Otto von Leixner Zitate – Seite 6

Otto von Leixner Zitate

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Zeit haben, heißt Willen haben. Die Willensschwachen haben nie Zeit.

Otto von Leixner

Wer im richtigen Sinne der Gegenwart leben will, muß auch der Vergangenheit und Zukunft leben wollen; denn in ihr reichen sich beide die Hand. Wer das nicht erkennt, ist nicht ein Gegenwarts- sondern ein Augenblicksmensch, eine Springpuppe der Sekunde.

Otto von Leixner

Der Mensch ohne Religion verarmt im Gemüt. Für diese Verarmung gibt es kein Heilmittel. Und besäßest du alle Schätze und blendenden Geist, dein Zustand wäre nur glänzendes Elend.

Otto von Leixner

Manches scheint kräftig und ist nur geschwollen. Das gilt auch von Büchern.

Otto von Leixner

Der Weg des Gelehrten ist, zu sammeln, was andere wissen; der Weg der Tugend aber, zu können, was das Selbst weiß. Damit es aber spreche, muß das Ich schweigen.

Otto von Leixner

Eine kleine Stelle, die du ganz ausfüllst, ist ein Ehrenplatz, die größte, der du nicht genügst, ein Pranger.

Otto von Leixner

Die schwächlichen Menschen führen gerne das Wort im Munde: „Alles begreifen, heißt alles verzeihen.“ Sie meinen nämlich an sich selber alles zu begreifen – und verzeihen darum sich selber alles, auch das, was sie an anderen unverzeihlich finden.

Otto von Leixner

Der weiseste Professor, den es gibt, ist das Leben. Aber auch ihm gelingt es nicht, dumme Zuhörer weise zu machen.

Otto von Leixner

Wenn man die Frauenromane unserer Zeit betrachtet, so kann man die Wahrnehmung machen, daß die Männer in ihnen von Jahr zu Jahr mehr Waschlappen werden.

Otto von Leixner

Der zu laut und zu oft seinen eigenen Namen kräht, erweckt den Verdacht, auf einem Misthaufen zu stehen.

Otto von Leixner

Es gibt kein größeres Glück als ein friedliches Haus. Aber auch kaum ein Unglück, das mehr am Herzen frißt, als Unfrieden im eigenen Hause.

Otto von Leixner

Aus einer tiefen Liebe, die beseligt und quält zugleich, entfaltet sich oft das reinste Glück einer unzertrennlichen Herzens- und Geisteseinheit. Sie ist der himmlische Lohn für schmerzliches Verzichten. Aber nur starke Herzen können ihn erringen.

Otto von Leixner

Der billigste Luxus ist der gute Geschmack.

Otto von Leixner

Wer Bibliotheken mit dem inneren Auge schaut, dem erscheinen sie mehr als Leichenhäuser denn als Saatfelder des Geistes.

Otto von Leixner

Es sähe viel besser in unserem öffentlichen Leben aus, wenn die Menschen den Zauber der Häuslichkeit mehr würdigten

Otto von Leixner

Es gibt Mädchenaugen, die eine Million von Gefühlen versprechen, und Gant (Konkurs, öff. Versteigerung) ansagen müssen, sollten sie ein einziges bar auszahlen.

Otto von Leixner

Lerne echte Heiterkeit, und du wirst, ohne sie zu sehen, an Lebensklippen vorbeischiffen, an denen du scheitern würdest, wenn du sie gesehen hättest.

Otto von Leixner

Liebe zu entbehren – tiefes Leid; keine Liebe erweisen zu können: das tiefste.

Otto von Leixner

Die meisten Frauen gehorchen dem Manne sehr gern; nur muß er verlangen, was sie selber wollen.

Otto von Leixner

Selten steht einer im Leben vom Beginn auf der richtigen Stelle. Kann er sie nicht erreichen, dann hat er zu sorgen, daß die Stelle, auf die er hingestellt ist, die richtige werde.

Otto von Leixner

Wer in Kamtschatka Gefrorenes feilhält, darf sich nicht wundern, daß sein Geschäft nicht geht. Der Satz läßt sich auch bildlich auf das Geistige anwenden. Die Leute kaufen nur Gedanken, die sie gebrauchen können.

Otto von Leixner

Auch ein Nachruf: Gestorben ist der Mann! Nie werd‘ ich ihn vergessen: Man hat bei ihm so viel, und ach! so gut gegessen!

Otto von Leixner

Für den Weltmenschen, der die Leute in seiner Umgebung für seine Zwecke ausnützt, ist die Menschenkenntnis eine lustige Wissenschaft; für einen, der selbstlos wirken will, eine vornehmlich traurige, falls er es nicht lernt, die Sache humoristisch aufzufassen.

Otto von Leixner

Bestes Mittel Bist du dem Feind selbst mild gesinnt, Verfliegt oft Haß, wie Rauch im Wind.

