Petrus Abaelardus Zitate
Der Optimist sieht in jedem Problem eine Aufgabe. Der Pessimist sieht in jeder Aufgabe ein Problem.
Ich glaube, daß kein natürlicher fleischlicher Genuß als Sünde anzusehen sei, und daß nicht als Schuld zu rechnen ist, wenn man Genuß in einem Zustand findet, worin solcher notwendigerweise verspürt werden muß.
Die Heilige Schrift ist ein Spiegel der Seele. Wer in ihr liest, der weiß erst, was Leben heißt, wer sie versteht, dem erwächst die Frucht dieses Verständnisses.
Durch Zweifeln kommen wir nämlich zur Untersuchung; in der Untersuchung erfassen wir die Wahrheit.
Lerne zuzuhören; günstige Gelegenheiten klopfen manchmal nur sehr leise an Deine Tür.
Denn nicht einem Menschen zu dienen, ist schimpflich, sondern dem Laster.
Einen eingeschlagenen Nagel treibt ein neuer Nagel wieder heraus; so verdrängt ein neuer Gedanke den früheren, wenn der Geist sich anders einstellt und die Erinnerung an Früheres schwinden oder doch zurücktreten läßt.
Reichtum und Macht sind nur Gaben des blinden Glücks, das Gutsein entspringt dem eigenen Verdienst.
Denn dies wird ja als der erste Schlüssel zur Weisheit bestimmt: das beständige und häufige Fragen.
Der Realist verdrückt sich beizeiten, damit er nicht abwaschen muss.
Damit Kampf sei, muß es einen Feind geben, der widersteht, nicht einen, der gänzlich zugrunde geht.
Bei der Krankheit des Wortemachens muß man besondere Vorsichtsmaßregeln ergreifen, weil es eine gefährliche, ansteckende Krankheit ist.
Wir haben nichts so wenig in der Hand, wie unseres Herzens Stimmung, wir müssen ihm gehorchen, statt daß wir ihm befehlen könnten.
Wer in dieser Welt nicht mehr zu kämpfen braucht, der verliert die Spannkraft und verfällt schließlich den Lockungen des Fleisches.
Man kann nichts glauben, was man nicht zuvor vernünftig begriffen hat und es ist lächerlich, andern zu predigen, was man weder selbst, noch der, dem man predigt, vernünftig begreifen kann.
Laster ist also das, wodurch wir zum Sündigen bereit gemacht werden, das heißt, wir wären geneigt, in ein Tun oder Lassen einzuwilligen, das nicht recht ist.
Winkte Errettung nur dann, wenn frühere Sünden mich reuten, dann versänke für mich Hoffen auf Rettung ins Nichts. Was ich begangen, es lebt so stark in freudiger Süße, daß mich die Tiefe der Lust noch im Erinnern umfängt.
Der erste Schlüssel zur Wahrheit liegt in häufigem und unermüdlichen Fragen. Denn durch Diskrimination gelangen wir zur Selbstbefragung, und durch die Frage nach unserem wirklichen Wesen gelangen wir zur Wahrheit.
Worte sind sinnlos, wenn der Verstand ihnen nicht folgen kann; nichts kann geglaubt werden, wenn es nicht zunächst verstanden wurde.
Nicht der Erfolg der Tat unterliegt der Ahndung, sondern das Fühlen und Wollen des Täters; und ein billig denkender Richter wertet die Gesinnung, nicht den Vorgang.
Gegen die Krankheit des Schreibens muss man besondere Vorkehrungen treffen, denn sie ist eine gefährliche und ansteckende Krankheit.
Für den Optimisten ist das Glas halb voll, für den Pessimisten halb leer.
Die meisten Menschen können zwar vergeben und vergessen, legen aber wert darauf, dass die Vergebung nicht vergessen wird.
Man muß wissen, daß Stoff und Form immer miteinander verbunden zugleich existieren, daß die Vernunft des Geistes aber die Kraft hat, bald nur den Stoff für sich, bald nur die Form, bald beide verbunden zu betrachten.
Eine Regelung sollte sich nur mit dem Notwendigen befassen, aber nicht mit dem Erläßlichen.
Es gibt nichts Besseres als eine gute Frau, nichts Schlimmeres als eine schlechte.
Wer sähe nicht, wie anmaßend es auch wäre, über Sinn und Einsicht eines anderen zu urteilen? Denn allein vor Gott liegen die Herzen und Gedanken offen.
Wir mögen die Strafe nicht, die gerecht ist, wohl aber die Handlung, die ungerecht ist.
Die Welt besteht aus Habenichtsen und Gebenichtsen.