Oscar Wilde Zitate
seite 1
Nur die Seichten kennen sich gründlich.
Es ist sehr gefährlich, zuzuhören. Hört man zu, kann man überzeugt werden, und wer sich durch ein Argument überzeugen läßt, ist ein von Grund auf unvernünftiger Mensch.
Ein Gleichnis, das Selbstmord begeht, bietet immer ein deprimierendes Schauspiel.
Nach einem guten Kaffee verzeiht man sogar den Eltern.
Eine Frau, die dahintergelangt ist, daß ihr Gatte sie vernachlässigt, beginnt sich selbst zu vernachlässigen, oder sie schafft sich wunderbare Hüte an, die der Gatte einer anderen bezahlt.
Es bedarf einer vollendet guten Frau, etwas vollendet Blödsinniges zu tun.
Hätte er sich von uns in Kleidung und Sprache unterschieden könnten wir ihn in seinem Wert und seiner Stellung vorurteilsfrei einschätzen.
Handeln ist nichts als das gemeinsame Anbequemen an die Tatsachen.
Mode ist so unerträglich häßlich, daß wir sie alle Halbjahre ändern müssen.
Männer wollen immer die erste Liebe im Leben einer Frau sein, Frauen sind gerne der letzte Roman eines Mannes.
Zuerst lieben die Kinder ihre Eltern. Nach einer gewissen Zeit fällen sie ihr Urteil über sie. Und selten, wenn überhaupt, verzeihen sie ihnen.
Nichts ist so aufreizend wie Gelassenheit.
Die Dinge, die man für ganz sicher hält, sind niemals wahr.
Frauen lieben uns für unsere Fehler. Wenn wir genügend davon haben, vergeben sie uns alles, sogar unseren Verstand.
Bleib du selbst, alle anderen sind schon vergeben.
Die Natur haßt die Vernunft.
Wir alle brauchen mitunter Freunde.
Für die Frauen ist das Leben viel amüsanter, weil ihnen so viel mehr verboten ist als uns.
Die ganze Welt war wie eine Auster für mich, aber ich benutzte die falsche Gabel.
Es ist ein großer Fehler, das Komplimentemachen aufzugeben. Wenn der Mensch nichts Charmantes mehr sagt, hat er auch keine charmanten Gedanken mehr.
Die Menschheit kann an das Unmögliche glauben, aber an das Unwahrscheinliche wird sie nie glauben.
Die höchste wie die niedrigste Form der Kritik ist eine Art Selbstbiographie.
Eben jene Leidenschaften, über deren Ursprung wir uns täuschen, tyrannisieren uns am heftigsten
Zum Glück ist das Denken nicht ansteckend.
Ernsthaftigkeit ist die Zuflucht derer, die nichts zu sagen haben.
Bei uns ist das Denken stets auf den Vorteil gerichtet und daher verächtlich geworden.
Parteinahme ist der Anfang der Aufrichtigkeit.
Die Tragödie des Alters beruht nicht darauf, dass man alt ist, sondern dass man jung ist.
Alle Frauen enden wie ihre Mütter: Das ist die Tragödie.
In Wirklichkeit sind Gewissen und Feigheit ein und dasselbe. Gewissen lautet nur die eingetragene Firma. Weiter gar nichts.
Nirgends gibt es ein Gefängnis, zu dem Liebe nicht den Eintritt erzwingen kann.
Weinen ist die Zuflucht der hässlichen Frauen, aber der Untergang der schönen.
Die Welt ist eine Bühne, aber die Rollen sind schlecht verteilt.
Geben macht das Leben liebevoller.
Gib dem Leiden Ausdruck, und es wächst Dir ans Herz. Gib der Freude Ausdruck, und sie versetzt dich in Taumel.
Ich höre mich gerne reden. Es ist eines meiner größten Vergnügen.
Man sollte entweder ein Kunstwerk sein, oder eines tragen.
Die Frauen sind Sphinxe ohne Rätsel.
Nicht die Vollkommenen, sondern die Unvollkommenen brauchen unsere Liebe.
Wer liebt, denkt nicht. Und wer denkt, liebt nicht.
Die Frau ist die geistige Gefährtin des Mannes, im öffentlichen wie im privaten Leben. Ohne sie würden wir die wahren Ideale vergessen.
Im Examen stellen Toren Fragen, auf die Weise nicht zu antworten vermögen.
Die Stärke einer Frau liegt ja gerade darin, daß man sie nicht erklären kann.
Es gibt keinen guten Einfluß. Jeder Einfluß ist unmoralisch – unmoralisch vom wissenschaftlichen Standpunkt aus.
Wenn man liebt, täuscht man immer zuerst sich und später andere.
Ich sterbe, wie ich gelebt habe – über meine Verhältnisse.
Die schlechten Päpste liebten die Schönheit fast so leidenschaftlich – nein genau so leidenschaftlich – wie die guten Päpste das Denken hassten.
Die Wahrheit erkennen wir immer erst dann, wenn wir mit ihr absolut nichts mehr anzufangen vermögen.
Selbstmord ist das größte Kompliment, das man der Gesellschaft machen kann.
Am Anfang widersteht eine Frau dem Ansturm des Mannes, und am Ende verhindert sie seinen Rückzug.