Markus M. Ronner Zitate
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Wenn Ärzte an die Wiederkehr der Toten glaubten, würden sie ihren Beruf schleunigst wechseln.
Manch einer fühlt sich vor allem deshalb so bedrückt, weil er sich zuviel Gewicht beimißt.
Der perfekte Rhetoriker hinterläßt keine Fingerabdrücke am Rednerpult.
„Spaß muß sein“, sagte der Spaßmacher, doch das Publikum war anderer Meinung.
Das ist der Fluch der Medizin: alles, was machbar ist, wird irgendwann gemacht – es sei denn man verpflichte sich mit dem französischen Reproduktionsmediziner Jacques Testart einer „Ethik der Nicht-Forschung“.
Mit Buchplakaten war das schon immer so eine Sache: so wurde etwa Thomas Manns großer Roman „Der Zauberberg“, kurz vor seiner Veröffentlichung, als „Der Zauberlehrling“ angekündigt.
Wer ein besseres Fernsehprogramm will, muß seinen Apparat jeweils so laut abschalten, daß man es im Senderaum hört.
Klatsch ist die Rache der Feiglinge.
Die meisten Beförderungen sind Überforderungen.
Ein Selfmademan ist ein Mann, aus dem andere nichts machen konnten.
Manch einer ist gar nicht so ernst, wie er heiter tut.
Die kapitalistischen Krisen sind zyklisch, die sozialistischen permanent.
Alles Billige erweist sich schließlich als teuer. Das gilt für Bügeleisen wie für Frauen.
Gesundheit ist ein labiler Zustand, der nichts Gutes erwarten läßt.
Jeder Mann weiß um die geheimen Zusammenhänge zwischen Hochzeitstagen und Regierungsjubiläen.
Der Bau von Luftschlössern ist billiger als ihr Unterhalt.
Ich kenne eine 60jährige Frau, die ist erst 40, weil sie 20 Jahre lang 30 geblieben ist.
Nicht jeder, der aussieht wie ein Gammler, ist auch einer! Vielleicht hat er vier Töchter und nur ein Badezimmer.
Es gehen heute so viele Journalisten zum Fernsehen, weil sie wissen, daß sie, wenn sie schon nichts zu sagen haben, wenigstens gesehen werden.
Der Angeklagte bestritt alles – außer seinem Lebensunterhalt.
„Aller Anfang ist schwer“ sagte der Volontär und schrieb zuerst einen Leitartikel.
Ich weiß jetzt, was ein Albtraum ist. Ich träumte, ich wäre Gott. Karel Gott.
Es gibt Menschen, die sich eine so dicke Haut zugelegt haben, daß sie auch ohne Rückgrat aufrecht stehen können.
Manche Journalisten scheinen ihre Aufgabe darin zu erblicken, anderen zu erklären, was sie selber nicht verstehen.
Warum Vögel den Menschen nie verstehen werden? Körner im Winter – Vogelscheuchen im Sommer.
Wer es selber nicht geschafft hat, nörgelt ständig an fremdem Ruhm.
Warum suchen sich Mädchen am Strand stets den weißesten Mann aus? Weil der noch am längsten Urlaub hat.
Eine günstige Fehldiagnose ist noch immer wirksamer als die beste Medizin.
Die Natur hat der Frau zu viel Macht gegeben, das Gesetz gibt ihr zu wenig.
An der Korruption scheint einen Politiker weniger die Sache als solche, als vielmehr deren Aufdeckung durch die Medien zu stören.
Geburtstage: nummerierte Vergänglichkeit.
Manchmal entheiligt der Zweck die Mittel.
Manche Ärzte verstehen unter Niederlassung Herablassung.
In einer Kulturgeschichte des Bikinis dürfte der Hinweis nicht fehlen, daß das Wort im Ägyptischen „Bring mich nicht zum Weinen“ bedeutet.
Lieber gelegentlich eine Dummheit machen als nie etwas Gescheites.
Großkritiker: einer, der berühmter ist als alle, die er verreißt.
Ein Schotte, der nach Konzertschluss der Garderobenfrau ein Trinkgeld gibt? Warum nicht, wenn er ohne Mantel gekommen ist?
Man sollte eigentlich nur das ein Buch nennen, was sich zu lesen lohnt.
So wertlos ist keiner, daß er nicht wenigstens als schlechtes Beispiel herhalten könnte.
Stille Teilhaber sind Leute, die ruhig bleiben, wenn die Firma Konkurs macht.
Geldgeschenke empfehlen sich deshalb ganz besonders für Weihnachten, weil man sie so bequem umtauschen kann.
Klappentext: häufigste Rezensentenlektüre.
Was haben manche Frauen mit Schachspielern gemeinsam? Ihr Ziel ist eine gute Partie.
Computer-Muffel werden als die Analphabeten des 21. Jahrhunderts gelten.
Nullwachstum – Wachstum der Nullen.
Nichts gegen Rezensionen. Jeder Schriftsteller hat das Recht, sich sein Werk von kompetenten Leuten erklären zu lassen.