Peter Rudl Zitate
seite 35
Das Kreuz des Agnostikers ist, daß er an nichts glaubt und ihm nichts unmöglich erscheint, was ihn im täglichen Umgang praktisch unmöglich macht.
Liebe: das goldene Haar des Teufels.
Beharrlichkeit ist die Vorstufe der Penetranz.
Sorglosigkeit will hart erkämpft sein.
Fellatio war noch immer die beste Verhütung des Mannes.
Es gibt Glassplitter zerbrochener Liebe, die selbst die Augen von Toten lebendig erscheinen lassen.
Das Leben ist eine Nußschale auf Todes hoher See.
Gott bettet sich auf einem Gangrän namens Mensch. Doch dies Lager ähnelt keinem Krankenbett. Es ist auch kein Wochenbett. Es ist sein Sterbebett.
Nichts ist trostloser, vielleicht auch empörender als ein Geist, der sich dem Verfall überläßt.
Träume sind die verwunschenen Inseln des Geistes. Richtig verstanden, schöpft er hier die größte Kraft.
Was immer der Geheimhaltung bedarf, kann kein Hort des Geistes sein. Meist dreht sich alles um einen Ort oder besser eine Verortung des sogenannten Bösen, gehe sie nun vom Vatikan oder irgendwelchen anderen die Masse vielleicht ja zurecht für dumm verkaufenden Spinnern aus.
Oberflächlichkeit kann sehr weit sein, ist eine Frage des Standpunkts.
Es gibt keine Gerechtigkeit. Der Wunsch nach ihr ist – albern. Eine menschliche Unfertigkeit. Ein tantalisches Unspektakel.
Geist: der Liebe Todeskuß.
Das Leben ist ein gefährliches, ein tödliches Harz, das die Membranen der Schönheit verschließt und erstarren läßt. Eine Absonderung, die nach dem Baum fragen läßt, nach den Wunden, die ihn suchten, was sie schlug.
Zufall: diese blasse Charakterrolle des zerstreuten Glaubens.
Lüge lockt den Geist damit, ihn weiterzubringen. Aber sie bricht der Seele das Genick. Und siehe – er bringt es weit. Aber er gleicht immer mehr einer Maschine . Armselig – aber genial?