Otto von Leixner Zitate – Seite 4

Otto von Leixner Zitate

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Ein Teil unserer besitzenden Gesellschaft… hat die „Duldung des Schlechten“ zur Kunst ausgebildet… Wir haben heute nicht mehr nötig, die Verderbtheit von Paris zu beziehen; die heimischen Erzeugnisse übersteigen den Bedarf so, daß wir bereits auszuführen imstande sind.

Otto von Leixner

Auch im Brummen und Nörgeln muß ein Genuß liegen, sonst übten es nicht so manche Menschen ihr Leben hindurch. Wahrscheinlich genießen Sie dabei die Vorstellung, daß sie klüger und besser als andere sind.

Otto von Leixner

Gemeine Seelen verzeihen dir niemals, daß du ihnen etwas zu verzeihen hast.

Otto von Leixner

Man sagt, daß im allgemeinen die Männer alles gründlicher betreiben als die Frauen. Ich glaube, der Satz ist wahr. Vom Klatsch wenigstens weiß ich es ganz genau.

Otto von Leixner

Wir unterliegen im Leben selten der Kraft der Angreifer, die zumeist schwach sind und es blieben, kämpfte nicht unsere eigene Schwäche mit ihnen gegen uns.

Otto von Leixner

Die Worte „Ich will“ hört man am häufigsten von Menschen, die wenig Willen besitzen. Mit den Willensstarken verkehrt es sich leicht, wenn sie nicht gerade versteckte Ziele verfolgen. Der Umgang mit den Eigensinnigen ermüdet, weil man niemals weiß, wohin die Laune des nächsten Augenblicks sie treibt.

Otto von Leixner

Themis wird nicht unrichtig mit verbundenen Augen dargestellt. Liest man manches Urteil, so kann man sich überzeugen, daß die aus Rom eingeführte Gottheit weder die Angeklagten noch die Waage hat sehen können.

Otto von Leixner

Ahnung und Wissen Daß wir so lang‘ nur ahnen, Wo Wissen thäte not, Und wenn wir’s endlich wissen, Verfallen wir dem Tod!

Otto von Leixner

Magst alles werfen in des Lebens Fluten, nur eines halte fest: Die Sehnsucht nach dem Guten.

Otto von Leixner

Die zapplige Lustigkeit mancher weltstädtischen Gesellschaften erinnert an das Lachen eines Menschen, der gehenkt wird. Es ist keine wahre Heiterkeit – der Strick hat nur gekitzelt.

Otto von Leixner

Die Kunst des Tröstens lernt man nur in der Schule des Leids.

Otto von Leixner

Manche Menschen gehen an dem Zauber zu Grunde, den sie auf andere ausüben. Sie lernen ihre Macht kennen und beginnen mit ihr zu spielen, bis die Folgen sich vernichtend gegen sie wenden.

Otto von Leixner

Eine Weltweisheit, die man nur denken, nicht aber leben kann, ist nichts anderes als ein mehr oder weniger geistreiches Wörterspiel für erwachsene Kinder.

Otto von Leixner

Was die Außenwelt an sinnlich erfahrbaren Dingen enthält, kann nicht als Ding in mich hinein, sondern muß sich in Empfindung verwandeln, um in mir sein zu können.

Otto von Leixner

Für menschliche Güte und menschliche Schlechtigkeit gibt es keine bestimmenden Grenzen. Spricht man von Gottinnigkeit, sollte man auch von Teufelsinnigkeit sprechen können. Es gibt beides.

Otto von Leixner

In jedem Aug‘, in dem die Liebe glüht, ist auch die Blume Schönheit aufgeblüht.

Otto von Leixner

Wäre des Lebens Zweck nur das Leben, so könnte es einen erbärmlicheren nicht geben

Otto von Leixner

Der Durchschnittsmensch gleicht einer flach geschliffenen Linse: sie läßt die Strahlen durch; das Genie einer Sammellinse, die sie in sich bindet im Brennpunkte und von da als Strahlenbündel, das zünden kann, weitersendet.

Otto von Leixner

Jedes echte Dichterwerk spricht mehrere Sprachen: es sagt anderes dem Jüngling, dem Manne und dem Greise. Ein Buch, das wir nicht auf allen drei Stufenleitern der Entwicklung mit Freuden lesen können, hat nur mittleren Wert.

Otto von Leixner

Das größte Glück dieser Erde besteht darin, Herzen zu gewinnen. Das größte Verbrechen, mit den gewonnenen zu spielen.

Otto von Leixner

Will Dummheit majestätisch treten in Erscheinung, tritt sie vor uns vermummt als öffentliche Meinung.

Otto von Leixner

Die Worte sind des Geistes Krücken. Auch wer die Wahrheit ganz empfand, Er gibt die Wahrheit nur in Lücken, Sobald er sie in Worte bannt.