Otto von Leixner

Wer in einem schwankenden Menschen den Glauben erweckt, daß man an seine Kraft zum Guten unbedingt glaube, der kann ihm Kraft einflößen.

Otto von Leixner

Die Leute, die mit Donnerworten jede Autorität im Himmel und auf Erden leugnen, nehmen innerlich eine aus: die ihrige.

Otto von Leixner

Die Kraft, um in der Gemeinschaft zu wirken, läßt sich nur in der Einsamkeit gewinnen.

Otto von Leixner

Unser Wissen lastet oft wie Schutt auf unseren Seelen, so daß die Saat des Gemüts erstickt wird.

Otto von Leixner

Wenn ein Geschichtsschreiber der Zukunft unseren Mangel an tiefer, staatlicher Einsicht wird kennzeichnen wollen, dann kann er sich mit dem Ausspruch begnügen: Alles ist durch Mehrheiten entschieden worden, in denen der Esel ebensoviel gegolten hat wie der weiseste Mann, zwei Esel aber mehr als er.

Otto von Leixner

Eine Klippe Wenn einer je als Dichter will Genügen seiner Sendung, Der meide wie ein tötend Gift Gemütsverschwendung.

Otto von Leixner

Es ist begreiflich, daß Verleumder ihren Schmutz nach dem Reinen schleudern. Würfen sie ihn nach dem Schmutzigen, dann würden sie ja nicht einmal bemerken, ob er das Ziel getroffen hat.

Otto von Leixner

Weißt du, woran sich echter Stolz am besten erkennen läßt? Er ist frei vom Neide.

Otto von Leixner

Wer in das Ich sich spinnt hinein, dem wird das Du ein Rätsel sein.

Otto von Leixner

Ehre ist ein merkwürdiges Ding. Man kann davon in der Mehrzahl viel besitzen und in der Einzahl nichts.

Otto von Leixner

Frau Gegenwart ist in gesegneten Umständen. Nur weiß man noch nicht, ob sie eines frischen Kindes oder eines Ogers genesen werde. Es ist gut, sich mit beiden Möglichkeiten vertraut zu machen.

Otto von Leixner

Gut kann man geboren sein, gütig aber wird man.

Otto von Leixner

Für jeden, der es nicht lernt, ichlos zu lieben, muß da Leben einmal finster werden. Im Licht wandelt nur, wer aus Gotteinheit heraus liebt.

Otto von Leixner

Die meisten Menschen bieten uns oft nur Ichsucht für unsere Liebe und wundern sich dann, wenn unser verarmtes Herz plötzlich die Zahlungen einstellt, über unsere Gemütskälte.

Otto von Leixner

Es leidet, wer neidet.

Otto von Leixner

Es ist kein Verdienst, weise zu sprechen, wenn man nicht mehr die Kraft besitzt, unweise zu handeln.

Otto von Leixner

Was ein anderer errungen hat, schreiben wir meistens dem Glück zu, was wir erringen, dem Verdienst.

Otto von Leixner

Man sollte seine Meinungen stets mit dem Vorbehalt vertreten: „Vielleicht habe ich recht.“ Man bliebe dadurch bewahrt, das Recht der Andersdenkenden zu verletzen.

Otto von Leixner

Der gewöhnliche Protze, der mit Gold prahlt, ist unleidlich; unleidlicher ist der Überzeugungsprotze, der uns jeden Augenblick mit seiner Gesinnungstreue in das Gesicht springt; am unleidlichsten aber der Wissensprotze, der über jede fremde Meinung mit spöttischem Mitleid lächelt.

Otto von Leixner

Wie geht es Ihnen? Ich sah Sie lange nicht. Recht gut, zu dienen Ich sah sie lange nicht.

Otto von Leixner

Wenn zwei Notwendigkeiten mit den Köpfen zusammenstoßen, so gibt es einen Funken – die Menschen nennen ihn „Zufall“.

Otto von Leixner

Der ungesprochene Gedanke ist wirksamer als der gesprochene, der gesprochene wirksamer als der geschriebene, der geschriebene wirksamer als der gedruckte.

Otto von Leixner

Der Menge stets zu schmeicheln, ist ein Zeichen von niedriger Gesinnung; ihr stets grobe Wahrheiten zu sagen, spricht für Hochmut und Lieblosigkeit.

Otto von Leixner

Zerrissen Es kann ein Ganzes werden nie dein Wissen, Wenn Du im tiefsten Sein bist selbst zerrissen.

Otto von Leixner

Die Menge hat Arme – doch es fehlt ihr das Haupt. Ein Thor nur und Schwärmer es anders glaubt.

Otto von Leixner

Wer echten Glücks ist wert, Der strebt nicht erst nach Glück, Er hat ja schon davon Das allergrößte Stück.

Otto von Leixner


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