Peter Rudl Zitate – Seite 23

Peter Rudl Zitate

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Mensch: grausame Zumutung der Schöpfung.

Peter Rudl

Ein Geist, der sich schleifen läßt, kann schwerlich ein Rohdiamant sein.

Peter Rudl

Wenn überhaupt etwas die Welt erhalten kann, dann ist es allein dies: ihre Schönheit völlig zu begreifen. Kein anderer Weg führt zu dem, worauf es wirklich ankommt, manche nennen es Gott.

Peter Rudl

Ansprüche sollte man auf Geist und Kunst beschränken.

Peter Rudl

All die schönen Verheißungen unter Menschen nehmen nur zu schnell die Form juckender kleiner Warzen an, am besten man vereist sie.

Peter Rudl

(Be)Wahren heißt sparen.

Peter Rudl

Politik: Sprechpuppentheater. Das einzig Interessante sind die Hintermänner.

Peter Rudl

Wer das Leben nicht liebt, soll es wenigstens um des Todes willen lieben.

Peter Rudl

Naivität ist in ihrem besten Sinne nicht nur ein Privileg der Jugend sondern in ihrem fatalen Sinne auch Brutstätte der Liebe, des Glaubens und der letztendlich nur denkbar übelsten Sorten von Subordination.

Peter Rudl

Geduld ist das erste, worauf Genie verzichten kann.

Peter Rudl

Kritik hat in der wahrhaftigen Kunst und Liebe nichts verloren. Da sie Geistes Kinder sind, bedürfen sie ihrer auch nicht. Sie vergiftet, verletzt und zerstört, wo sie das Handwerk und Beziehungen bloßer Zuneigung fördert.

Peter Rudl

Das Einfache ist nie klar.

Peter Rudl

Solange die Wissenschaft etwas totanalysieren kann, wird sie es tun. Das macht sie – übrigens nicht nur für das Leben – so gefährlich.

Peter Rudl

Hoffnung: verkaufte Ehre. Prostituiert sich gern in altvornehmen Bordellen, mit so pompösen Namen wie „Rechter Glaube“ oder „Große Liebe“. In der Gosse geht sie schnell unter.

Peter Rudl

Fortpflanzung: Selbstkarikatur der Dummheit.

Peter Rudl

„Idée fixe“: Alltagskluft des Dämons.

Peter Rudl

Der Feingeist legt sich einfach auch schon mal auf den Bauch um mit dem Löwenzahn der Vergänglichkeit zu spielen, anstatt ihn mit diesem weit verbreiteten kindlichen Stumpfsinn auszureißen und achtlos wegzuschmeißen.

Peter Rudl

Ausweglosigkeit? Vielleicht dieses Gefühl, wenn die Quelle versiegt… fortgetragen vom Strom… Ohnmacht… Ohnmacht… uferlos…

Peter Rudl

Liebe: dieser Puppendoktor für Zurückgebliebene.

Peter Rudl

Sterbe so wie Du gelebt hast: allein.

Peter Rudl

Der Unterschied ist das Ziel.

Peter Rudl

Glaube: sicher die wohlfeilste Art, seinen Geist aufzugeben.

Peter Rudl

Die Liebe ist ein Anker für seichte Gewässer.

Peter Rudl

Sobald Kunst bloß gefällt wird es Zeit, daß sie fällt.

Peter Rudl

Gott hat dem Menschen noch Geist verliehen, um ihm zu zeigen was er ist und woher er kommt. Jedenfalls nicht von ihm.

Peter Rudl

Liebe und Geist. Alles Hirnstuhl. Die eine zu weich, der andere zu hart.

Peter Rudl

Das Schlechtere ist des Guten Freund.

Peter Rudl

Die geläufigste Form der Rückbindung des Geistesmenschen an die Soziokultur ist der Ekel.

Peter Rudl

Der Humor ist das Florett im Kampf mit der Vergeblichkeit.

Peter Rudl

Freidenker: diese unbeschreibliche Freude und Weite Gottes, die ihm freilich das Genick brechen kann, ja darf.

Peter Rudl

Die Persönlichkeit sensibler Geister braucht einen Sarkophag, sonst geht sie an den Angriffen der Umwelt zugrunde.

Peter Rudl

Die stille Raserei der sogenannten Vernunft und Ratio führt nicht selten zum Stillstand, ja selbst zur Regression jedweder Herzensbildung.

Peter Rudl

Lobotomie: bis heute probates Mittel sich renitenter Geister zu entledigen. Mit dem kleinen, aber zeitgemäßen Unterschied, daß man die Exekutive zum industriellen Frommen von der Chirurgie in die Psychopharmakologie verlagert hat.

Peter Rudl

Schweigen ist oft noch das Ehrlichste, was man für jemanden tun kann.

Peter Rudl

Der Sinn des Lebens, um einmal diese ganz irreführende und nackt und scheußlich zur totalen Singularität entstellte Begrifflichkeit zu gebrauchen, mag ja durchaus darin bestehen, Gnade vor oder besser in der Schönheit zu finden.

Peter Rudl

Was man den Frauen als Grausamkeit unterstellen könnte, ist nichts weiter als der praktische wie schon pragmatische Ausdruck ihres naturgemäßen Opportunismus.

Peter Rudl

Namen sind verirrter Samen.

Peter Rudl

Der Mensch ist nur ein Staubkorn – im Auge Gottes.

Peter Rudl

Noch die höchste Kunst ist eine Kunst des Verfalls, ist also vor allem auch Lebenskunst.

Peter Rudl

Philosophie, die ich meine, duldet keine kleingeistigen Anthropomorphismen und alles, was sie auslöst, ausmacht oder selbst dazugehört.

Peter Rudl

Wie mit „Aletheia“ der altgriechische Begriff dafür bereits nahelegt, hat Wahrheit sehr viel mit Nichtvergessen zu tun. Der wahrhaftige Mensch darf verzeihen, aber nicht vergessen.

Peter Rudl

Schön ist alles, was nach dem Ende trachtet.

Peter Rudl

Leben heißt Sterben mit allen Sinnen.

Peter Rudl

Der Mensch ist nur ein Übergang. In den Untergang.

Peter Rudl

Guter Sex macht melancholisch, na und, schlechter erst recht.

Peter Rudl

Der Geist kennt keine Tränen.

Peter Rudl

Die meisten Philosophen verstehen es nicht einmal luzid zu träumen. Was könnten sie dann von der Wahrheit verstehen?

Peter Rudl

Wer meint nicht in Frieden sterben zu können, ohne noch etwas Bestimmtes erledigt zu haben, leidet an maßloser Selbstüberschätzung.

Peter Rudl

Die Inferiorität aller Arten von Ängsten zeigt sich allein schon darin, daß sich glänzende Geschäfte mit ihnen machen lassen.

Peter Rudl

Der Geist liegt nie auf der Hand. Er weiß um seine eigenen Wege, und seine Möglichkeiten sind prinzipiell unbegrenzt.

Peter Rudl


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