmtes Handeln.
Shareholder-value ist nicht alles, Unternehmen existieren nicht nur für ihre Aktionäre.
Es wäre ein Irrtum, wenn die SPD dächte, Blair wäre ihr Lebensretter und sie könnten seine Rezepte des Wahlsiegs kopieren.
Tony Blair hat keine Berührungsängste zur Großindustrie. Er will Großbritannien dezentralisieren. Und im Mittelpunkt soll immer die Zukunftsorientierung stehen.
Sein Credo heißt: nur was funktioniert, das zählt.
England ist besessen von seiner ruhmreichen Vergangenheit, während Deutschland auf der Suche nach einer besseren Zukunft ist.
Ich sehe den Euro als kritischer Bürger und halte ihn für einen schweren Fehler. Die Währungsunion geht an den Hauptthemen Europas vorbei und teilt den Kontinent.
Helmut Kohls Stellung ist schon heute so unbestritten, wie die Stellung eines demokratischen Führers nur kurz vor dem Fall ist.
Berlin ist die Stadt, in der ich groß geworden bin. Sie repräsentiert das lebendige gegenwärtige Deutschland. Sie ist bei Londonern sehr beliebt, auch bei Leuten aus Paris oder Rom. Für die, die hierher kommen, besonders für die Ausländer, ist Berlin wirklich eine Metropole.
Europa ist eine Kopfgeburt.
Zur Freiheit gehören die Krisen der Freiheit.
Der Maastricht-Vertrag ist nicht das Papier wert, auf dem er geschrieben ist.
Bildung, Forschung und Telekommunikation haben für Tony Blair so große Priorität, dass ein deutscher Forschungsminister vor Neid erblassen könnte.
In Großbritannien gibt keinen Personalausweis. Und wenn ich 20 Meilen zu schnell fahre und ohne Führerschein angehalten werde, fordert man mich auf, den Führerschein doch bitte in den nächsten drei oder vier Tagen an irgendeiner Polizeidienststelle vorzuzeigen.
Blair zeigt, wie man eine Partei zusammenhält. Er ist bei Labour alleiniger Boss und ein regelrechter Zuchtmeister.
Wenn er wirklich dabei bleibt, daß er noch einmal bei der nächsten Wahl kandidieren will, dann wird er auch sein Scheitern im Amt erleben.
Vollbeschäftigung im Sinne der 50er und 60er Jahre war eine historische Ausnahmeerscheinung. Es hat sie weder früher gegeben, noch wird es sie später geben.
48 Prozent der Engländer sind prodeutsch und antifranzösich, 48 Prozent sind profranzösisch und antideutsch und vier Prozent sind gegen beide.
In Deutschland fehlt mir doch die Atemluft der Freiheit.
Als Parteibewegung war der Liberalismus eine Kraft des 19. Jahrhunderts. Die bewegende Kraft des 20. Jahrhunderts war die Sozialdemokratie. Ich denke, dass beide sich als Parteien erschöpft haben.
Tony Blair ist kein 68er, er ist ein Kind der späteren Rock-Generation – das Links-rechts-Schema ist mit ihm aufgebrochen.
Tony Blair verkörpert den neuen Typ eines, wenn Sie so wollen, postmodernen Politikers: flexibel und ideologisch nicht festgelegt.