Peter Ustinov Zitate
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Propaganda ist die Kunst, anderen Menschen zu beweisen, dass sie unserer Meinung sind.
Klischees sind einfach fürchterlich, aber man muss die Wahrheit sagen. Am Ende zeigt sich, dass alle Klischees wahr sind. Und das ist fast noch schlimmer zu ertragen als die Wahrheit.
Die weiblich Entsprechung zum Spähtrupp beim Militär.
Wenn man zu viele Talente hat, endet man irgendwann als Übersetzer bei den Vereinten Nationen.
Jede Nation hat ihre geistigen Altarbilder. Diese sind die tief sitzenden Ursachen für menschliche Konflikte und unsinnige Kampfeslust.
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: ‚Das ist technisch unmöglich!
Herr, ich habe keinen Menschen, dem ich mich anvertrauen kann. Es sind so viele um mich her, und doch bin ich allein. Befreie mich aus meiner Einsamkeit und gib mir einen Menschen, mit dem ich reden kann. Laß mich nicht an Menschen vorbeigehen, die auf mich warten und mich brauchen.
Das Fernsehen ist die Rache des Theaters an der Filmindustrie.
1933 wollten viele aus Deutschland raus, heute wollen viele rein. Das muss doch etwas bedeuten.
Für gewöhnlich handelt es sich bei Traumfrauen um eine optische Täuschung.
Mitzuerleben, wir Kinder heranwachsen, ist eine große Freude. Man erkennt an ihnen seine eigenen Fehler und die Tugenden seiner Frau, was eine ausgesprochene stabilisierende Wirkung auf die Ehe haben kann.
Ich habe keine Angst vor dem Tod, weil ich auch keine Angst vor der Geburt hatte – so weit ich mich erinnere.
Das Leben ist ein Leihwagen, den man irgendwann wieder abgeben muss.
Ich arbeite weiter, weil ich mich sogar in meinem Alter nach einem Auftritt ein wenig besser fühle als vorher, außerdem halte ich es für intelligenter und lukrativer als joggen.
Ich habe immer die Erfahrung gemacht, dass ein Publikum in Meeresnähe besser ist als ein Publikum im Landesinneren.
Nach dem Willen meines Vaters sollte ich Rechtsanwalt werden, doch ich sagte ihm, ich ginge lieber zum Theater, was im Grunde genau das gleiche sei – nur weniger gefährlich für meine Mitmenschen.
Es ist von grundlegender Bedeutung, jedes Jahr mehr zu lernen als im Jahr davor.
Ein Optimist weiß genau, wie traurig die Welt sein kann, während es ein Pessimist allmorgendlich neu herausfindet.
Der graduelle Verfall des bewohnten Körpers strapaziert im normalen Verlauf der Dinge kaum den Geist.
Wenn man schon der Gefangene seines eigenen Geistes ist, muss man ihn sich doch wenigstens ordentlich einrichten.
Das Alibi ist wie der Kredit: Wenn man beide nicht braucht, dann hat man sie.
Die wahren Exhibitionisten sind Anwälte, Politiker – Menschen, die es genießen, sie selbst zu sein.
Werft den Hippies nicht den Müßiggang vor. Sie rebellieren – wie ich finde, zu Recht – gegen die Dummheit ihrer Vorfahren. Womit sie reichlich zu tun haben dürften. Sie sind wie sie sind, weil sie das in uns schlummernde Gute suchen, das wir auf dem Weg in die Zivilisation verloren haben.
Manch einer gelangt an die Spitze, weil er keine Fähigkeiten besitzt, wegen derer man ihn unten festhalten möchte.
Viele Frauen wissen nicht, was sie wollen, aber sie sind fest entschlossen, es zu bekommen.
Es ist berechtigt, sich auf Lorbeeren auszuruhen – nur sind Lorbeeren keine komfortable Ruhestätte.
Wenn man so sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zuläßt, hat man das Gefühl, daß er immer noch experimentiert.
Ich bin sehr glücklich – weil ich oft im Leben die Möglichkeit zum Unglücklichsein hatte und sie einfach nicht angenommen habe.
Ein Pessimist lacht höchstens so, dass es keiner merkt.
Am unerträglichsten finde ich, dass es Armut in reichen Ländern und reiche Menschen in armen Ländern gibt. In beiden Fällen sind sie fehl am Platz.
Mut ist keine Vorbedingung für den Verlust des Lebens.
Ich sehe keinen Unterschied zwischen Krieg und Terrorismus. Terrorismus ist der Krieg der Armen, und Krieg der Terrorismus der Reichen.
Ehe ist der einzige Krieg, bei dem man mit dem Feind schläft.
Die Generäle sagen, der Krieg sei vorbei, wenn der letzte Schuss gefallen ist. Aber das ist nicht wahr: Der Krieg geht weiter und weiter und weiter.
Man könnte meinen, er hätte eine Stradivari verschluckt.
Mein Paß gilt bis 2008. Für mich eine Frage der Ehre, nicht vorher abzulaufen.
Die Flitterwochen wären noch beliebter, wenn man nicht heiraten müsste.
Nato: Sechs Staaten suchen einen Feind.
Mut ist oft Mangel an Einsicht, Feigheit dagegen beruht nicht selten auf guten Informationen.
Filme und Militär haben furchtbar viel miteinander gemein: bei beiden gibt es Ablagen für Eingänge, Ablagen für Ausgänge, den Tagesbefehl, und die heiße Kartoffel der Verantwortung wird mit der Geschwindigkeit eines Balles in einem Profi-Rugbyspiel umher geworfen.
Eine Versuchung, der man sofort nachgibt, ist keine echte Versuchung mehr. Die richtige Versuchung kommt erst, wenn man sich die Sache nochmals genau überlegt hat.
Der Engländer wiegt sich gern in dem Glauben, er könne über sich selbst lachen. Das tut er jedoch nur, um anderen den Spaß daran zu verderben, über ihn zu lachen.
Religion ist Gottes Werk, vom Teufel perfektioniert.
Die Kindheit ist jene herrliche Zeit, in der man dem Bruder zum Geburtstag die Masern geschenkt hat.
Bildung ist wichtig, vor allem wenn es gilt, Vorurteile abzubauen. Wenn man schon ein Gefangener seines eigenen Geistes ist, kann man wenigstens dafür sorgen, daß die Zelle anständig möbliert ist.
Kind – Eine Art Lebensversicherung – die einzige Art der Unsterblichkeit, derer wir sicher sein können.
Eine gute Frau inspiriert den Mann. Eine geistvolle fesselt ihn. Eine schöne begeistert ihn und eine teilnehmende bekommt ihn.
Um für eine Party fünfzig Menschen aufzutreiben muss man in New York hundert Einladungen verschicken. In Hollywood genügen fünfundzwanzig.
Viele bedeutende Dramatiker waren auch Schauspieler – Molière und Shakespeare beispielsweise. Sie kennen die Probleme eines Schauspielers, auch wenn die wenigsten gute Schauspieler waren.
Heutzutage ändert sich die Mode derart rasch, dass man eigenlich die Modezeitschriften als Tageszeitungen drucken müßte.