Rainer Maria Rilke Zitate – Seite 6

Rainer Maria Rilke Zitate

seite 6

Jeder erlebt schließlich nur einen Konflikt im Leben, der sich nur immer anders vermummt und anderwo heraustritt.

Rainer Maria Rilke

Aber der Weg zu dir [Gott] ist furchtbar weit und, weil ihn lange keiner ging, verweht.

Rainer Maria Rilke

Wenn arme Leute nachdenken, soll man sie nicht stören.

Rainer Maria Rilke

O Herr, gib jedem seinen eignen Tod. Das Sterben, das aus jenem Leben geht, darin er Liebe hatte, Sinn und Not.

Rainer Maria Rilke

Das Leben ist eine Gelegenheit zur Größe, der Tod ein Zwang dazu.

Rainer Maria Rilke

Die Vibration von jeder reinen tiefen Tätigkeit pflanzt sich nach allen Seiten gleichmäßig fort wie die Schwingung einer aus purer Freude geläuteten Glocke.

Rainer Maria Rilke

Im Leben hat alles denselben Wert, und ein Ding ist nicht schlechter als ein Wort oder ein Duft oder ein Traum.

Rainer Maria Rilke

Für die Frau ist das Kind eine Vollendung und Befreiung von aller Fremdheit und Unsicherheit: es ist, auch geistig, das Zeichen der Reife.

Rainer Maria Rilke

Religion ist etwas unendlich Einfaches, Einfältiges. Es ist keine Kenntnis, kein Inhalt des Gefühls […], es ist keine Pflicht und kein Verzicht, es ist keine Einschränkung: sondern in der vollkommenen Weite des Weltalls ist es: eine Richtung des Herzens.

Rainer Maria Rilke

Junge Menschen, die Anfänger in allem sind, können die Liebe noch nicht: sie müssen sie lernen.

Rainer Maria Rilke

Nie erfahren wir unser Leben stärker als in großer Liebe und in tiefer Trauer.

Rainer Maria Rilke

Von Sevilla, offengestanden, hab ich, abgesehen von Sonne, nichts erwartet, und es gibt mir auch weiter nichts; wir haben einander nichts vorzuwerfen.

Rainer Maria Rilke

Das Leben sagt immer zugleich: Ja und Nein. Er, der Tod, ist der eigentliche Ja-Sager. Er sagt nur: Ja.

Rainer Maria Rilke

Meide den Irrtum, daß es Entbehrungen gäbe für den geschehenen Entschluß, diesen: zu sein!

Rainer Maria Rilke

Hier ist das Wunder, das allen immer widerfährt, die wirklich lieben; je mehr sie geben, desto mehr besitzen sie von der kostbaren erhaltenden Liebe, die Blumen und Kindern Stärke verleiht und die allen Menschen helfen könnte, wenn sie sie ohne Zweifel hinnähmen.

Rainer Maria Rilke

Auch dem blonden Kinde kam es in sein Herz, sein waldseereines, wie das dunkle Ahnen eines großen Glückes oder Grames.

Rainer Maria Rilke

Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe, ich schwör’s euch!

Rainer Maria Rilke

Tage, wenn sie scheinbar uns entgleiten Tage, wenn sie scheinbar uns entgleiten, gleiten leise doch in uns hinein, aber wir verwandeln alle Zeiten; denn wir sehnen uns zu sein…

Rainer Maria Rilke

Die Kinder sind der Fortschritt selbst – vertraut dem Kinde.

Rainer Maria Rilke

Unsere Welt ist ein Theatervorhang, hinter dem die tiefsten Geheimnisse verborgen liegen.

Rainer Maria Rilke

Eines Tages alt sein und noch lange nicht alles verstehen, nein, aber anfangen, aber lieben, aber ahnen, aber zusammenhängen mit Fernem und Unsagbarem bis in die Sterne hinein!

Rainer Maria Rilke

Ich glaube, daß fast alle unsere Traurigkeiten Momente der Spannung sind, die wir als Lähmung empfinden, weil wir unsere befremdeten Gefühle nicht mehr leben hören.

Rainer Maria Rilke

Man weckt mit einer entschlossenen Arbeit Mächte auf, die selbst an einem zu arbeiten beginnen.

Rainer Maria Rilke

Du irrst, wenn du gerührt zu irgend einem Ding ein Heimweh hast. Wir wandeln dieses um; es ist nicht hier, wir spiegeln es herein aus unserm Sein, sobald wir es erkennen.

Rainer Maria Rilke

Tanzt die Orange. Wer kann sie vergessen, wie sie, ertrinkend in sich, sich wehrt wider ihr Süßsein. Ihr habt sie besessen. Sie hat sich köstlich zu euch bekehrt. Tanzt die Orange.

