Peter Rudl Zitate – Seite 5

Peter Rudl Zitate

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Wo der Zweck heilt, stirbt der Geist.

Peter Rudl

Denken: die Galeere des Geistes. Die Kontemplation und Offenherzigkeit sitzen freilich im Bauch des Schiffes unter Deck, so wie die Phantasie im Ausguck träumt und keine Kommandos duldet.

Peter Rudl

Leben: eine der dynamischsten, aber auch kritischsten Unwuchten des Geistes.

Peter Rudl

Liebe läßt sich beherrschen. Selbst läßt sich beherrschen. Menschen lassen sich beherrschen. Nicht so der Geist.

Peter Rudl

Leben: die Kunst des Ablegens.

Peter Rudl

Dekadenz: die Schönheit der Kultur über die der Natur zu stellen.

Peter Rudl

Als Inbild seiner selbst bildet sich das Schöne ausschließlich allein.

Peter Rudl

Am Eingang der Hölle steht immer ein Mensch.

Peter Rudl

Leben und Tod: zwei durchwegs grenzwertige Arbeitshypothesen, möglicherweise aber auch nur zwei „Zustände“ im Differential des Geistes.

Peter Rudl

Das Schöne an einer Großstadt ist ja nicht zuletzt, daß man zwar bedauerlicherweise nie allein, aber überall einsam sein kann.

Peter Rudl

Die Familie ist eine Grenze der Gerechtigkeit und stellt sich über sie.

Peter Rudl

Gehorchen heißt, dem Geist abschwören.

Peter Rudl

Hinterm sogenannten Neuanfang verbirgt sich für gewöhnlich nur ein totgesagtes Finale.

Peter Rudl

Rachedurst: ein Laster des Kleingeists.

Peter Rudl

An einer Weggabelung kann es auch schon mal das Beste sein keinen Weg zu nehmen.

Peter Rudl

Leichenwanderung befremdet, aber Prozession kennt jeder.

Peter Rudl

Vertrauen ist meist auch nicht mehr als ein Zeichen von Bequemlichkeit und mitunter sogar verbrämter Ausdruck der Angst vor der Konfrontation mit den oftmals horrenden Tatsachen.

Peter Rudl

Geist ist der Schlagwind der Existenz.

Peter Rudl

Es ist ein historisches Faktum, daß sich Juden und Muslime in der Geschichte weitaus christlicher verhalten haben als die sogenannten Christen.

Peter Rudl

Den Menschen kann es heutzutage ja gar nicht prollig genug zugehen. Der Geist bleibt da nicht einmal mehr Zaungast. Und das ist gut so. Für ihn.

Peter Rudl

Wo der Geist irre geht, geht er ins Schwarze.

Peter Rudl

Ein Realist hält alles für möglich.

Peter Rudl

Gott: der Pawlowsche Grund.

Peter Rudl

Liebe ist entweder Lästerung oder Belästigung.

Peter Rudl

Wenn eins dagegen spricht, daß der Mensch ein Affe ist, so allein die Tatsache, daß es sich hier zweifellos um ein Raubtier handelt, was man der Unterordnung der Simiae nun wirklich nicht nachsagen kann.

Peter Rudl

Sozial, sprich trägheitsnavigationskonform.

Peter Rudl

Psychologie: selten mehr als die Lehre von den Bauernregeln menschlichen Verhaltens.

Peter Rudl

Der Geist ist verführbar, aber nicht führbar.

Peter Rudl

Der Stimmbruch ist ein beredtes Zeichen für die Pubertät oder schlimmrenfalls den Kehlkopfkrebs einer Demokratie.

Peter Rudl

Alle tiefere Philosophie beginnt mit einem Verharren am Abgrund, dem Aushalten des Blicks. Viele gehen in der Folge verloren. Höhere Philosophie dagegen lernt über ihm zu kreisen und wo es lohnt hinabzustoßen für eine kleine Zeit. Die Lehre des Falken.

Peter Rudl

Das sogenannte Zeitalter der Aufklärung basiert auf einer heillosen Unzahl unaufgeklärter Verbrechen. Man denke etwa nur an die zum überwältigenden Teil unverfolgte Massenschwerstkriminalität der Französischen Revolution.

Peter Rudl

Fragment: ist der Fluch eines jeden Gedanken. Sein zersplitternder Charakter. Schrapnellartig. Eine die Patina des Unmöglichen ansetzende Grabinschrift.

Peter Rudl

Eine Entschuldigung, die den Namen verdient, muß uneingeschränkt erfolgen. Sofern sie nur mit Falls, Wenn und Aber von Herzen kommt, sollte man sie besser gar nicht aussprechen.

Peter Rudl

Gott hat die Philosophie der Religion immer vorgezogen, um wenigstens einmal und dann auch gern öfter über sich lachen zu können . Schiere Selbstironie ist sein Spiegel.

Peter Rudl

Wo Tücken sind, sind auch Chancen.

Peter Rudl

Die Liebe ist nicht das, was die Menschen aus ihr machen.

Peter Rudl

Es ist nicht nur Sympathie für den Pluralismus, sondern Lebenserfahrung, die lehrt, daß es à la longue meist besser ist, seiner Wege als seinen Weg zu gehen.

Peter Rudl

Geist: Gnosis ohne Mensch.

Peter Rudl

Der Weise trägt sein Glück nicht zu Markte.

Peter Rudl

Entweder wird man sich desto ähnlicher, je mehr man durchmacht oder man verliert sich ganz.

Peter Rudl

Die Gerechtigkeit ist ein Spiegel, den der Mensch ständig mit Füßen tritt. Vielleicht hat ihn die Schöpfung auch gerade daher blind gemacht.

Peter Rudl

Loslassen. Nichts macht reifer.

Peter Rudl

Was sich spiegelt, durchschaut nicht.

Peter Rudl

Liebe ist diese annehmliche, recht eigentlich kierkegaardeske Krankheit. Gepflegtheit und Hege zum Tode. Geist steht dem entgegen – als die Freiheit zum Tode.

Peter Rudl

Es sind die Bilder, die den Menschen die Manipulation gelehrt haben.

Peter Rudl

Recht: sein größter Gegner ist das Schweigen. Seine höchste, geradezu selbsterhaltende Pflicht ist es freilich dieses Schweigen niemals auf dem Altar des Utilitarismus, egal welchen Zielen zu opfern.

Peter Rudl

Wahnsinn kann auch ein Kompliment sein.

Peter Rudl

Wer das Geld verachtet ist deshalb nicht weniger käuflich, es erfordert nur einen höheren Preis. Gleiches gilt naturgemäß für Hoffnung, Leben, Liebe, Wahrheit und Moral, den Glauben usw. usw.

Peter Rudl

Der Geist räumt mit dem ihm inadäquaten spiegelneuronalen Elmsfeuern gründlich auf. Der streng riechende Pfühl retardierter Makrobiotik und Thanatophobie, der seit neuestem gern noch mit dem Deckmäntelchen „sozialer Intelligenz“ kaschiert wird, wird sich in keiner Kammer des Geistes finden lassen.

Peter Rudl

Im Anfang war das Wort, der Logos, fast interessanter scheint mir aber, daß solches auch am Ende stehen wird.

Peter Rudl


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