Molière Zitate
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Wer so spricht, daß er verstanden wird, spricht immer gut.
Die meisten Menschen sterben eher am Heilmittel als an der Krankheit selbst.
Ein gelehrter Dummkopf ist ein größerer Dummkopf als ein unwissender Dummkopf.
Bedecken Sie den Busen, den ich nicht darf sehn; Gar leicht bringt so etwas die Seelen in Gefahr Und weckt in uns Gedanken, die höchst sündhaft sind.
Ich bin bequemen Sinns, und was man hier bespricht, Daß man sich nur vor Geist den Kopf zerbricht. Ein solcher Ehrgeiz liegt auch nicht in meinem Blute; Und hält man mich für blöd, ich trag’s mit frohem Mute.
Die Ignoranten sind die Lieblinge der Großen.
Wer unter Menschen lebt, muß sich auch nach ihnen richten, und muß auf manches, was ihm sonst gefiel, verzichten.
Für passend gilt es nicht, und zwar aus gutem Grunde, Daß jedes Ding ein Weib erforsche und erkunde.
Als ob es eine Kunst wäre, mit viel Geld ein anständiges Mahl herzurichten! Kinderleicht ist das, der größte Esel bringt das zuwege. Wer sein Handwerk versteht, der braucht wenig Geld und kocht trotzdem gut.
Ich schlage niemand, daß man mich nicht schlägt. Und Sanftmut war stets meine größte Tugend.
Die Klügsten sind meist der Schmeichelei gegenüber die Allerverblendetsten, und es gibt nichts so Abgeschmacktes, nichts so Lächerliches, das sie nicht hinunterschlucken, wenn es mit Lobeserhebungen gehörig gewürzt ist.
Wer unter Menschen lebt, soll immer maßvoll bleiben; man kann die Weisheit, auch die Tugend übertreiben.
Wer da rotzig ist, mag sich schneuzen.
Die Lust, seine Werke vorzutragen, ist ein Laster, das den Dichtern anhaftet.
Man soll ein jedes Ding beim richtigen Namen nennen. Und sagen, was man denkt.
Des Himmels Wille hat bei der Geburt schon Uns zu verschiedenem Beruf bestimmt; Und nicht ein jeder Geist ist von dem Stoffe, Aus dem ein Philosoph sich schnitzen läßt.
Die Tochter muß gehorsam ihrem Vater sein, Und gäb er ihr selbst einen Affen zum Gemahl.
Geist ist es keineswegs, was man im Haushalt.
Da heißt es laufen, Herr, und ohne Abschied!
Dieweil mein schwächrer Geist, vom Irdischen durchtränkt, Sich auf das traute Glück des Ehestands beschränkt.
Wir plaudern zusammen, mein Arzt und ich; er verschreibt mir seine Rezepte, und ich brauche sie nie; so befinde ich mich immer wohl.
Denn ein Pantoffelheld kann mich just nicht begeistern, Und sucht ich mit Gekeif mal meinen Mann zu meistern, So wär es angebracht, verstopft‘ er mir, nicht faul, Mit wohl gezieltem Schlag das allzu lose Maul.
Gehaßt wir und verfolgt die Tugend jederzeit; Die Neider sterben zwar, doch leben bleibt der Neid.
Im Ehestand ist mit dem Geiste nichts zu machen, und statt der Bücher braucht man da ganz andre Sachen.
Oh ihr Weitherzigen, die ihr alles geltenlaßt, kein Maß der Dinge kennt, wie seid ihr mir verhaßt! Erst soll man an sich selbst den strengsten Maßstab legen, eh man sich unterfängt, des andern Tun zu wägen.
Man muss zugeben, die Liebe ist eine große Lehrmeisterin: Sie bildet uns zu einem Wesen, das wir nie waren.
Man darf nicht alles glauben, was man sieht!
Wer in dieser Welt leben will, muß sich tummeln.
Wer sich nach andern bilden will und achten, hat ihren guten Sitten nachzutrachten. Das heißt gewiss sein Vorbild nicht erreichen, Im Räuspern ihm und Spucken nur zu gleichen.
Der Tod ist ein Rezept, für jeden gleich zur Hand; wer’s einnimmt, eh er muß, dem fehlt es an Verstand.
Was einer öffentlich nicht tun mag, das soll er auch heimlich lassen.
Herr, die Vernunft weiß auch nicht immer, was sie will; vor dem geliebten Weib steht manches Mal sie still.
Die falschen Frommen sind wie falsche Krieger; Ein wahrhaft tapfrer Mann macht kein Geschrei!
Die Liebe erkennt keine Macht über sich an.
Das vornehmliche Streben der Frauen gilt dem Erwecken der Liebe.
Man stelle unter: Wer nichts beweisen kann, hat auch kein Recht zu klagen.
Es gibt gewisse Gefälligkeiten, die Wunder wirken.
Man sollte nicht immer danach urteilen, was man sieht.
Wenn man die Natur gewähren läßt, wird sie von selbst mit allen Störungen fertig.
Mögen wir noch so viele gute Eigenschaften haben, die Welt achtet vor allem auf unsere schlechten.
Das Übel ist erst da, wenn man es laut verkündigt, Der aber sündigt nicht, der im Verborgenen sündigt.
Wenn ihr Herr nicht weiß, was er tut, so hat ein vernünftiges Dienstmädchen das Recht, ihn zurückzuhalten.
Nichts lockert mehr der Neigung zarte Bande, als Sorge um des Lebens Unterhalt.
Wer sucht der findet oft mehr als er zu suchen ging.
Der Ruhm muß dem Verdienst entsprechen.
Wahr ists, der Himmel hat gewisse Rechte, Jedoch man weiß sich mit ihm abzufinden.
Es ist ein weiter Weg von der Idee zur Tat.
Wenn man ein schlechtes Gedächtnis hat, läuft man Gefahr, einen Meineid zu pflegen.
Keiner soll Geist haben als wir und unsere Freunde!
Der wahre Weise schwelgt nicht in gespreizten Reden…