Otto von Bismarck Zitate
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[Das Volk] will seine praktischen Interessen wahrgenommen sehen, die Streitigkeiten der Fraktionen halten es davon ab und sind ihm langweilig und das werden sie finden bei dem Ausgang der Wahlen, und wenn nicht bei diesen, dann bei den folgenden.
In den Preußen ist eine starke Mischung von slavischem und germanischem Element. Das ist eine Hauptursache ihrer staatlichen Brauchbarkeit. Sie haben etwas von der Fügsamkeit des slavischem Wesens und von der Männlichkeit der Germanen.
… und in der Fraktion… verliert der Volksvertreter den Blick für das Allgemeine.
Nur in Zeiten großer Not stellt die Zeit ihre Großen an die rechte Stelle.
Ein guter Minister soll nicht auf das Stirnrunzeln des Monarchen schauen, dem er dient, sondern er soll ihm frei seine Meinung sagen.
Es muß in jedem Redner, der auf Zuhörer wirken soll, etwas von einem Dichter stecken.
Die Politik hat nicht zu rächen, was geschehen ist, sondern zu sorgen, daß es nicht wieder geschehe.
Es lernt sich in diesem Gewerbe (Politik) recht, daß man so klug sein kann, wie die Klugen dieser Welt und doch jederzeit in die nächste Minute geht, wie ein Kind ins Dunkle.
Das Vertrauen ist eine zarte Pflanze. Ist es zerstört, so kommt es sobald nicht wieder.
Ich halte den Absolutismus für eine unmögliche Sache.
Ich kämpfe grundsätzlich in mir gegen jede düstre Ansicht der Zukunft, wenn ich ihrer auch nicht immer Herr werde; ich bemühe mich, zu hoffen, unter allen Umständen das Beste.
Ein guter Redner muss etwas vom Dichter haben, darf es also nicht mit der Wahrheit ganz mathematisch genau nehmen.
Ich glaube, Gott zu gehorchen, wenn ich dem König diene mit der Devise: Mit Gott für König und Vaterland.
Jede Notwehr hat etwas Unvorhergesehenes und Plötzliches.
Das löbliche Streben wird zur Torheit, wenn dabei das vorhandene Gute übersehen wird.
Wenn wir einmal das Gebiet des Rechts verletzen und das der Willkür betreten, so sehe ich darin nur den Anfang des Endes.
Um einen falschen Gedanken mit Erfolg zu widerlegen, muss man bekanntlich ein ganzes Buch schreiben und den, der den Ausspruch getan hat, überzeugt man doch nicht.
Ich kann die Politik nur so machen, wie ich sie verstehe.
Es ist schwer, verbotenen Früchten gegenüber enthaltsam zu sein.
Es gibt Festredner, Anklageredner, Besänftigungsredner, Vielredner, Frommredner, Hetzredner. Am häufigsten aber sind die Drumherumredner.
Wir sind etwas freigiebiger, wenn es auf Kosten der Gesamtheit geht, als wir aus unserer eigenen Kasse zu sein pflegen.
Der Stolz ist das Rückgrat des Menschen, die Eitelkeit ist das Schwänzchen daran.
Mit der Gegenwart versöhnt es, wenn der auserwählte Volksdichter in ihr die Zukunft gesichert erschaut.
Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als ein Übel, welches die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß!
Die Majorität hat gewöhnlich keine Neigung zum Kriege. Der Krieg wird durch Minoritäten oder in absoluten Staaten durch Beherrscher oder Kabinette entzündet.
Ein braves Pferd stirbt in den Sielen.
Dass jedes Individuum, jeder engere Kreis das Maß der Freiheit besitzt, welches überhaupt mit der Ordnung des Gesamtstaatswesens verträglich ist – das zu erreichen, diesem Zweck möglichst nahe zu kommen, halte ich für die Aufgabe jeder vernünftigen Staatskunst.
Die Dynastien bildeten überall den Punkt, um welchen der deutsche Trieb nach Sonderung in engeren Verbänden seine Kristalle ansetzte.
Es ist kein Ausdruck im letzten Jahre mehr missbraucht worden als das Wort Volk. Jeder hat das darunter verstanden, was gerade in seinen Kram passte, gewöhnlich einen beliebigen Haufen von Individuen, die es ihm gelungen war, für seine Ansicht zu gewinnen.
Je stärker wir sind, desto unwahrscheinlicher ist der Krieg.
Der Absolutismus wäre die ideale Verfassung für europäische Staatsgebilde, wenn der König und seine Beamten nicht Menschen blieben wie jeder andere, denen es nicht gegeben ist, mit übermenschlicher Sachkunde, Einsicht und Gerechtigkeit zu reagieren.
Er lügt wie gedruckt.
Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut.
Der Kaiser will jeden Tag Geburtstag haben.
Ich setze mein ganzes Vertrauen zu unserer deutschen Zukunft auf den Bestand dessen, was Goethe das „Ewig-Weibliche“ nannte, d.h. das Wahrende, das Pflegende, was in der Liebe, der Vereinigung in der Familie, auch dem Manne zukommt.
Das Bedürfnis hoher Anerkennung ist eines der Passiva, die auf den meisten ungewöhnlichen Begabungen ruhen.
Ich habe eigentlich eine Anlage zu einer Blumenleidenschaft, aber geruchlose; der Stolz der Gärtner, Georginen, Päonien, Tulpen, Kamelien, sind mir von Kind auf gleichgültig gewesen.
Die Freiheit ist ein Luxus, den sich nicht jedermann gestatten kann.
… in allen Konfessionen findet es sehr häufig statt, daß unter „Freiheit der Kirche“ die Herrschaft der Priester verstanden wird; – ich nehme unsere Konfession nicht aus.
Ich kann die Achtung aller Menschen entbehren, nur meine eigene nicht.
Der Staatsmann gleicht einem Wanderer im Walde, der die Richtung eines Marsches kennt, aber nicht den Punkt, an dem er aus dem Forste heraustreten wird. Ebenso wie er muß der Staatsmann die gangbaren Wege einschlagen, wenn er sich nicht verirren soll.
Ich bin Gottes Soldat, und wo er mich hinschickt, da muß ich gehn, und ich glaube, daß er mich schickt und mein Leben zuschnitzt, wie Er es braucht.
Es liegt ohne Zweifel etwas in unserem Nationalcharakter, was der Vereinigung Deutschlands widerstrebt. Wir hätten die Einheit sonst nicht verloren oder sie bald wiedergewonnen.
Es ist ein Grundbedürfnis der Deutschen, beim Biere schlecht über die Regierung zu reden.
Die Geschichte können wir nicht machen, sondern nur abwarten, daß sie sich vollzieht.
Das Leben wäre um vieles angenehmer, wenn die Vergnügungen nicht wären.
Wir können durch Liebe und Wohlwollen fraglos leicht bestochen werden – vielleicht zu leicht -, aber ausgerechnet durch Drohungen ganz gewiß nicht!
Die Scheu vor der Verantwortung ist eine Krankheit unserer Zeit.
Jeder Superlativ reizt zum Widerspruch.
Tatsachen lassen sich nicht ändern, nur benutzen.