Philip Stanhope Zitate
seite 3
Die Natur kann am Körper wie am Geiste kultiviert und vervollkommnet werden – aber sie kann durch keine Kunst ausgetilgt werden.
Es gibt Grazien des Geistes ebenso wie des Körpers.
Bedenke dies und präge es deinem Geiste ein, daß, wer nicht liebenswürdig ist, in Wahrheit im allgemeinen geselligen Verkehr überhaupt niemand ist.
Der Wunsch, Gefallen zu empfinden, ist allgemein; der Wunsch, Gefallen zu erregen, sollte es ebenfalls sein.
Es gibt Situationen, in denen man ein Geheimnis halb preisgeben muß, um den Rest zu bewahren.
Laß dich durch kein Beispiel zu den verbreiteten Ausschweifungen der Völlerei und der Trunkenheit verleiten – die erste bewirkt unvermeidlichen Stumpfsinn und die andere Tollheit.
Ein junger Mensch sollte ehrgeizig sein, sich in jedem Stück auszuzeichnen und eher zuviel als zuwenig tun.
Kein Mensch ist von Natur aus unbeholfen – außer er versucht, vornehm zu sein.
Es ist in manchen Kreisen nur allzu üblich, den Ton des Klatsches und der Verleumdung anzustimmen; einige befriedigen dabei ihre Bosheit, andere glauben damit Geist zu zeigen.
Für so nichtsbedeutend man auch ein artiges Benehmen halten mag, so ist es doch sehr wichtig, wenn man im Privatleben, zumal den Damen, gefallen will; und du wirst sie doch zu einer oder der anderen Zeit für wert halten, ihnen gefallen zu wollen.
Er verlor am Morgen eine Stunde und vergeudete den Rest des Tages damit, sie zu suchen.
Du mußt den Mann, den du haßt, umarmen, wenn du nicht berechtigt bist, ihn niederzuschlagen.
Die meisten Künste erfordern langes Studium. Aber die nützlichste von allen Künsten, die Kunst, Menschen eine Freude zu machen, setzt nichts voraus als den Wunsch.
Es gibt zwei Gründe für die Ehe: Liebe oder Geld. Heiratet man um der Liebe willen, wird man gewiß einige sehr glückliche Tage erleben; heiratet man um des Geldes willen, wird man keine glücklichen Tage erleben, aber wahrscheinlich auch keine unbehaglichen.
Schüchternheit wird im allgemeinen für Dummheit gehalten, was sie aber in den meisten Fällen nicht ist. Vielmehr stellt sie sich dort ein, wo eine Erziehung in guter Gesellschaft fehlt.
Gute Gesellschaft besteht aus Menschen einer bestimmten Lebensart, die in der Mehrheit als Leute von Verstand und anständigem Charakter gelten.
Staatsmänner und schöne Frauen haben kein Gefühl für ihren allmählichen Verfall.
Frauen bestimmen über das vorteilhafte oder ungünstige gesellschaftliche Renommee aller jungen Männer bei ihrem Eintritt in die Welt. Bestich sie mit inständiger Aufmerksamkeit, guter Lebensart und Schmeicheleien.
Sei duldsam und nachsichtig! Bedenke, daß Irrtümer in den Meinungen, so grob sie auch sein mögen, Mitleid verdienen, nicht aber Strafe und Spott.
Eine gute Unterhaltung erträgt so wenig einen Diktator wie ein freies Staatswesen.
In Gesellschaft ist jede Frau jedem Mann überlegen und hat Anspruch, mit Respekt, ja sogar mit Schmeichelei angesprochen zu werden.
Dein Gesicht sei offen – deine Gedanken verschlossen.
Er oder sie – wer von beiden am meisten liebt, wird stets von dem beherrscht, der am wenigsten liebt.
Ein halb getanes und halb erfaßtes Ding ist gar nicht getan und gar nicht erfaßt. Ja alles Halbe ist noch schlimmer als nichts, denn es führt auf falsche Wege.
Macht ist eine Leiter mit angesägten Sprossen.
Was schlecht ist, muß jedem sofort ins Auge springen.
Wenn im Herzen keine Bosheit ist, so sind immer Heiterkeit und Leichtigkeit in Miene und Manieren.
Ich kenne nichts Lasterhafteres, Gemeineres als das Lügen. Es ist entweder ein Produkt der Bosheit, der Feigheit oder der Eitelkeit.
Ein ehrlicher Irrtum muss Mitleid hervorrufen, nicht Spaltung.
In der Mode solltest du niemals der Erste oder der Letzte sein.