Louise von François Zitate
Kinder sind doch das Beste auf der Welt, zumal für den alten Menschen, und was an diesem allenfalls noch gefällig erscheint, das ist der Rest von Kindersinn, den er sich im Lebenskampfe gerettet hat.
Pflicht um Pflicht, Treue bis in den Tod! Aber ausharren, wo man verachten muß, macht uns verachtenswert!
Nicht auf dem Lotterbette, sei es des Elends oder der Wollust, aufrecht, im Schweiße seines Angesichts bildet sich der Mensch.
Der Natur sollen wir uns unterwerfen. Gegen Menschen haben wir einen Willen.
Wer schätzt an andern nicht zumeist das, was er in sich selber vermißt?
Gottes Wege sind wunderbar, auch die zu den Herzen der Menschen!
Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatze seines Herzens.
Manches wird in der Erinnerung zu Gold, was in der Gegenwart wie Blei dünkt.
Mögen die frommen Wünschen auch wenig frommen, d.h. wirken; dem, der sie hegt, sind sie Wohltat und Ersatz. Ein Leben ohne Wünsche, ist das nicht halber Tod?
Kein Kraftgenie und auch kein Held, der Biedermann erhält die Welt.
Wir besitzen die Macht, auch gegen unsere Neigung das Rechte zu tun. Gewissen heißt sie, jene himmlische Macht, auf welcher in erster Ordnung alles Menschliche sich gründet.
Was Dauer hat, geht langsam auf im schweren deutschen Boden.
Bewirten und bewirtet werden ist ein Spaß für Leute, die nichts zu tun haben: für Pastoren und Adel.
Wer nicht opfern will, soll nicht reformieren wollen.
Wo die Liebe natürlich ist, trägt sie ihren Lohn in sich.
Was heißt denn gerecht sein, als richtig sehen?
Alle Erziehung muß in der Wiege beginnen.
Der Wuchs eines Menschen, wie der eines Baumes, er läßt sich in die Breite und allenfalls in die Höhe treiben; aber tiefer graben, bis zum nährenden Quell, lassen sich seine Wurzeln nicht. Wie die Natur uns gepflanzt hat, so müssen wir einander hegen – oder meiden.