Rainer Maria Rilke

Unser Wille ist nur der Wind, der uns drängt und dreht; weil wir selber die Sehnsucht sind, die in Blüten steht.

Rainer Maria Rilke

Im Schoß der silberhellen Schneenacht dort schlummert alles weit und breit, und nur ein ewig wildes Weh wacht in einer Seele Einsamkeit.

Rainer Maria Rilke

Das Leben ist schwerer als die Schwere von allen Dingen.

Rainer Maria Rilke

Auf einmal faßt die Rosenpflückerin Die volle Knospe seines Lebensgliedes, und an dem Schreck des Unterschiedes schwinden die linden Gärten in ihr hin.

Rainer Maria Rilke

Ich glaube nicht, daß das zerstörte Alte schon etwas Neues ist.

Rainer Maria Rilke

Alle Dinge sind dazu da, damit sie uns Bilder werden in irgendeinem Sinne.

Rainer Maria Rilke

Sich der Natur zuwenden, das Ewige dem Vergänglichen, das im tiefsten Gesetzmäßige dem vorübergehend Begründeten vorziehen!

Rainer Maria Rilke

Auch die Kunst ist nur eine Art zu leben. […]

Rainer Maria Rilke

Ist es nicht gerade unser Eigenstes, wovon wir am wenigsten wissen?

Rainer Maria Rilke

Unsere größten Ängste sind die Drachen, die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rainer Maria Rilke

Andere Leute setzen unheimlich schnell ihre Gesichter auf, eins nach dem andern, und tragen sie ab. […] Ihr letztes ist in acht Tagen durch, hat Löcher, ist an vielen Stellen dünn wie Papier, und da kommt dann nach und nach die Unterlage heraus, das Nichtgesicht, und sie gehen damit herum.

Rainer Maria Rilke

Sie hatte keinerlei Geschichte, ereignislos ging Jahr um Jahr – auf einmal kam’s mit lauter Lichte die Liebe oder was das war. Dann plötzlich sah sie’s bang zerrinnen. Da liegt ein Teich vor ihrem Haus. So wie ein Traum scheint’s zu beginnen, und wie ein Schicksal geht es aus.

Rainer Maria Rilke

Man hat schon viele Bewegungsbegriffe umdenken müssen, man wird auch allmählich erkennen lernen, daß das, was wir Schicksal nennen, aus den Menschen heraustritt, nicht von außen her in sie hinein.

Rainer Maria Rilke

Das Erlösende, das im Handeln liegt, diese unsagbare Befreiung vom Zufall und seinen Gefahren, diese Macht, die aus dem einfachsten Tun kommt.

Rainer Maria Rilke

Ein Mensch und eine häßliche Landschaft: Immer hat der Mensch die Schuld.

Rainer Maria Rilke

Nur eine schmale Wand ist zwischen uns, durch Zufall; denn es könnte sein: ein Rufen deines oder meines Munds – und sie bricht ein ganz ohne Lärm und Laut.

Rainer Maria Rilke

Es gibt keine Klassen im Leben für Anfänger, es ist immer gleich das Schwierigste, was von einem verlangt wird.

Rainer Maria Rilke

Kunst hervorzubringen ist ein schlichtester und härtester Beruf, aber zugleich ein Schicksal, und, als solches, größer als jeder von uns, gewaltiger und bis jetzt unermeßbar.

Rainer Maria Rilke

Wir haben keinen Grund, gegen unsere Welt Mißtrauen zu haben, denn sie ist nicht gegen uns.

Rainer Maria Rilke

Verwandlung ist nicht Lüge.

Rainer Maria Rilke

Die Zukunft zeigt sich uns, lange bevor sie eintritt.

Rainer Maria Rilke

Selbst der Irrtum erweist sich ja so oft als Stufe einer kleinen Plattform, auf der sich dann fußen läßt.

Rainer Maria Rilke

Wie hoffnungsvoll ist der Einzelne doch immer wieder, wie wirklich, wie gutgewillt, wie reich, – wenn man dann die wirre trübe Menge sieht, begreift mans nicht, daß er sich in ihr so, gleichsam spurlos, verliert.

Rainer Maria Rilke

Aller Zwiespalt und Irrtum kommt davon her, daß die Menschen das Gemeinsame in sich, statt in den Dingen hinter sich, im Licht, in der Landschaft im Beginn und im Tode, suchen.

Rainer Maria Rilke

Um eines Verses willen muß man viele Städte sehen, Menschen und Dinge. Wer viel geben will, muß viel empfangen haben.

Rainer Maria Rilke


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