Michail Lermontow Zitate
Die Liebe?… ihr flücht’ger Genuß ist der Mühe nicht wert, Und ewig lieben ist unmöglich. Im Herzen wird bald jede Spur des Vergangnen verzehrt, Und Freude, wie Gram, ist hier kleinlich und kläglich.
Wir vergeben fast immer, wenn wir verstehen.
Flieh der Begeisterung Todesschlingen; Sie ist des kranken Geistes verzücktes Zerrgesicht, Gefesselter Gedanken Ringen.
Alles hat seine Art; vieles spricht man nicht aus, sondern errät es.
Es ist eine gute Regel, nichts endgültig abzulehnen und an nichts blind zu glauben.
Gesang und Liebe sind des Dichters Leben, Das ohne diese grau und öde ganz, Wie mächt’ger Himmel ohne Sternenglanz.
Er [Werner] sagte mir eines Tages, dass er lieber einem Feinde als einem Freunde einen Dienst erweise; denn, setzte er hinzu, einem Freunde einen Dienst erweisen, heißt seine Güte verkaufen, während nur der Hass des Menschen die Kraft habe, sich zur Höhe eines großmütigen Gegners zu erheben.
Ich hasse die Frauen, damit ich sie nicht lieben muß.
Sie haben mich gepeinigt, weil ich zu denken wagte, sie haben mich gesteinigt, weil ich mein Denken sagte.
Weder Ruhm noch Glück hängen von Wissenschaften ab, weil die glücklichsten Menschen die Unwissenden sind, und Ruhm und Erfolg – um sie zu gewinnen, muß man nichts als geschickt sein!
Zufällig hassen wir und zufällig lieben wir, kein Opfer bringen wir der Liebe noch der Wut, in unsren Seelen ist geheimer Frost verblieben, loht Feuer auch in unsrem Blut.
O Eitelkeit, du bist der Hebel, mit dem Archimedes die Weltkugel auszuheben gedachte!
Das ist meine Taktik: um sich irgendwo gut einzuführen, muß man die Leute amüsieren.
Lohnt es sich nach alledem noch, zu leben? Doch lebt man – aus Neugier; man erwartet etwas Neues… Es ist lächerlich und ärgerlich!
Ein seltsames Ding ist das menschliche Herz, und das weibliche im besonderen!
Glück ist gesättigter Stolz.
Ehrgeiz ist nichts anderes als Machthunger.
Aber wer weiß denn genau, ob er von etwas überzeugt ist oder nicht? Wie oft halten wir eine Täuschung der Gefühle oder eine Verirrung der Vernunft für eine Überzeugung!
Wenn es tatsächlich eine Vorherbestimmung gibt, wozu ist uns dann Wille und Vernunft gegeben? Warum müssen wir über unsere Handlungen Rechenschaft ablegen?
Seit ich lebe und handle, hat mir das Schicksal fortwährend die Lösung fremder Dramen übertragen, als könnte ohne mich keiner sterben, keiner in Verzweiflung geraten. Ich war eine unerlässliche Figur des fünften Aktes; ohne es zu wollen spielte ich die erbärmliche Rolle des Henkers oder Verräters.
Wo es nicht besser wird, da wird es schlechter, und vom Schlechten zum Guten ist es wiederum auch nicht weit.
Man kann die Menschen und ihre schwachen Seiten nicht kennen, wenn man sich sein Leben lang allein mit sich beschäftigt.
Viele ruhige Ströme beginnen als tobende Wasserfälle, doch keiner springt und schäumt bis ans Meer hinan. Diese Ruhe ist jedoch häufig das Zeichen einer großen, wenngleich verborgenen Kraft.
Was ungewöhnlich angefangen hat, muß ebenso enden.
Was für grausame Folgen kann eine geringfügige Begebenheit mitunter haben!
Beendet ist der Weg, die Stunde schlug, es ist Zeit heimzukehren.
Ohne Freude war unsere kurze Liebe. Ohne Trauer wird die Trennung sein.