Markus M. Ronner Zitate
seite 1
Die beste Zusammenarbeit zwischen Chef und Stellvertreter gewährleistet die Gewißheit, daß der Stellvertreter nicht Nachfolger werden will.
Wer wenig Zeit, viel Ressentiment und ein schlechtes Gedächtnis hat, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen, seine Memoiren zu schreiben.
Ein Finanzgenie ist ein Mann, der sein Geld schneller verdient als seine Familie es ausgeben kann.
Unsere Fehler sind verzeihlicher als die Mittel, die wir anwenden um sie zu vertuschen.
Man sollte nur Bücher, die sich zu lesen lohnen, Bücher nennen.
Charakter ist die Fähigkeit, sich selbst im Wege zu stehen, obwohl man ausweichen könnte.
Im heutigen Kulturbetrieb besteht das größte Kunstwerk bisweilen darin, Publikum zu sein.
Es ist gar nicht so schwer, vom Blatt zu spielen, wenn man es nicht vor den Mund nimmt.
Wenn die Mini-Röcke noch kürzer werden, müssen die Couturiers ins Gürtelgeschäft umsteigen.
Prophezeien ist schwer – vor allem, wenn es um die Zukunft geht.
Er wollte es sich mit der Moral nicht so einfach machen. Darum hatte er eine doppelte.
Das unterscheidet die Liebe vom Geld: daß sie nur Zinsen bringt, wenn man sie ausgibt.
Manche Begräbnisse unterscheiden sich von manchen Hochzeiten nur dadurch, daß es einen Betrunkenen weniger gibt.
Nicht jedes Licht am Ende eines Tunnels bedeutet einen Hoffnungsschimmer. Manchmal ist es auch ein entgegenkommender Zug.
Mit der Lüge in der Hand kommt man durch das ganze Land. Aber nicht wieder zurück.
Ein Geschäft wird erst dann zum Geschäft, wenn man dem Finanzamt nachweisen kann, dass es kein Geschäft war.
„Armut ist keine Schande“, sagte der Reiche zum Bettler und jagte ihn von der Tür.
Freundschaft zwischen zwei Frauen ist entweder ein Nichtangriffspakt oder eine Verschwörung gegen eine dritte.
Kommunikationswissenschaft – die Lehre von den Mißverständnissen.
Studentinnen, die bis zum zehnten Semester noch keinen Doktor geangelt haben, müssen ihn selber machen.
Ins Stammbuch eines Juristen: Nicht jeder Recht schaffende Mensch ist ein rechtschaffener Mensch.
Zu meiner Vorstellung von Paradies gehört auch die Möglichkeit, es wieder verlassen zu können.
Ein Vorwurf sitzt dann am besten, wenn man ihn in ein Kompliment verpackt.
Nur wer sich nicht vom Fleck rührt, tritt keinem auf die Zehen.
Die Phönizier haben nicht nur das Geld erfunden, sie haben im Jammern auch schon den „Gruß der Kaufleute“ erkannt.
Auch Krieg ist eine Form von Abrüstung.
Kultur ist schon lange nur noch der Versuch, den Niedergang der Kultur aufzuhalten.
Wenn ich ehrlich bin, möchte ich jeder Fliege etwas zuleide tun.
Klappentexte sind Texte mit großer Klappe.
Kaum entnabelt, schon verkabelt.
Wenn ein Mann sich für einen Herzensbrecher hält, liegt es oft daran, daß er nur Herzen bricht, die bereits einen Sprung haben.
Der Unterschied zwischen Witwe und Strohwitwe besteht darin, daß die erstere weiß, wo ihr Mann liegt.
Der Journalismus von heute hat Chefredaktoren kreiert, die nicht schreiben können; sie kommen mir vor wie impotente Haremsbesitzer.
Manch einer arbeitet so eifrig für seinen Lebensabend, daß er ihn gar nicht mehr erlebt.
Daß das Saxophon von Adolphe Sax stammt, ist noch kein Beweis dafür, daß das Telefon von Wilhelm Tell erfunden worden ist.
Es soll Damen geben, denen zur Busenfreundin beides fehlt.
US-Universitätsstudien haben bei den von Zukunftsforschern in den 1960er Jahren für die Jahrtausendwende gemachten Prognosen eine Fehlerquote von 80 Prozent ermittelt. Wir dürfen also wieder auf die Zukunft hoffen.
Journalismus würde auch wieder etwas besser, wenn seine Vertreter die Sprache beherrschten, statt sich ihrer bloß zu bedienen.
Terminologie ist heutzutage die Kunst, seiner Agenda gerecht zu werden.
Schmeicheleien täten so wohl, wenn sie keine Schmeicheleien wären.
Memoiren: private Geschichtsklitterung.
Kleider machen Leute, sagte die Stripperin und streikte.
Nicht das viele Essen zwischen Weihnachten und Neujahr macht dick, sondern das zwischen Neujahr und Weihnachten.
Die Unterwelt tut’s mit dem Schlagring, der Boulevard mit der Schlagzeile.
Ein Journalist, der wünscht, daß die Leute gut über ihn denken, sollte eines unterlassen: zu schreiben.
Schon Schiller kannte die Knochenarbeit, die darin besteht, ein Buch zu verkaufen, wenn er seinem Verleger Cotta schrieb: Die Zerstreuung eines Buches durch die Welt ist fast ein ebenso schwieriges und wichtiges Werk als die Verfertigung desselben.
Neunmalkluge Menschen sind vor allem für eine besondere Intelligenzleistung zu loben: Wenn sie es schaffen, irgendwie bis zu ihrer eigenen Verwirrung vorzudringen.
Geschichte ist kurzlebig. Von Molotow ist nur der Cocktail übriggeblieben.
Er behandelte das Thema erschöpfend. Zahlreiche Zuhörer schliefen ein.
Die Liebe kann eine Frau stark verändern – besonders an der Taille.