Matthias Pleye Zitate

Matthias Pleye Zitate

Der Himmel ist womöglich nichts als der Tod in Bilder gefaßt. Die Hölle jedenfalls ist die Vergangenheit der Menschheit in Bilder gefaßt.

Matthias Pleye

Das Recht vergewaltigt die Menschen als Verantwortliche.

Matthias Pleye

Wenn die Zukunft nichts ist als die Vergangenheit, gibt es keine Gegenwart; ist die Zukunft alles außer der Vergangenheit, gibt es auch keine Gegenwart.

Matthias Pleye

Zur Einbildungskraft: Auch der Autor von Krimis erdichtet Mörder, ohne selbst einer zu sein.

Matthias Pleye

Zwecke gibt’s, die treten an den Menschen und nehmen ihn mit sich.

Matthias Pleye

Die größte Dummheit der Dummen ist, daß sie glauben, klug zu sein, indem sie zugeben, dumm zu sein.

Matthias Pleye

Aus jeder Nacht der Seele tritt früher oder später ein Kind mit einem Lampion hervor und lächelt Dich an und singt Dir ein Lied und führt Dich nach Haus.

Matthias Pleye

Realismus ist die unkomplizierte Form der Dogmatik.

Matthias Pleye

Die Dummheit organisiert sich immer wieder neu.

Matthias Pleye

Freiheit heißt, niemals alles zu wissen und also immer zu irren. Freiheit ist Irrtum – Unfreiheit im Übrigen auch. Nur neigt sie dazu, das Gegenteil von sich anzunehmen.

Matthias Pleye

Freude und Trauer sind eins. Der Rest ist Grobianismus.

Matthias Pleye

Menschlichkeit ist ein Kind der Liebe, möglicherweise auch des Mitleids. Doch Mitleid ist ohne Liebe nicht denkbar.

Matthias Pleye

Alle Vermassung, sei sie organisiert oder wild und formlos, ist darin unmenschlich, daß sie das Auftauchen oder Weggehen des Einzelnen als bedeutendes Ereignis gar nicht mehr wahrnimmt.

Matthias Pleye

Der Mensch ist kein Engel, und soll er’s dennoch werden, hängt ihm im Rücken der Dämon und harrt des Tags seiner Machtübernahme.

Matthias Pleye

Will man das Gute, ist es schon zu spät.

Matthias Pleye

Das Meer lehrt, daß es möglich ist zu verdursten, obwohl man sich vor Wasser nicht retten kann.

Matthias Pleye

Das Objekt der Begierde ist nicht schon das Subjekt der Liebe. Aber das Subjekt der Liebe sollte auch Objekt der Begierde sein.

Matthias Pleye

Musik ist schlimmer als Feuer. Sie brennt, ohne zu verzehren.

Matthias Pleye

Man muß die Wahrheit von ihren Kleidern befreien. Dann erblickt man Kafkas Hungerkünstler.

Matthias Pleye

Hochkultur kommt vor dem Fall.

Matthias Pleye

Der Kapitalismus ist das Konkurrenzgewimmel unzähliger Planwirtschaften der Haushalte, Unternehmen und Staaten.

Matthias Pleye

Demokratie ist, wenn das Volk sich sein Puppentheater selbst zusammenstellt und nachher trotzdem mehr zahlt, als vorne angeschlagen war.

Matthias Pleye

Das Böse ist nur der Anlaß, selbst böse zu sein.

Matthias Pleye

Das Leben ist zu nichtig, sich zu hetzen – und zu wichtig.

Matthias Pleye

Unter Dummen ist man besser dumm als häßlich. Denn die Dummheit sehen einem die Dummen nicht an.

Matthias Pleye

Man sollte in Biographien einmal die Taten ins Licht setzen, die einer seingelassen hat.

Matthias Pleye

Ein Feminismus ist die Ausweitung der patriarchalischen Kampfzone mit feineren Mitteln.

Matthias Pleye

Wenn man moralische Handlungen verböte, würde es ihrer vielleicht mehr geben als jetzt, da man sie zu fördern trachtet.

Matthias Pleye

Der Mensch ist nicht absurd, seine Handlungen auch nicht. Aber das Verhältnis des Menschen zu seinen Handlungen strotzt vor Absurdität.

Matthias Pleye

Das Geld, einst ersonnen zu praktischem Nutzen, versklavt heute die ganze Welt. Wir sollten es endlich wieder auf seine ursprüngliche Rolle stutzen.

Matthias Pleye

Wer glücklich ist, hat nichts begriffen – oder alles.

Matthias Pleye

Jede Lebensstufe, die man bewältigt, wirkt im Rückblick lächerlich. Das ist der Hochmut des Siegers, der die Anstrengung, die ihn sein Triumph kostete, gern ins Gegenteil umdichtet.

Matthias Pleye

Wenn es keinen Sex gäbe, kämen viele gar nicht mehr aus dem Haus.

Matthias Pleye

Manchmal ist nicht zu unterscheiden, ob wir das Glück zwingen oder das Glück uns.

Matthias Pleye

Zwischen Krieg und Frieden gibt es keinen Kompromiss, denn jeder Kompromiss würde Krieg bedeuten.

Matthias Pleye

Manch Weiser ist nur viel zu arrogant, um unweise zu sein.

Matthias Pleye

Schrecklich ist die Angst, die den Menschen treibt, ohne ihn zu ängstigen.

Matthias Pleye

Der meiste Streß im Leben kommt daher, daß man sich gezwungen meint, in Konkurrenz zu anderen sich zu denken, statt mit Spaß und Freude seine Sache zu betreiben.

Matthias Pleye

Man hüte sich vor Leuten, die beifällig den Leib hinhalten, wenn man ihnen feindliche Testpfeilchen schickt.

Matthias Pleye

Philosophen graben die Wurzeln aus, bis der Baum fällt.

Matthias Pleye

Seine Gefühle beherrscht man, indem man sie zuläßt.

Matthias Pleye

Es mag sein, daß manche Strafe ihren guten Sinn hat. Daraus folgt aber nicht, daß irgendjemand das Recht zu strafen hat.

Matthias Pleye

Unsere Lebenswelten wirken nach außen oft so rein und unbefleckt, daß als Beschmutzendes eigentlich nur noch der Mensch entfernt werden müßte.

Matthias Pleye

Still wird der, welcher die Stimmen draußen gegen die Stimmen im Innern tauscht. Wer auch die nicht hört, ist tot – oder erlöst.

Matthias Pleye

Je ferner das Gefühl, desto näher der Tod.

Matthias Pleye

Der Kluge flüchtet nicht, wenn es brennt; er löscht das Feuer.

Matthias Pleye

Manche zertreten eine Mücke und haben Schuldgefühle. Und manche zertreten 25 Menschen und zweifeln an Gottes Gerechtigkeit, wenn sie einen Schnupfen bekommen.

Matthias Pleye

Hat man nicht das gesamte Leben umsonst bekommen? Was soll man dann knausern mit der Zeit? Ein Mann, der im Lotto sechs Richtige hat und danach jeden Pfennig sechsmal umdreht: Wie nennt man den?

Matthias Pleye


anderen Autoren