Peter Bamm Zitate
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Eine gepflegte Phantasie kann für alles Argumente finden.
Dämonen lärmen. Engel verrichten still ihr Werk.
Muße hat man nur dann, wenn man sie sich nimmt.
An den Früstückstisch treten, heißt, ein neues Leben beginnen.
Man bestand darauf, dass der Fortschritt dem Glück der Menschheit diene. Dabei war doch gerade das menschliche Glück das, was von der Zivilisation am sichersten zerstört wurde.
Wenn die Männer ihren Verstand beisammen haben, dann beschäftigen sie sich mit ihren eigenen Angelegenheiten und sind unerträgliche Egoisten. Wenn die Männer den Verstand verlieren, dann verlieben sie sich.
Wenn bedeutende Männer in die Jahre kommen, pflegen sie Erinnerungen zu veröffentlichen. Früher überließ man dergleichen seinem Biographen. Aber gerade die, die nicht ganz sicher sind, dass sie eine haben werden, tun es heutzutage lieber selbst.
Eine kluge Frau kann sich unmöglich einen dummen Mann wünschen. Sie würde sterben vor Langeweile.
Traurige trösten heißt: Ihnen den Mantel der Geborgenheit umlegen.
Früher rasierte man sich, wenn man Beethoven hören wollte, jetzt hört man Beethoven, wenn man sich rasieren will.
Die Albernheit ist der Prüfstein der Freundschaft sowohl als der Liebe.
Frauen sind immer erstaunt, was Männer alles vergessen. Männer sind erstaunt, woran Frauen sich erinnern.
Für die Frauen hat die Schönheit den Vorteil, dass sie sowohl auf dumme wie auf kluge Männer wirkt. Die Klugheit dagegen ist nur bei klugen Männern zu gebrauchen. Und die sind selten!
Im Grunde haben die Menschen nur zwei Wünsche: Alt zu werden und dabei jung zu bleiben.
In der Demokratie darf jeder sagen, was er denkt – auch wenn er gar nicht denken kann.
Den jüngsten Tag der Zivilisation werden wir ihrem unaufhaltsamen Fortschritt verdanken.
Das Spiel ist das einzige, was Männer wirklich ernst nehmen. Deshalb sind Spielregeln älter als alle Gesetze der Welt.
Auf den ersten Blick ist jedes Mädchen zum Verlieben schön. Auf den zweiten Blick kommt es an.
Richtig unterhaltsam wird das Reisen erst, wenn man morgens noch nicht weiß, ob man abends in einem Hotel, unter einem Nußbaum oder in der Gefangenschaft eines Räubers schlafen wird.
Computer sind schnell. Gute Gedanken sind langsam.
Der Chinese lächelt. Sein Lächeln ist älter als Moskau und Washington zusammen.
Angeln ist die einzige Art von Philosophie, von der man satt werden kann.
Fleiß für die falschen Ziele ist noch schädlicher als Faulheit für die richtigen.
Der einzig sichere Besitz des Menschen ist die Erinnerung.
Die Technik, welche weder gut noch böse ist, ist ohne Bezug zur Moral. Die Moral steckt nicht in dem Hammer, sondern in dem Menschen, der ihn führt. Die Technik bedarf einer moralischen Instanz, welche eine Kontrolle über ihre Anwendung zum Nutzen des Menschen ausübt.
Der größte Luxus ist eine eigene Meinung; nur wenige leisten sich ihn.
Zweifellos ist Unglück als Maßstab für die Beurteilung eines Charakters zuverlässiger als Glück.
Nur die Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, daß es nicht erkaltet.
Berliner kennen keinen Neid.
Eine Reise ist wie eine Liebe, eine Fahrt ins Unbekannte.
Tätig ist man immer mit einem gewissen Lärm. Wirken geht in der Stille vor sich.
Die Frauen sind darauf angewiesen, dass die Männer den Verstand verlieren.
Wenn man jung ist, neigt man zu einer Großmut, von der man im Alter einsieht, wie wenig sie der Welt bedeutet.
Albernheit ist eine Erholung von der Umwelt.
Die wenigsten Menschen kennen das Geheimnis, zu sich selbst höflich zu sein.
Das Merkmal einer echten Gaunerei ist, dass der Gesellschaft auf eine unmoralische Weise eine moralische Lehre erteilt wird.
Die Technik ist das Kind eines wilden Zufalls, eines Konkubinats von Naturwissenschaft und Wirtschaft.
Fleiß ist nur bei Leuten eine Tugend, die von Natur aus faul sind.
Sehenswürdigkeiten gehören zu den härtesten Pflichten, die die Kultur dem europäischen Reisenden auferlegt.
Einem Kameraden hilft man. Einem Kollegen misstraut man. Mit einem Freunde ist man albern.
Narren allein sind würdig, der Weisheit die Schleppe zu tragen.
Glück hat keinen Plural.
Es ist köstlich wieder einmal zu erleben, dass man sich mit einem Mann herzlich befreunden kann, indem man mit ihm schweigt.
Offenbar muss Europa immer erst in den Zustand äußerster Gefahr geraten, ehe es sich entschließt, das zu tun, was notwendig ist, um am Leben zu bleiben.
Die seltsame und verrückte Heiterkeit in der Nacht des heiligen Silvester ist ein Fest der Tapferkeit des menschlichen Herzens. Ein Gebirge von Leiden hinter sich, ein Gebirge von Sorgen vor sich hebt der Mensch sein Glas zum Himmel und lacht.
Kleine Sorgen wird man am besten los, indem man ein paar große bekommt.
Die Meteorologen haben das Wetter völlig ruiniert.
Frieden ist eine zu ernste Angelegenheit, als dass man sie den Politikern allein überlassen könnte.
Die Gesundheit des Menschen zu definieren, geht über die Möglichkeiten der wissenschaftlichen Medizin hinaus.
Eine ernste Sache mit Humor betrachten, heißt noch lange nicht, ihren Ernst verkennen.