Otto von Leixner

Unglücklich das Talent, das den Traum vom Genie träumt. Es wird an dem Traum zerschellen und nicht einmal das rein gestalten, was es ohne jede Selbsttäuschung hätte verwirklichen können.

Otto von Leixner

Es gehört mehr Willenskraft dazu, kleiner Schwächen Herr zu werden, als offenbare Laster zu beseitigen.

Otto von Leixner

Lächelnde Feinde sind die unversöhnlichsten.

Otto von Leixner

Wenn die Muse sich die phrygische Mütze aufsetzt, bekommt sie das Fieber und rast. Die kalten Umschläge der alten Frau Kritik helfen niemals; die Krankheit geht nur dann noch vorüber, wenn die Mütze abfällt.

Otto von Leixner

Urteile nicht abschließend über einen Menschen, ehe du nicht weißt, wie er sich bei Erbschaftsangelegenheiten betragen hat. Ich habe manchen für feinfühlig, rücksichtsvoll und gutherzig gehalten, der urplötzlich eine fast gemeine Ichsucht entfaltete, als es die Teilung eines Nachlasses galt.

Otto von Leixner

Dem großen Manne folgt als Schatten die Gemeinheit seiner kleinen Freunde.

Otto von Leixner

Die Gerechtigkeit ehelichte Ungerechtigkeit. Sie bekamen ein Kind und tauften es Gesetz.

Otto von Leixner

Dem Dichter Feile sorgsam, unerbittlich Streng verwirf, was dir mißfällt, Und dann lasse ruhig tadeln, Was sie mag und kann, die Welt.

Otto von Leixner

Wer schweigend seinen Freund beschimpfen läßt, Verwettet hat der Mannheit letzten Rest.

Otto von Leixner

Es bedarf für ein weiches Herz ebensoviel Kraft, nicht in Weichlichkeit zu verfallen, als für ein starkes, der Härte auszuweichen.

Otto von Leixner

Je mehr du Leidenschaften nährst, desto hungriger werden sie.

Otto von Leixner

Nicht wir finden die Wahrheit; sie findet uns.

Otto von Leixner

Ein von unreinen Leidenschaften beherrschter Mensch kann toll und übermütig sein, niemals aber jene leuchtende Fröhlichkeit entfalten, die auch ernsten Menschen ein Lächeln entlockt.

Otto von Leixner

Kein größeres Unglück gibt es für Kinder, als in einer Ehe aufzuwachsen, wo in Erziehungsfragen der Wille des Vaters und der Mutter nebeneinander zur Geltung zu kommen streben. Solche Kinder treten zumeist mit gebrochenem Willen ins Leben.

Otto von Leixner

Liebe, und handle aus Liebe, dann gibt es für dich keinen Winter des Gemüts.

Otto von Leixner

Deutsch sein heißt vielen: amerikanisch, englisch, französisch oder japanisch – aber um alles in der Welt nicht deutsch sein!

Otto von Leixner

Die Abenddämmerung ist Morgenrot für die andere Erdenhälfte. Mensch, der du dem Ende entgegenwandelst, gedenke dessen immerdar!

Otto von Leixner

Verschwendete Mühe Die Weisheit, die Dich bittres Lachen lehrt, Die war der ganzen Mühe gar nicht wert.

Otto von Leixner

Der Spiegel des Ichs ist zu klein, um das Bild des Selbst jemals ganz geben zu können. Das Selbst ist zu klein, um vom Bilde Gottes mehr als ein Bruchstück aufzufangen.

Otto von Leixner

Willst Du Wärme behalten, gib Wärme aus. Wer sie für sich behält, wird vereisen.

Otto von Leixner

Jeder Glaube schafft sich Heilige, auch der Unglaube.

Otto von Leixner

Ein Wahn, der eine Menschenseele zu reinem edlen Tun beschwingt, ist göttlicher also solche Wahrheit, die sie um ihre Flügel bringt.

Otto von Leixner

Neue geistige Methoden sind bei den Mittelmäßigen am meisten beliebt. Sie machen bemerkt, was sonst unbeachtet bliebe. Fallen aber die modischen Fetzen ab, dann zeigt sich um so mehr die innere Leere.

Otto von Leixner

Wenn wir in der Jugend so klug wären wie in den Jahren der Reife, dann gäbe es überhaupt keine Jugend.

Otto von Leixner

An verblendeter Mutterliebe sind mehr Menschen zugrunde gegangen als an der gefährlichsten Kinderkrankheit.

Otto von Leixner

Das große Los Als großes Los im Leben mir Ein seltsam Ding erscheint: Wenn über das man lächeln kann, Was einst man hat beweint.

Otto von Leixner

Reif sein, heißt, jenseits der Wünsche leben. Die Jugend aber muß wünschen, und durch die Enttäuschungen schreiten, wenn sie jemals zur Reife gelangen will.

Otto von Leixner

Jeder, der ein anständiger Mensch zu scheinen strebt, bekennt unbewußt, daß er es sein müßte.

Otto von Leixner


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