Oscar Wilde Zitate
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Er sagt Dinge, die mich ärgern. Er gibt mir gute Ratschläge.
Zwanzig Jahre Romantik machen eine Frau zu einer Ruine. Zwanzig Jahre Ehe machen sie zu einem fast öffentlichen Gebäude.
Trittst du dem Leben wie ein Künstler entgegen, befindet sich dein Verstand in deinem Herzen.
Sich selbst zu überraschen ist, was das Leben lebenswert macht.
Nimm all mein Liebstes, Lieber, ganz und gar.
Es bereitet deshalb solches Vergnügen, anderer Leute Geheimnisse herauszufinden, weil dadurch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von den eigenen abgelenkt wird.
Ein großer Künstler sieht die Dinge niemals so, wie sie sind. Wenn er sie so sähe, wäre er kein Künstler mehr.
Ehe ist gegenseitige Freiheitsberaubung in beiderseitigem Einvernehmen.
Die Welt hat immer zu ihren eigenen Tragödien gelacht. So vermochte sie, diese zu ertragen.
Nicht „Vergib uns unsere Sünden“, sondern „Züchtige uns für unsere Missetaten“ sollte das Gebet des Menschen zu einem allgerechten Gott sein.
Der Wert des Gedankens steht in gar keinem Zusammenhang mit der aufrichtigen Gesinnung dessen, der ihn gefaßt hat.
Der Mensch kann schließlich auch im Gefängnis völlig frei sein. Seine Seele kann frei sein. Seine Persönlichkeit kann ungetrübt bleiben. Er kann im Frieden leben.
Das Buch des Lebens beginnt so: Mann und Weib in einem Garten. Das letzte Kapitel heißt: Offenbarungen.
Früher haben wir unsere Helden kanonisiert, heute werden sie vulgarisiert.
Das Publikum ist wunderbar nachsichtig. Es verzeiht alles außer Genie.
Eine schreckliche Sache, das Gedächtnis einer Frau!
Heutzutage sollte uns nichts überraschen – außer glücklichen Ehen.
Ein Gegenstand, der vollkommen schön ist, regt den Künstler nicht an. Es fehlt ihm das Unvollkommene.
Besser schön sein als gut, besser gut sein als häßlich.
Liebe ist nur ein Wort, aber Sie trägt alles, was wir haben. Ohne sie wäre die Welt leer!
Es gibt nur eine Klasse in der Gesellschaft, die mehr an Geld denkt als die Reichen. Das sind die Armen.
Mit der Fähigkeit für eine Leidenschaft begabt zu sein und diese Leidenschaft nicht zu durchleben, heißt, sich selbst um die Rundung und Fülle seines Wesens zu bringen.
Berechnende Frauen werden lästig, anständige langweilig.
Die Menschen sind entweder charmant oder langweilig. Es ist absurd, sie in gut und böse einzuteilen.
Das Merkmal eines britischen Gesichtes ist, daß man sich, sobald man es einmal gesehen hat, nie mehr daran erinnern kann.
Man sollte nie einer Frau trauen, die einem ihr wirkliches Alter verrät. Eine Frau, die einem das erzählt, würde einem auch alles andere erzählen.
Frauen sind nie durch Komplimente zu entwaffnen. Nur Männer. Das ist der Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern.
Ich ziehe Persönlichkeiten den Prinzipien vor, und Persönlichkeiten ohne Prinzipien sind mir das allerliebste.
Ein Gentleman ist ein Mann, der einen anderen nie unabsichtlich beleidigt.
Wirklich zu leben – das ist das Allerseltenste auf dieser Welt. Die meisten Menschen existieren nur, sonst nichts.
Ich bin, offen gesagt, kein Freund langer Verlöbnisse. Sie geben den Brautleuten Gelegenheit, ihren Charakter schon vor der Hochzeit zu entdecken, was, wie ich meine, niemals ratsam ist.
Die Frauen haben einen wunderbaren Instinkt für die Dinge. Sie bemerken alles, mit Ausnahme des Selbstverständlichen.
Das neunzehnte Jahrhundert, wie wir es kennen, ist im Wesentlichen eine Erfindung von Balzac.
Wer Fehler gemacht hat, hat meistens nur Erfahrung gesammelt.
Ein Bischof sagt als Achtzigjähriger noch genau dasselbe, das ihm eingeflößt wurde, als er achtzehn war.
Denn wer mehr Leben lebt als eins, muß viele Tode sterben.
Gute Erziehung hat einen schrecklichen Nachteil: sie schließt einen von vielen aus.
Nichts ist so gefährlich, wie das Allzumodernsein. Man gerät in Gefahr, plötzlich aus der Mode zu kommen.
Zu einer glücklichen Ehe gehören meistens mehr als zwei Personen.
Mode ist jene kurze Zeitspanne, in der das völlig verrückte als normal gilt.
Nichts auf der Welt geht über die Liebe einer verheirateten Frau. Das ist etwas, wovon ein verheirateter Mann keine Ahnung hat.
Treue ist für das Gefühlsleben, was Stillstand für das geistige Leben ist, nichts weiter als ein Bekenntnis des Versagens.
Pünktlichkeit stiehlt uns die beste Zeit.
Nicht in dem, was man besitzt, in dem, was man ist, äußert sich die Persönlichkeit.
Das Leben ist zu kurz, um Deutsch zu lernen.
Wir alle schreiten durch die Gasse, aber einige wenige blicken zu den Sternen auf.
Ich bemerke nicht ohne Kummer, daß gerade die besten so viel Böses in der Welt stiften. Das Böseste bei allem ist, daß sie aus dem Bösen so viel Aufhebens machen.
Wenn eine Frau einen Mann halten will, braucht sie nur an das Schlechteste in ihm zu appellieren.
Was ist eine schlechte Frau? – Die Art Frauen, deren man nie müde wird.
Vermeide Gründe jeglicher Art. Sie sind immer gewöhnlich, oft überzeugend.