Peter Rosegger Zitate
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Du wirst Freud und Leid haben, wie jeder Mensch auf dieser Welt; du wirst umso mehr Freud und Leid haben, je inniger du die Deinen liebst; aber eine solche Freude wird dich glücklich und ein solches Leid wird dich groß machen.
Die Frau wird vom Manne geleitet, der Mann vom Prinzip.
Ein Mensch, der sich immer nur sehen will, wie er ist, wird sich nie kennen lernen, er muß sich auch machmal sehen, wie er war.
Gute Menschen sind ansteckend.
Nichts ist geistquälender und herztötender als unbefriedigter Ehrgeiz.
Führet alle mit euch in Liebe und Pflicht! Lasset keinen zurück auf dem Wege zum Licht!
Wehe dem Mann, der keine Schattenseiten hat, er hat auch keine Lichtseiten.
Wer weiß, ob die Liebe so viel Zuspruch hätte, wenn sie durch den Deckmantel des Schamgefühls nicht fortwährend interessant gemacht würde.
Die Liebe ist das ewige Licht.
Große Menschen lieben es, von ihrem Glücke auszuteilen.
Das Kind lügt selten früher, als bis es bei anderen die Lüge entdeckt hat.
Wenn sich die Welt zerstört, so fängt es so an: Menschen werden zuerst treulos gegen die Heimat, treulos gegen die Vorfahren, treulos gegen das Vaterland. Sie werden dann treulos gegen die guten Sitten, gegen den Nächsten, gegen das Weib und gegen das Kind.
Es wird alles wieder gut werden! Dieses Wort ist ein Zauberspruch. Überall im Leben ist ein steter Wechsel von Schatten und Licht, und jedes Übel bringt uns neue Anwartschaft auf Gutes; wer diesem Guten entgegenhofft, der genießt schon im vorhinein die Zinsen eines noch nicht fälligen Kapitals.
Falsche Liebe fürchtet die Ehe, echte sucht sie.
Regieren heißt, Gerechtigkeit für alle gleich wägen.
Keine Satzung, sie mag des Leibes oder der Seele Heil bezwecken, befolgen die törichten Menschlein so fromm und lüstern wie die tolle Willkür der Mode.
Bei an Weib Glück habn, das kann jeder Bua, aber mit an Weib glücklich sein, da ghört viel dazua.
Ein hässliches Kind wird nie so viel Liebe erfahren wie ein wohlgestaltetes; es kann sich also in ihm die Liebe auch nicht sammeln und entfalten.
Die Liebe zum Weib macht glücklich, die Liebe zum Kind macht selig, die Liebe zu Gott macht heilig.
Leidenschaftliche Liebe ist der gefährlichste Ehewerber.
Nicht alles, was wahr ist, müssen wir sagen, aber das, was wir sagen, muss wahr sein.
Mit der Laterne nicht, mit dem Herzen suche die Menschen, denn der Liebe allein öffnen die Menschen ihre Herzen.
Wer wissen will, daß er nichts weiß, braucht kaum erst den Monolog des Faust zu lesen, noch fast besser wird er’s inne, wenn er mit fragenden Kindern umgeht.
Nur der Einsame findet den Wald; wo ihn mehrere suchen, da flieht er, und nur die Bäume bleiben zurück.
Die Blume lebt und liebt und redet eine wunderbare Sprache.
Nichts Nervenerfrischenderes weiß ich, als in weißer Winterdämmerung so dahinzuwandern im wirbelnden Geflocke. Es ist Natur, die gleichsam vom Himmel fällt, so still und so rein, wie es nichts Reineres gibt auf Erden.
So unbedeutend ist keines Menschen Leben, daß es, ins rechte Licht gestellt, nicht für die übrigen von Interesse sein könnte.
Wo keine Liebe zur festständigen Heimat ist, da ist auch keine zum Vaterland.
Nicht so sehr jenen Patriotismus liebe ich, der unsere Söhne auf das von Staatslenkern ausgemessene Schlachtfeld jagt und sie dort sterben heißt, sondern jenen, der für das Vaterland leben lehrt.
Kein Aprilwetter schlägt so rasch um wie die Stimmung der Menge.
Ein Kind ist ein Buch, aus dem wir lesen und in das wir schreiben sollten.
Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel braucht.
Man kann die Zeit festhalten, wenn man sie in Tat umsetzt. In Gestalt eines geschaffenen Werkes umgibt die Zeit des Großvaters noch den Enkel.
Deine größte Kraft und deine Meisterschaft sproßt aus der Heimat Erde allein.
Wer sein höchstes Glück in der sinnlichen Liebe sucht, der ist furchtbar betrogen.
Ja, man soll die Fremde kennenlernen, aber früher noch die Heimat, man soll soviel als möglich sehen, aber vor allem sein eigenes Vaterland, und wer die Fremde besser kennt als die Heimat, in der er lebt, der wird aufgeblasen, verschroben und manchmal dumm.
Oaner is a Mensch, mehra sein’s Leut, viel sein’s scho Viecher.
Unrecht durch Unrecht bekämpft, wird noch mächtiger.
Die Ehe zwischen zwei Menschen, die sich lieben, ist ein Himmel, wie soll der Himmel immer wolkenlos sein?
Jene Predigten sind am besten, und wirksamsten, die nicht moralisieren.
Bei Frauen sind oft Schätze von Weisheit zu finden, die der Jüngling von solcher Seite lieber entgegennimmt als von der eines dozierenden Mannes.
Was ist alle gemachte Poesie in einer großen Stadt gegen die Schönheit eines Kornfeldes.
Je größer die Begeisterung für den Gegenstand, je weniger Sorgfalt hat man für den Stil.
Wir wären manchmal göttlicher, wenn wir menschlicher sein wollten.
Leute, die einen Namen haben, müssen gefaßt sein auf Zuschriften, die keinen haben.
Dem Hungernden teilen vom Überfluß, ist Vorteil und Tugend der Reichen; doch für ihn brechen das letzte Stück Brot, dies Wunder der Liebe wirkt nur der Arme allein.
Wir haben viele Schulmeisterköpfe, aber nicht viel Schulmeisterherzen.
Wenn wir mehr für das Vaterland leben würden, wäre es vielleicht seltener notwendig, fürs Vaterland zu sterben.
Wenn ich gefragt würde, was ich lieber missen wollte, das Leid meiner Vergangenheit oder die Freuden meiner Gegenwart, ich müßte mich kaum entscheiden.
Es ist schwer, Millionär zu werden, ohne jemandem Unrecht zu tun.