Platon Zitate
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Wohlan, mein lieber Freund, wie steht es mit der Diktatur? Löst sich die Demokratie nicht selber auf durch eine gewisse Unersättlichkeit in der Freiheit?
Vergebens klopft, wer völlig nüchtern ist, an der Musenpforte an.
Die Menschen fürchten Ungerechtigkeit, weil sie Angst haben, ihr zum Opfer zu fallen, nicht weil sie es verabscheuen, sie zu begehen.
Weder erlittenes Unrecht vergelten, noch Böses zufügen darf man irgendeinem Menschen, mag man auch noch so schwer von ihm zu leiden haben.
Wenn die Seele denkt, tut sie nichts anderes als sich unterreden, indem sie sich selbst fragt und beantwortet, bejaht und verneint.
Einem Kind, das sich im Dunkeln fürchtet, verzeiht man gern. Tragisch wird es erst, wenn Männer das Licht fürchten.
Die Menschen lieben lernen ist das einzig wahre Glück.
Alles Große ist auch bedenklich und, wie man sagt, das Schöne in der Tat schwer.
Sokrates: Und die Feinde? Muß man auch ihnen bezahlen, was man ihnen schuldig geworden ist? Polemarchos: Allerdings; was man ihnen schuldig ist, muß man bezahlen. Ich glaube, der Feind schuldet dem Feinde Böses; so gebührt es sich!
Am allererdrückendsten sind doch die Leute, die Gesetze erlassen und ständig erneuern, stets im Glauben, den Betrügereien im Geschäftsleben Schranken setzen zu können, ohne zu ahnen, daß sie in Wirklichkeit einer Hydra Köpfe abschneiden.
So dürfte also, scheint es, nicht bloß der Greis zum zweiten Mal zum Kinde werden, sondern auch der Trunkene.
Das Auge des Geistes fängt erst an scharf zu sehen, wenn das leibliche von seiner Schärfe schon verlieren will.
Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen, als im Gespräch in einem Jahr.
Der Fehler begleitet den Menschen.
Es ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
Schönheit ist ein natürlicher Vorteil.
Ewig sucht jeder sein Gegenstück.
Gott ist des Weisen Gesetz, seine eigene Willkür das Gesetz des Toren.
Glücklich sind die Menschen, wenn sie haben, was gut für sie ist.
Wir schlafen im Leibe wie Austern in der Schale.
Wir leben in Lebens Überdruß, in Scheu des Todes.
Man mag einen wohlgeordneten Staat mit wohlbedachten Gesetzen haben, er gerät doch zur Farce, und seine Gesetze bleiben verlorene Liebesmühe, wenn man unfähige Staatsdiener einsetzt, um sie anzuwenden.
Es ist nicht bloß anständig, sondern meist auch zweckmäßig für den rechtlichen Mann, wenn er etwas von seinem Rechte nachläßt.
Die Zeit ist das bewegte Bild der Ewigkeit.
Die Trinkgelage, bei denen ein gelegentlicher Rausch nicht ausgeschlossen sein soll, sind als pädagogische Übungen zu organisieren, welche den Trinkenden zur Ertragung von Lust und Genuß geschickt machen, ihn lehren sollen, in der Befriedigung seiner Begierden Herr seiner selbst zu bleiben.
Der Leib ist das Grab der Seele. Soma, sema.
Weise reden, weil sie etwas zu sagen haben, Toren sagen etwas, weil sie reden müssen.
Das habe ich auch schon von einem weisen Manne gehört, daß wir jetzt tot seien und daß der Leib unser Grab sei.
Wenn das Recht regiert, sind die Waffen überflüssig.
Nur Männer sind direkt von den Göttern geschaffen und haben eine Seele. Die Gerechten kehren zu den Sternen zurück. Aber von den Feiglingen und Ungerechten kann mit Recht angenommen werden, dass sie in der zweiten Generation in die weibliche Natur übergehen.
Glücklich, wer im Alter zu einer wahren Anschauung von den Dingen gelangt.
Die Namenserteilung ist kein gleichgültiges Anliegen und sollte nicht vom Zufall abhängen.
Dem Untergang ist oft der Staat geweiht, Den Eisen und Erz bewachen.
Wohl jeder wird zum Dichter, den die Liebe berührt, wenn er auch zuvor den Musen fremd war.
Ängste bleiben nie dieselben an einem Menschen: Die einen entstehen, die anderen vergehen.
Schätzbar ist gewiss auch, wer kein Unrecht tut; wer aber nicht einmal dem Unrecht Tuenden es gestattet, der ist vor jenem mehr als zwiefacher Schätzung wert.
Im menschlichen Leben ist nichts so wichtig.
Das Gute schafft die Ordnung, das Schöne ist sie.
Erinnerung, oh welche Zeit entreißt du der Vergangenheit!
Gelänge es uns, einen Staat oder ein Heer aus Liebespaaren zu bilden, so wäre es unmöglich, daß sie das Ihre noch besser in Ordnung hielten, als da sie sich von Schlechtem fernhielten und im Edlen miteinander wetteiferten.
Die Hoffnungen sind Träume der Wachenden.
Geld im Alter: Besser sterbend den Gegnern etwas hinterlassen als lebend die Freunde anbetteln.
Die ganze Sinnenwelt strebt danach zu sein wie die Ideenwelt, vermag es aber nicht, sondern bleibt dahinter zurück.
Die Götter verkaufen dem Menschen Vergnügen um Arbeit.
Es ist dies [die Liebe] die Zeugung im Schönen, dem Körper wie dem Geiste nach.
Eigentlich aber bin ich nie irgend jemandes Lehrer gewesen (..) auf gleiche Weise stehe ich dem Armen wie dem Reichen bereit zu fragen, und wer da will, kann antworten und hören, was ich sage.
Alles, was nach Ordnung, Maß und Gesetz geschieht, erzeugt Gutes. Das Untergeordnete und schlecht Eingeleitete ist dagegen an sich schädlich und löset auch das Wohlgeordnete auf.
Lebe wohl und suche so leicht als möglich zu tragen, was nicht zu ändern ist.
Wer sich ausschließlich körperlich bildet, wird allzu roh, wer sich auf musische Bildung beschränkt, wird weichlicher, als ihm gut ist.
Trunken bin ich vom Kuß der rosigen Lippen. Der Kuß war Nektar: es hauchte der Mund Götter-Ambrosia-Duft.